Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
fällt einem in einer Menge gar nicht auf. Aber gewöhnlich war nichts. Alles war außergewöhnlich.«
    Man hat Ihre Züge weicher gemacht und so Ihre ursprüngliche Ausstrahlung beseitigt. Wenn Sie Ihr Haar anders schneiden lassen, bekommt Ihr Gesicht einen ganz anderen Charakter ... Es gibt bestimmte Kontaktlinsen, mit denen Sie Ihre Augenfarbe ändern können ... Und wenn Sie dann noch eine Brille tragen, haben Sie sich total verwandelt.
    Da war der Plan wieder. Alles paßte. Nicht auf alles hatte er eine Antwort bekommen, aber immerhin hatte er mehr von der Wahrheit erfahren, als er hören wollte.
    »Ich würde das gerne hinter mich bringen«, sagte Marie St. Jacques und trat vor. »Ich unterschreibe, was Sie mir vorlegen, in Ihrem Büro, vermute ich. Aber dann muß ich wirklich ins Hotel zurück. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, was ich am letzten Abend alles durchgemacht habe.«
    Der Schweizer sah sie durch seine goldgeränderte Brille an. Der breitschultrige kleine Mann, der sie zu ihnen geführt hatte, griff nach ihrem Arm. Sie starrte beide Männer an und dann die Hand, die sie hielt.
    Schließlich Bourne. Ihr Atem stockte, plötzlich drängte sich ihr eine schreckliche Erkenntnis auf. Ihre Augen weiteten sich.
    »Lassen Sie sie gehen«, sagte Jason. »Sie befindet sich schon auf dem Rückweg nach Kanada. Sie werden sie nie wiedersehen.«
    »Seien Sie doch vernünftig, Bourne. Sie hat uns gesehen. Wir zwei sind Profis; es gibt Regein.« Der Mann schob seine Waffe unter Jasons Kinn und fuhr mit seiner linken Hand über die Kleider seines Opfers. Sofort spürte er die Waffe in Jasons Tasche und nahm sie heraus. »Hab' ich mir doch gedacht«, sagte er und wandte sich seinem Begleiter zu. »Nimm sie im anderen Wagen mit. Zum Strandbad.«
    Bourne erstarrte. Marie St. Jacques sollte getötet werden, und anschließend würde man ihre Leiche wohl in den See werfen.
    »Augenblick!« als Jason vortrat, bohrte sich die Waffe in seinen Nacken. »Sie sind dumm!« fuhr er fort. »Sie arbeitet für die kanadische Regierung. Die werden ganz Zürich auf den Kopf stellen.«
    »Was kümmert Sie das? Sie werden nicht mehr dasein.«
    »Weil es Verschwendung ist!« rief Bourne. »Wir sind Profis, vergessen Sie das nicht.«
    »Sie langweilen mich.« Der Killer drehte sich zu dem breitschultrigen Mann herum. »Geh! Schnell! Mythen-Quai!«
    »Schreien Sie, so laut Sie können!« rief Jason. »Los! Und hören Sie nicht auf!«
    Sie versuchte es, aber ein lähmender Schlag gegen ihren Hals ließ sie jäh verstummen. Sie fiel aufs Pflaster, und ihr künftiger Henker zerrte sie auf einen kleinen, unauffälligen schwarzen Wagen zu.
    »Das war dumm von Ihnen«, sagte der Killer und blickte Bourne durch seine goldgeränderte Brille an. »Sie beschleunigen nur das Unvermeidliche. Andererseits wird es jetzt einfacher sein. Ich kann einen Mann freistellen, der sich um unsere Verwundeten kümmert. Alles ist so militärisch, nicht wahr? In der Tat ein einziges Schlachtfeld.« Er wandte sich zu dem Mann mit der Taschenlampe. »Gib Johann das Signal; er soll hineingehen. Wir kommen dann nachher und holen sie ab.«
    Die Taschenlampe wurde zweimal an- und ausgeknipst. Ein vierter Mann, der die Tür des kleinen Wagens für die zum Tode verurteilte Frau geöffnet hatte, nickte. Marie St. Jacques wurde auf den Rücksitz geworfen, dann knallte die Tür ins Schloß. Der Mann namens Johann ging auf die Betonstufen zu und nickte dem Henker zu.
    Jason spürte, wie Übelkeit in ihm aufstieg, als der Motor der kleinen Limousine aufheulte und sie in die Brauerstraße hineinschoß. Im nächsten Augenblick war die verchromte Stoßstange von den Schatten der Straße verschluckt. Im Inneren jenes Wagens saß eine Frau, die er sein ganzes Leben noch nicht gesehen hatte ... bis vor drei Stunden. Und er hatte sie getötet. »Sie haben genug Soldaten«, sagte er.
    »Wenn es hundert Männer gäbe, denen ich vertrauen könnte, würde ich sie gerne bezahlen. Wie gesagt, Ihr Ruf geht Ihnen voraus.«
    »Angenommen, ich würde Sie bezahlen. Sie waren auf der Bank; Sie wissen, daß ich Geld zur Verfügung habe.«
    »Wahrscheinlich Millionen, aber ich würde keinen Franc davon anrühren.«
    »Warum? Haben Sie Angst?«
    »Richtig. Reichtum ist etwas Relatives - er hängt von der Zeit ab, die einem zur Verfügung steht, um ihn zu genießen. Ich hätte keine fünf Minuten übrig.« Der Killer wandte sich seinem Untergebenen zu. »Setz ihn hinein. Zieh ihn aus. Ich möchte

Weitere Kostenlose Bücher