Die Braut aus den Highlands
ihren Vater und ihre Brüder vielleicht all die Jahre mit dem falschen Tonfall bedacht hatte. Womöglich hätten auch bei ihnen eine sanfte, aber feste Stimme und ein forscher Blick mehr Wirkung gezeigt.
Nein, entschied Merry gleich darauf. Sie hätten darauf ebenso wenig gegeben, wie sie auf ihr Grollen, Schimpfen und Lamentieren gegeben hatten. Ihr Vater und ihre Brüder waren einfach unverbesserlich. Sie hingegen gab sich gerade auf kindische Weise empfindlich. Das hätte sie nie von sich gedacht. Vater und Brüder konnten sie einen Drachen nennen, ohne dass es sie im Mindesten berührte, wohingegen dieser Mann hier nur mit ein paar milden Worten und einem Blick seine Enttäuschung und Missbilligung zu zeigen brauchte, und schon war sie verletzt. Das verwirrte sie.
„Hört auf, Euch den Kopf zu zerbrechen“, sagte Alex. Das tat Merry umgehend, wenn auch nicht, weil er es angewiesen hatte, sondern weil er sie an seinen warmen Körper drückte und es ihr mit einem Mal nicht mehr gelingen wollte, einen klaren Gedanken zu fassen.
Auch dass er sie küsste, half ihr nicht beim Denken. Alex hatte sie ein wenig angehoben, damit ihre Köpfe auf einer Höhe waren. So musste er sich nicht vorbeugen, doch es hieß auch, dass sie keinen Grund mehr unter den Füßen hatte und das Wasser an ihr zerrte. Unweigerlich stieß sie mit den Zehen gegen seine Beine und geriet mit den Füßen zwischen diese, während ihre Brüste an seinen Oberkörper gepresst wurden. Es erschreckte sie beinah, wie jäh die Flamme der Lust in ihr aufloderte.
„Sollten wir nicht zu den anderen zurückkehren?“, fragte sie ein wenig atemlos, als er sich von ihrem Mund löste, seine Lippen an ihrem Hals hinabgleiten ließ und sie dabei noch ein Stückchen weiter aus den Fluten hob. „Sie werden schon dabei sein, das Lager aufzuschlagen und das Nachtmahl zuzubereiten, und vielleicht benötigen sie Hilfe.“
Alex’ antwortete, indem er an einer ihrer Knospen sog.
Merry erschauderte im kühlen Nass, legte stöhnend den Kopf in den Nacken und gab jeden Widerstand auf. Wenn ihr Gemahl sie hier und jetzt nehmen wollte, war es ihre Pflicht, ihn gewähren zu lassen, nicht wahr? Kaum war ihr dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, als Alex sie aufhob und zum Ufer trug.
„Reiten wir zurück?“, erkundigte sie sich überrascht.
„ Nay , ich bin hungrig.“
Diese Erwiderung machte Merry ratlos. Sie erreichten den Saum des Flusses, und ihre Ratlosigkeit wuchs, als Alex sie auf einem großen Findling neben dem absetzte, auf dem ihre Kleider lagen. Schon das Wasser hatte sich bei der ersten Berührung kalt angefühlt, doch die frische Abendluft auf ihrer nassen Haut war geradezu eisig. Sie zitterte, und als er sie losließ, setzte sie sich rasch auf, um nach ihrem Gewand zu greifen.
„Ich werde dafür sorgen, dass Ihr nicht friert“, raunte Alex, nahm ihr den Stoff aus der Hand und warf ihn zurück auf den Felsen. Dann beugte er sich über sie und drängte sie mit seinem warmen Leib auf den Stein.
„Ihr sagtet, Ihr wäret hungrig“, erinnerte sie ihn flüsternd, als er ihre Hände ergriff und hinter ihren Kopf drückte.
„ Aye , das bin ich“, knurrte er. „Nach Euch.“ Und dann machte er sich daran, sie zu verschlingen. So zumindest kam es Merry vor, als er sie feurig und fordernd küsste, während er seine Finger von den ihren löste und nach ihren noch feuchten Brüsten tastete.
Merry keuchte an seinen Lippen und wölbte sich seinen Liebkosungen entgegen, und als er den Kuss löste, stöhnte sie unwillig auf. Der Unwille hielt jedoch nicht an, denn schon fuhr er mit den Lippen über ihre Brüste, sodass sie keuchte und nach Luft rang und Laute der Leidenschaft aus ihrer Kehle drangen. Wieder ließ er seinen Mund tiefer wandern, und wieder spürte sie einen Stich der Enttäuschung, der sich in Verblüffung wandelte, als er mit den Lippen immer tiefer glitt und ihren Bauch mit Küssen bedeckte. Ihre Haut zuckte und prickelte. Merry schlug die Augen auf und blickte verwirrt auf ihn hinab. Sie fragte sich, weshalb er sie ausgerechnet dort berührte, doch bald gesellte sich zu der Verwirrung leichter Schrecken, denn die Küsse näherten sich ihrem Schoß, bedachten nun ihre Hüften und bewegten sich auf ihr Bein zu.
„Mylord, ich …“, setzte Merry unsicher an. Aus irgendeinem Grunde fühlte sie sich plötzlich verwundbar. Weiter jedoch kam sie mit ihren Worten nicht, denn im nächsten Augenblick keuchte sie erschrocken auf, als Alex
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