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Die Braut aus den Highlands

Die Braut aus den Highlands

Titel: Die Braut aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNSAY SANDS
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Speisen, und überhaupt sollten sie langsam wieder zu den anderen stoßen, ehe diese einen Suchtrupp losschickten. Das Lager würde wohl bereits auf der Lichtung stehen und ein Mahl gewiss in Arbeit sein. Zudem hatte er seine Frau ja später wieder für sich, in der behaglichen Ungestörtheit des Zeltes, das er für sie beide hatte mitnehmen lassen. Draußen im Freien war traute Zweisamkeit immer eine unsichere Angelegenheit. Auch hier hätte jederzeit einer der Männer über sie stolpern können, entweder auf der Suche nach Wild für die abendliche Mahlzeit oder um einem dringenden Bedürfnis nachzukommen.
    Merry murmelte etwas, und das riss Alex aus seinen Gedanken. Als er sah, wie sie auf die Bäume zustrebte, runzelte er unwillig die Stirn. Er wollte sie gerade zurückrufen, als ihm etwas verspätet aufging, dass sie sich nur erleichtern wollte und dafür einen ruhigen Flecken suchte. Also rief er ihr nur zu, sie möge nicht zu tief in den Wald gehen, und raffte sich ebenfalls auf. Er tauchte kurz ins Wasser und löschte damit auch gleich die Lust in seinen Lenden, die der Anblick seiner Gemahlin wieder zum Leben erweckt hatte, trocknete sich ab und legte seine Kleider an. Er war gerade in die Hosen gestiegen, als auch er den Drang nach einem stillen Örtchen verspürte.
    Alex hielt inne und sah sich um. Er sorgte sich weniger um seine eigene Scham als darum, wie peinlich es seiner Braut sein würde, sollte sie im Unterholz auf ihn stoßen. Daher nahm er mit einem kleinen Gehölz am Fuße der die Lichtung umfassenden Felsen vorlieb. Er war gerade fertig und dabei, sich das Beinkleid zu schnüren, als er über sich ein leises Knirschen hörte. Er stockte und hob den Kopf, sah aber von dort, wo er stand, nichts außer der Felswand. Also trat er zurück, sog im selben Moment scharf die Luft ein und stolperte zurück, als ein großer Stein über die Kante rollte und auf ihn zustürzte.
    Er war nicht schnell genug. Zwar schaffte er es, seinen Kopf zu retten, doch dafür streifte ihn der Findling an der Schulter. Alex ächzte vor Schmerz und stöhnte gleich noch einmal auf, als der Fels ihn zu Fall brachte und er mit dem Schädel gegen etwas Hartes prallte.
    Weil ihr die Vorstellung, jemand könne sie in einem derart persönlichen, würdelosen Moment überraschen, Unbehagen bereitete, wählte Merry die Stelle mit Bedacht. Sie drang gar ein gutes Stück weiter in den Wald vor, als sie es sonst getan hätte, doch das bereitete ihr kein Kopfzerbrechen, denn sie musste ja lediglich dem Rauschen des Wasserfalls folgen, um zurück zu ihrem Gemahl zu finden, und würde sich daher nicht verirren. Als sie fertig war und sich auf den Rückweg machte, war sie gewiss, dass Alex bereits angezogen war und ungeduldig auf sie wartete. Ihr lag schon eine Entschuldigung auf der Zunge, als sie auf die Wiese trat, die sie jedoch vergaß, als sie die Lichtung verlassen vorfand.
    Merry war gerade zu dem Schluss gekommen, dass sie doch schneller als gedacht gewesen sein musste und Alex sich ebenfalls ein lauschiges Plätzchen gesucht hatte, als ein Rascheln von oberhalb der Steilwand am Rande der Lichtung ihren Blick auf sich zog. Sie sah niemanden, doch das Gebüsch bewegte sich etwas, so als sei gerade jemand hindurchgeschlüpft. Sie fragte sich schon, weshalb Alex wohl hinaufgestiegen sein mochte, als ihre Augen zum Fuße der Klippen wanderten und sie ihn dort ausgestreckt liegen sah. Er wirkte besinnungslos.
    Sie stürzte zu ihm, hörte sich furchtsam seinen Namen rufen und sank an seiner Seite nieder. Er lag auf dem Bauch und trug nur Bruche und Beinlinge. Als Erstes fiel ihr die Wunde auf, die sich über Schulter und Oberarm zog. Es sah aus, als habe etwas die Haut aufgeschürft, und sie wusste, dass der Arm morgen früh wund, steif und voller Blutergüsse sein würde. Was ihr jedoch mehr Sorge bereitete, war das Blut an seiner Schläfe.
    Stirnrunzelnd mühte sich Merry, ihn auf den Rücken zu drehen, eine Aufgabe, die ihr so viel Kraft abverlangte, dass sie ein wenig außer Atem war, als sie ihn endlich gewendet hatte. Wahrlich, ihr Gemahl war ein stattlicher Mann, und so schlaff, wie sein Körper derzeit war, ließ er sich nur schwer bewegen. Doch schließlich gelang es ihr, und sie besah sich die Kopfwunde eingehender. Es war offenkundig, dass ihn etwas an der Stirn getroffen hatte, doch ob es dasselbe gewesen war, das auch die Schulter verletzt hatte, oder ob er gefallen und mit dem Kopf aufgeprallt war, nachdem er sich die

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