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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sagte er: »Höchst interessant, nicht wahr?«
    »Henry und Morgan haben offenbar von dem Besuch der alten Frau in Lady Nicholas Zimmer gehört«, meinte Lawrence.
    »Der König wollte Stillschweigen über die Sache bewahren, damit die Feierlichkeiten nicht gestört wurden. Nur eine Handvoll Männer erfuhren, was geschehen war, und Baron Guy war nicht unter ihnen.«
    »Aber nach den Feierlichkeiten und unserer Abreise aus London könnte jemand den Zwischenfall erwähnt haben«, meinte Lawrence.
    Royce schüttelte den Kopf. »Der König war wütend, als er erfuhr, daß jemand den Frieden in seinem Palast gestört hat. Er hat dieses Vorkommnis als persönliche Beleidigung aufgefaßt, und er wollte auf keinen Fall, daß es publik wurde. Nein, niemand hat ein Wort darüber verlauten lassen, Lawrence. Aber da gibt es noch etwas anderes«, fügte Royce düster hinzu. »Als Nicholas älterer Bruder hier war, habe ich ihn über die Aktivitäten der Widerstandskämpfer in London ausgefragt. Thurston hatte keine Ahnung, wovon ich sprach – ich glaube, er hat mich nicht belogen, dazu war er viel zu überrascht. Verdammt, ich denke, daß Henry und Morgan diese Frau in Nicholas Zimmer geschickt haben.«
    Lawrence nickte. »Vermutlich habt Ihr recht. Aber haben sie auf eigene Faust gehandelt, oder hatte Guy seine Finger mit im Spiel?«
    »Das spielt gar keine Rolle«, erwiderte Royce mit eisiger Stimme. »Er ist für die Taten seiner Vasallen verantwortlich.«
    »Natürlich«, stimmte Lawrence zu. »Aber ich würde gern erfahren, ob er an dieser Verschwörung teilhatte. Mich interessiert, wie weit er in seiner Bosheit geht.«
    »Wir werden in einigen Wochen die Antworten auf unsere Fragen bekommen.«
    »Und dann werden wir Vergeltung üben.« Lawrence stellte keine Frage, er traf lediglich eine Feststellung. Er stand schon lange genug in Royces Diensten, um zu wissen, wie er dachte.
    »Du wirst dich um Henry und Morgan kümmern«, sagte Royce.
    »Mit Vergnügen, Baron.«
    »Verdammt, ich wünschte, ich könnte selbst mit den beiden abrechnen.«
    Lawrence verstand die Enttäuschung seines Barons, aber der König gestattete nicht, daß ein Baron „bei einem Turnier gegen die Vasallen eines anderen Barons kämpfte – das wäre würdelos –, und deshalb mußte Lawrence für die Niedertracht der beiden Rache nehmen. Bei Gott, er freute sich auf die Gelegenheit, es diesen Halunken heimzuzahlen.
    »Es gibt immer noch Baron Guy«, erinnerte Lawrence seinen Herrn und machte damit deutlich, daß Royce nicht gänzlich ausgeschlossen war.
    »Ja. Dieser Bastard bekommt es mit mir zu tun.«
     
    Die folgenden Wochen der Vorbereitung waren für Nichola eine Tortur, und sie bescherten ihr trotzdem die höchste Freude.
    Aber zuerst quälte sie sich mit ihren Sorgen um Justin, während sie bemüht war, sich nichts anmerken zu lassen. Der Preis, den sie für ihre vorgetäuschte Fröhlichkeit bezahlte, war ziemlich hoch. Es machte sie krank, daß sie ihre Furcht vor allen – besonders vor ihrem Mann – verbergen mußte. Sobald sie am Morgen die Augen öffnete, überfiel sie eine so schreckliche Übelkeit, daß sie kaum aufstehen konnte.
    Nach ein oder zwei Stunden fühlte sie sich jedesmal besser, und sie vermutete, daß es ihr half, wenn sie tagsüber ihre Angst bewußt verdrängen konnte, denn sogar im Schlaf waren ihre Nerven so angespannt, daß sie sich kaum erholte.
    Aber dann erlebte sie ein großes Glück:. Sie brauchte eine gute Woche, bis ihr ein Licht aufging. Plötzlich merkte sie, wie empfindlich ihre Brüste wurden, und sie entdeckte auch andere Veränderungen an sich. Sie konnte von einem Tag auf den anderen den Geruch nach gebratenen Wachteln nicht mehr ertragen, und wenn sie zusehen mußte, wie jemand fettes Fleisch aß, wurde ihr auf der Stelle schlecht. Sie brauchte ungewöhnlich viel Schlaf und schlich sich sogar nach dem Mittagessen davon, wenn alle zu beschäftigt waren, um auf sie zu achten, um sich hinzulegen.
    Sie erwartete ein Baby von Royce. Nichola war so voller Freude über dieses Wunder, daß ihre Augen jedesmal feucht wurden, sobald sie daran dachte.
    Wenn ihre Gedanken nicht mit Justin beschäftigt waren, dann überlegte sie, wie sie ihrem Mann am besten beibringen konnte, daß er Vater wurde. Sie wollte ihn mit der Nachricht überraschen. Er war im Augenblick so beschäftigt, daß er die Veränderungen, die in ihr vorgingen, sicher nicht bemerkte.
    Royce arbeitete vom Morgengrauen bis zum Abend mit den jungen

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