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Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Fotos, die ihn nackt zeigen - ehe er uns verläßt, und nachher. Du wirst eine Menge Geld bei ihm finden: Ich möchte, daß er es in der Hand hält. Ich fahre.« Er sah wieder Bourne an. »Carlos bekommt den ersten Abzug. Und ich habe keinen Zweifel, daß ich die anderen Abzüge recht gut verkaufen kann. Die Illustrierten zahlen Wahnsinnspreise.«
    »Warum sollte Carlos Ihnen glauben oder irgend jemand sonst? Sie haben es ja selbst gesagt: Niemand weiß, wie ich aussehe.«
    »Zwei Züricher Bankiers werden Sie als einen gewissen Jason Bourne identifizieren, als eben den Jason Bourne, der den äußerst strengen Vorschriften entsprach, die die Schweizer Gesetze für die Herausgabe eines Nummernkontos vorgesehen haben. Das wird genügen.« Er wandte sich an den Mann mit der Waffe. »Schnell! Ich muß einige Telegramme absenden. Schulden eintreiben.«
    Ein kräftiger Arm schlang sich um Bournes Hals und drückte seine Kehle zu. Der Lauf einer Pistole bohrte sich in seinen Rücken. Ein fast unerträglicher Schmerz breitete sich in seiner Brust aus, als man ihn ins Innere des Wagens zerrte. Der Mann, der ihn festhielt, war ein Fachmann auf seinem Gebiet; selbst ohne seine Verletzungen wäre es Jason nicht gelungen, sich aus der Umklammerung zu befreien. Aber dem bebrillten Anführer der Aktion genügte das rabiate Vorgehen des Mannes noch nicht. Er setzte sich hinter das Steuer und erteilte einen weiteren Befehl.
    »Brech ihm die Finger«, sagte er.
    Einen Augenblick lang drohte der Arm des anderen, Jason zu ersticken, als der Knauf der Waffe mehrere Male auf seine Hand niedersauste. Bourne hatte instinktiv die linke Hand über die rechte gehalten und sie geschützt. Als das Blut aus dem oberen Handrücken schoß, krümmte er die Finger, so daß es zwischen ihnen durchfloß und auch die untere besudelte. Als der Griff sich für einen Moment lockerte, schrie er:
    »Meine Hände! Sie sind gebrochen!«
    »Gut so.«
    Aber sie waren nicht gebrochen; die Linke war so beschädigt, daß sie nicht zu gebrauchen war; nicht aber die Rechte. Er bewegte die Finger; seine Hand war intakt.
    Der Wagen raste die Brauerstraße in südlicher Richtung hinunter und bog in eine Seitenstraße. Jason sackte stöhnend in seinem Sitz zusammen. Der Mann mit der Waffe zerrte an seinen Kleidern und riß ihm das Hemd auf. Binnen weniger Sekunden würde sein Oberkörper entblößt sein. Man würde ihm den Paß, die Papiere, die Kreditkarten und das Geld wegnehmen, das nicht ihm gehörte. Alle Dinge, die für seine Flucht aus Zürich notwendig waren, würden ihm abgenommen werden. Jetzt war seine letzte Chance zu handeln.
    »Mein Bein! Mein verdammtes Bein!« schrie er und beugte sich nach vorn, während seine rechte Hand in der Dunkelheit fieberhaft nach der Pistole am Hosenbein tastete. Jetzt spürte er sie.
    »Nein!« brüllte der Killer auf dem Vordersitz. »Paß auf ihn auf!« Er ahnte die Gefahr instinktiv.
    Aber es war schon zu spät. Bourne hielt die Pistole auf den Boden gerichtet. Als der kräftige Soldat ihn zurückstieß, fiel er zurück, und die Waffe, die jetzt an seiner Hüfte lag, wies direkt auf die Brust des Angreifers.
    Er feuerte zweimal; der Mann bäumte sich nach hinten. Wieder schoß Jason - er zielte genau - und sein Schuß durchbohrte das Herz des Mannes. Er sackte auf dem Sitz zusammen. »Fallen lassen!« schrie Bourne, schwang die Pistole über den abgerundeten Rand des Vordersitzes und preßte den Lauf gegen den Schädel des Fahrers.
    Der Atem des Mannes ging unregelmäßig; er ließ die Waffe fallen. »Wir werden reden«, sagte er und hielt das Steuer fest umklammert. »Wir sind beide Profis.« Der schwere Wagen schoß nach vorn, wurde schneller, als der Fahrer kräftiger auf den Gashebel drückte.
    »Langsamer!«
    »Ihre Antwort?« Der Wagen fuhr mit hohem Tempo. Vor ihnen zuckten die Lichter des nächtlichen Verkehrs; sie verließen das Viertel, in dem die Brauerstraße lag, und rollten auf die belebtere Innenstadt zu. »Sie wollen aus Zürich heraus; ich kann Sie hinausschaffen. Ohne mich gelingt Ihnen das nicht. Ich brauche bloß das Steuer herumzureißen und den Wagen gegen eine Mauer zu fahren. Ich habe überhaupt nichts zu verlieren, Herr Bourne. Überall vor uns ist Polizei. Ich glaube nicht, daß Sie mit der zu tun haben wollen.«
    »Gut, wir werden reden«, log Jason. Jetzt kam alles auf den richtigen Zeitpunkt an. Und den würde er schon nicht versäumen.
    »Bremsen Sie«, sagte Bourne.
    »Lassen Sie Ihre Kanone

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