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Die Braut der Bestie (German Edition)

Die Braut der Bestie (German Edition)

Titel: Die Braut der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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liebte. Wie sonst konnte es sein, dass sein Verrat sie so sehr verletzt hatte und dass sie ihn trotz allem vermisste?
    An Deck entstand plötzlich eine Unruhe, die sie aus ihrer Starre riss, und sie hob den Kopf, um zu lauschen. Was ging da vor? Ein Rucken ging durch das Schiff und schleifende Geräusche waren zu hören, als ob sie irgendwo aufgelaufen wären. Nach einer Weile, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, wurde die Tür zu ihrem Verschlag geöffnet und ein Mann zerrte sie heraus, während andere Männer sich daran machten, die Kisten aus dem Lagerraum zu holen und von Bord zu tragen. Der Mann, der Gisela gepackt hatte, brachte sie an Land, wo eine große Menschenansammlung die Ankömmlinge begaffte. Es waren zumeist Männer, große Männer mit blonden Bärten.
    Wikinger
, schoss es ihr durch den Kopf.
Was wollen wir denn hier?
    Ihr Blick ging hektisch hin und her. Die Männer von dem Schiff, auf dem sie gekommen war, schienen mit den Wikingern über die Kisten zu verhandeln. Ihr Blick fiel auf einen großen Wikinger mittleren Alters. Er stand etwas abseits und starrte sie an. Gisela hatte das Gefühl, dass er ihr bekannt vorkam, doch das war wohl kein Wunder. Diese blonden Barbaren glichen sich untereinander sehr.
    Der Mann, der sie festhielt, schien mit ein paar Männern zu verhandeln und Gisela bekam das ungute Gefühl nicht los, dass es dabei um sie ging. Mit klopfendem Herzen schaute sie zwischen den Männern und dem Hünen, der sie beobachtete, hin und her. Dann trat der Hüne näher, und seine polternde Stimme ließ die Männer in ihrem Verkaufsgespräch verstummen. Nach und nach verzogen sich die Männer und der Hüne gab ihrem Begleiter einen kleinen Sack mit Münzen. Der Mann öffnete den Sack, um den Inhalt zu prüfen. Anscheinend zufrieden, nickte er und ließ Gisela los. Zwischen Angst und Dankbarkeit schwankend, schaute Gisela zu dem Hünen auf. Der nickte ihr zu und bedeutete ihr, mit ihm zu gehen. Da Gisela keinen Sinn darin sah, eine Flucht zu versuchen, folgte sie seiner riesigen Gestalt. Sie gingen einen geschlungenen Pfad entlang, der zwischen einigen Häusern hindurch verlief, und nachdem sie zweimal abgebogen waren, betraten sie ein Langhaus am Rande der Siedlung.
    Gisela schaute sich in dem Raum um. Ein paar Männer saßen um einen Tisch herum und zwei Frauen waren damit beschäftigt, zu kochen. Der Hüne begrüßte alle mit einem Nicken und verschwand in einer Kammer. Er ließ die Tür offen. Anscheinend erwartete er, dass sie ihm in die Kammer folgte. Das Herz sank ihr. Würde er sie jetzt vergewaltigen? Wenn sie ihm klarmachte, dass sie nicht wollte, würde er ihr Gewalt antun?
    „Komm herein, Mädchen“, erklang seine polternde Stimme in ihrer Sprache. „Nun mach schon. Ich tu dir nichts!“
    Zögernd betrat Gisela die Kammer. Der Hüne saß auf einem Bett und schaute sie an. Am liebsten wäre sie wieder geflohen, doch sie war sich sicher, dass sie nicht weit kommen würde. Sie ermahnte sich an ihr Versprechen, sich nicht der Hoffnungslosigkeit hinzugeben, und sie straffte ihre Schultern.
    „So ist’s recht, Mädchen. Ich tu dir nichts. Mach die Tür zu, ja?“
    Sie wandte sich um und tat, wie er ihr geheißen hatte. Dann drehte sie sich zu ihm um und schaute ihn abwartend an.
    „Wie heißt du?“, wollte er wissen.
    „Gi-gisela. Gisela von Trugstein.“
    „Hm. Ich bin Erik. So, wo wir uns nun vorgestellt haben, wie kommt es, dass du auf dem Schiff dieser Halsabschneider gelandet bist?“
    „Ich ... ich wurde entführt.“
    „Hm.“
    „Wo bin ich hier?“, wagte Gisela zu fragen.
    „Ostanglien. Ich bin selbst nur auf der Durchreise. Ich wollte nächste Woche zurück nach Hause fahren.“ Er schaute sie an. „Du hast einen Gatten?“
    Sie nickte.
    „Hm. Keine Angst, ich habe so oder so nicht vor, mich dir zu nähern. Ich sah dich und du erinnertest mich an meine eigene Tochter. Nicht äußerlich natürlich. Aber ich dachte mir, dass irgendwo ein Vater bestimmt sehr in Sorge um sein Mädchen sein würde, und das erinnerte mich an meine eigenen Sorgen, als meine Tochter verschwand.“
    „Sie wurde auch entführt?“
    Er schüttelte den Kopf und lachte.
    „Nein! Mein Mädchen ist ein Wildfang. Sie zog aus, um Beute zu machen, und geriet prompt in Gefangenschaft.“
    Giselas Herz fing an zu rasen.
    „Wie heißt sie?“, fragte sie flüsternd.
    „Ylfa. Das ist mein Mädchen. Sie ist jetzt mit so einem Grafen von deinen Leuten verheiratet.“
    „Fulk“, flüsterte sie.
    Er

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