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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dir sage, daß ich trotzdem Todesängste ausstehe?«
    »Ja«, erwiderte er. »Weil ich weiß, daß du nichts unternehmen wirst und deinem Bruder deine Angst nicht zeigst.«
    Sie legte die Hände an sein Gesicht. »Vergewissere dich, daß er kampffähig ist«, flüsterte sie. »Zeig ihm all die niederträchtigen Tricks, die sie anwenden werden. Wenn irgend jemand weiß, wie es bei einem unfairen Kampf zugeht, dann bist du es, mein Lieber.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Danke ... vermutlich war das ein Kompliment, oder nicht?«
    »O ja«, bestätigte sie. »Du warst absolut hinterhältig, als du mich aus dem Kloster gelockt hast. Wenn ich damals gewußt hätte, was für ein gutes Herz du hast, wäre mir gleich klar gewesen, daß Ulric bei dir sicherer ist als bei irgend jemandem sonst in England. Ja, du hast eine List angewandt, und es war sicher nicht fair, mich auf diese Weise zu hintergehen.«
    Er küßte sie so lange und ausgiebig, bis beide am ganzen Körper bebten, und erst nach Lawrences diskretem Hüsteln löste sich Royce von Nichola.
    Nicholas Gesicht war erhitzt, als sie vom Schoß ihres Mannes sprang und ihre Kleider und ihr Haar in Ordnung brachte. Sie bedachte Lawrence mit einem Lächeln. »Ich habe gehört, daß Ihr die erfahrenen Soldaten bei König Williams Turnier anführen werdet. Meinen Glückwunsch, Lawrence.«
    »Danke, Mylady.«
    »Wir müssen heute Abend ein Festessen veranstalten«, sagte sie und wandte sich an Royce. »Darf Justin uns Gesellschaft leisten?«
    »Dann sollten wir die anderen aber auch einladen.«
    Nichola verzog das Gesicht. »Die Köchin wird der Schlag treffen, wenn ich ihr sage, daß wir zwanzig Gäste erwarten.«
    Ihr Mann schüttelte den Kopf. »Vierundzwanzig«, verbesserte er sie. »Je zwei Männer sind den Truppen als Reservisten zugeteilt.«
    »Reservisten?«
    »Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, Nichola«, erklärte er. »Falls ein oder zwei Männer verwundet werden.«
    »Oder zu krank sind, um an dem Turnier teilnehmen zu können?«
    Er wußte sofort, was sie dachte – und hoffte. »Justin wird weder verletzt, noch ist er krank. Verschwende deine Zeit nicht damit, daß du darum betest, meine Liebe.«
    Sie funkelte ihn an. »Ich würde niemals um so etwas beten«, fauchte sie. Dann drehte sie sich zu Lawrence um und zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Lawrence, mein Mann sollte endlich lernen, mir zu vertrauen. Aber er hat andere wunderbare Eigenschaften, und deshalb vergebe ich ihm diese Schwäche.«
    Der Vasall hatte keine Ahnung, was er darauf erwidern sollte, und sah, daß sein Baron über diese Bemerkung höchst erstaunt war.
    Nichola lenkte die beiden ab, indem sie Royce bat, ein paar Soldaten ins Haus rufen zu lassen, damit sie einen weiteren Tisch in die Halle bringen konnten. Sobald er ihrer Bitte nachgekommen war, machte sie sich eilig auf den Weg in die Küche. Je eher sie der Köchin die schlechte Nachricht überbrachte, desto früher hatte die arme Frau ihren Wutanfall hinter sich und konnte sich daran machen, ein köstliches Mahl zuzubereiten.
    Es wurde ein Fest. Royce hatte recht – Justin und die anderen jungen Männer stolzierten tatsächlich wie eingebildete Pfauen durch die Gegend, während die älteren Soldaten ihre Würde bewahrten. Aber alle waren fröhlich und gutgelaunt.
    Justin wurde gebeten, nach dem Essen noch ein wenig zu bleiben, und er war der Meinung, daß der Baron auch heute abend seine Hilfe beim Schnitzen der Schachfigur in Anspruch nehmen wollte.
    Aber Royce war nicht in der Stimmung, an seinem Kunstwerk herumzubasteln. »Ab morgen werde ich dich täglich zwei Stunden in speziellen Techniken unterweisen«, eröffnete Royce dem Jungen.
    »Zusammen mit den anderen aus meiner Gruppe?« wollte Justin wissen.
    Lawrence antwortete ihm: »Natürlich, Justin. Der Baron hält sich strikt an die Hierarchie – du bist der Anführer der Gruppe, und morgen wirst du den Befehl des Barons an deine Männer weitergeben.«
    Justin grinste. »Ich verstehe.« Dann sah er seine Schwester an. »Nichola, was ist mir dir?« Er hatte bemerkt, daß sie stirnrunzelnd seinen Arm musterte.
    »Ich denke an deine Narben«, antwortete sie. »Sie tun doch nicht mehr weh, oder?«
    Sie stellte diese Frage so beiläufig, daß Justin keinen Verdacht schöpfte. »Nein, alles ist gut verheilt.«
    Nichola nickte. »Lawrence hat mir erzählt, daß du manchmal eine Lederprothese trägst, die mit Schlaufen an deiner Schulter befestigt wird – Royce hat dir geraten,

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