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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Gedanken.
    »Wieso kannst du die Entscheidung nicht rückgängig machen?« platzte sie heraus.
    »Diese Frage ist keiner Antwort würdig, meine Liebe.«
    Sie ließ die Schultern hängen. »Wahrscheinlich freut sich Justin über diese Ehre, habe ich recht?«
    Royce nickte. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, aber seine Miene wurde schnell wieder ernst, als er Nicholas bösen Blick sah. »Justin stolziert wie ein Pfau umher, und Ingelram und Bryan, die auch am Turnier teilnehmen werden, plustern sich genauso auf.«
    Nichola fand das keineswegs belustigend. »Sie sind noch Jungen«, rief sie. »Royce, sie könnten getötet werden.«
    Er schüttelte den Kopf. Er hätte sie auf seinen Schoß gezogen und getröstet, wenn sie nicht vor ihm zurückgewichen wäre. Royce ahnte, daß sie erst ihrem Ärger Luft machen mußte, bevor er sie besänftigen konnte.
    »Sie sind Männer, Nichola. Sie sind jung, das stimmt, aber sie sind erwachsen.«
    Nichola ertappte sich dabei, wie sie die Hände rang, und verbarg sie hinter ihrem Rücken.
    »Vielleicht verlierst du deine Angst, wenn ich dir erzähle, wie außerordentlich geschickt dein Bruder bei dem Wettbewerb war«, schlug Royce vor.
    Sie zuckte mit den Achseln, und Royce verkniff sich ein Lächeln, weil er wußte, wie gern sie ihn angeschrien und lauthals beschimpft hätte. Aber sie tat es nicht und versuchte, seinen Beschluß zu akzeptieren. Dafür war er ihr sehr dankbar. Sie hatte Justin nie beim Training mit den anderen jungen Männern beobachtet und konnte deshalb nicht wissen, daß er sich zu einem erfolgreichen Kämpfer entwickelt hatte.
    Aber Royce wußte es. Er war tagaus, tagein mit Justin zusammengewesen und hatte ihm Perfektion beigebracht. Justin hatte ihn nicht enttäuscht und sich die Ehre redlich verdient – und, bei Gott, auch wenn Nichola sich noch so sehr dagegen sträubte, Royce würde ihn nicht um das Privileg bringen, das er sich verdient hatte.
    Royce erklärte ausführlich, welche Prüfungen die Soldaten durchlaufen hatten, und betonte, daß Justin jedwede Herausforderung angenommen und sich mit Bravour behauptet hatte. Um die Wahrheit zu sagen, er platzte beinah vor Stolz, als er mit seinen Ausführungen zum Ende kam und wiederholte, daß er seine Entscheidung keinesfalls widerrufen würde.
    »Es überrascht mich, daß sich Justin so rasch erholt hat«, erwiderte sie leise. »Ich habe Vertrauen zu dir, und aus diesem Grund bin ich überzeugt, daß du dir alles ganz genau überlegt hast. Glaubst du, daß die Gegner meines Bruders fair kämpfen werden?«
    »Nein«, erwiderte er. »Sie werden alles tun, um zu siegen.«
    »Heißt das, sie würden Justin auch die Hand brechen, um ihn vollkommen kampfunfähig zu machen? Würden sie auch ihre Schwerter benutzen, um sie ihm abzuschlagen?«
    Sie zitterte vor Angst, als sie ihre schlimmsten Befürchtungen laut aussprach. Royce lehnte sich zurück und sah sie unverwandt an. »Auch das«, bestätigte er.
    Eigenartigerweise linderte diese Antwort ihre Furcht ein wenig. Offenbar hatte er selbst schon an diese Möglichkeit gedacht.
    Nichola ging rastlos auf und ab. »Ich vermute, daß du Justin auseinandergesetzt hast, was ihn erwartet, und sicher hast du ihn vor Baron Guys Soldaten gewarnt.« Nichola wartete nicht auf eine Antwort und fuhr fort: »Auch wenn du es nicht zugibst, machst du dir doch Sorgen um ihn. Ich habe Angst, aber wahrscheinlich zählen meine Gefühle in diesem Fall nicht. Wir dürfen Justin nicht zeigen, daß wir um ihn besorgt sind. Royce, wenn du Zweifel an seinen Fähigkeiten hast, dann hilf ihm bitte und vervollständige seine Ausbildung.«
    Er hatte die größte Mühe, ihr zu folgen. Innerhalb von fünf Minuten hatte sie ihre Meinung total geändert, und jetzt versuchte sie ihn davon zu überzeugen, daß er sich keine Sorgen machen mußte.
    Sie nahm ihre Wanderung durch den Raum wieder auf. »Du hast Justin wieder zu seinem Selbstbewußtsein verholfen«, erklärte sie. »Du kannst ihn nicht erneut erniedrigen und ihn hier zurücklassen.«
    Royce hörte sich ihre Begründung, weshalb sie seine Entscheidung guthieß, schweigend an, und plötzlich dämmerte ihm, daß sie nicht nur wiederholte, was er selbst kurz zuvor gesagt hatte. Sie belehrte ihn wirklich und wahrhaftig!
    Er wartete, bis sie auf ihrem rastlosen Weg an ihm vorbeikam, und hielt sie fest. Dann zog er sie auf seinen Schoß und küßte sie.
    »So gefällst du mir, meine Liebe«, murmelte er heiser.
    »Gefällt es dir auch, wenn ich

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