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Die Braut des Satyrs

Die Braut des Satyrs

Titel: Die Braut des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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ebenholzschwarzen Panthern, Liber oder Ceres. Welcher es war, konnte sie nicht sagen.
    Valmonts Augen verengten sich, als wäre er im Begriff, den Auslöser zu drücken.
    »Erschieß ihn nicht!«
    Aber noch während sie sprach, knallte der Schuss. Die Wildkatze zuckte unter dem Aufprall, bevor sie aufsprang und zum Fluss rannte. Juliette fühlte den Schmerz des Panthers, und stieß Valmont weg. Er war ein hervorragender Schütze, der zielte, um zu verwunden, was er wieder und wieder tat, damit sein Opfer einen langsamen, grausamen Tod starb.
    Erneut zielte Valmont.
    »Nein!«
    Grob packte er ihr Handgelenk. »Von Dirnen lasse ich mir keine Befehle geben. Wie du siehst, habe ich eine private Jagd nur für uns zwei arrangiert. Schließlich ist dein Liebhaber einverstanden. Und ich weiß, wie sehr du das Leiden von Tieren genießt.«
    Noch einmal zielte er.
    »Warte!« Sie schaffte es, sich ihm zu entwinden und aufzuspringen. »Du sagst, du willst Magie? Ich gebe dir meine.«
    Auch er stand auf, und gieriges Interesse leuchtete in seinen Augen.
    Juliette griff in ihre Rocktasche, in der sie nach wie vor Hafermehl mit sich herumtrug, um Böses abzuwehren. Vielleicht wirkte es ja ausnahmsweise einmal!
    »Hier hast du Magie! Nur für dich!«
    Sie schleuderte ihm das Hafermehl ins Gesicht. Zuerst wich er zurück, denn anscheinend fürchtete er, dass sie ihn mit einem Zauber belegte. Ihre List würde ihn nicht lange täuschen, doch zumindest verschaffte sie ihr die Chance, zu fliehen.
    Da er ihr den Weg zum Wald versperrte, lief sie in die entgegengesetzte Richtung, zum Fluß. Ihre Furcht wurde noch größer, als sie Lyons Panther am Ufer stehen sah. Selbst aus der Entfernung erkannte sie, dass seine Augen vor Schmerz glasig waren. In ihrer Panik schirmte sie ihre Gefühle nicht ab, und sein Schmerz wurde zu ihrem. Sie brauchte keine Sekunde, um eine Entscheidung zu fällen. Sie würde nicht zulassen, dass diese unschuldige, wunderschöne Kreatur, eine von Lyons liebsten, starb.
    Juliette lockte den Panther mit sich in den Fluss. Sie wollten beide nicht ins Wasser, aber sie stiegen trotzdem hinein. Wasser umgab Juliette, als sie untertauchte, füllte sie vollständig aus.
    Die Strömung wurde zu ihrem Blutkreislauf, zu ihrem Herzschlag. Die Wirbel und Strudel drapierten ihr Haar in langen geschlängelten Wellen um sie, die sich kringelten und wieder aufwanden. In der Sprache des Wassers redete sie mit dem Panther, beruhigte ihn, hielt ihn, heilte ihn und machte es ihm und ihr leichter, sich zu verstecken. Zwei halb durchsichtige Flossen wuchsen aus ihren Schulterblättern, sprengten ihr Kleid und flatterten wie Elfenflügel, damit sie auf der Stelle trieben.
    Wie mühelos alte Gewohnheiten zurückkehrten! Es war, als hätte es die letzten drei Jahre, in denen sie sich selbst verleugnete, nie gegeben.
    »Ich kann so lange warten wie du!«, rief Valmont. Anscheinend hatte er ihre Täuschung durchschaut, war ihr gefolgt und wartete nun am Ufer.
    Kurz darauf hörte sie, wie er einen schrillen Schrei ausstieß. Durch die glitzernden Wellen sah sie eine andere Gestalt, die neben ihn trat.
    »Unsere Wege kreuzen sich wieder«, begrüßte eine Stimme ihn.
    »Wie kommst du hierher?«, fragte er, denn er schien sie mit Juliette zu verwechseln. »Du warst eben noch im Fluss! Und wieso ist dein Haar dunkel … und nicht nass?«
    »Als du es das letzte Mal sahst, war es nass von meinem Blut. Du hast mich ermordet, weißt du noch? Bislang kannte ich bloß dein Gesicht, nicht deinen Namen. Jetzt habe ich beides.«
    »Elise?«
    Juliette hätte ihm sagen können, dass es Sibela war, die von ihren Wanderungen zurückkehrte, aber sie blieb in ihrem Versteck und lauschte.
    Valmont verzog das Gesicht zu einer Fratze. »Elise? Warum bleibst du nicht tot? Lass mich in Ruhe, verstanden? Immerzu willst du mich von deiner Schwester trennen!«
    Sibela ging näher und schob den Pistolenlauf zur Seite, den er auf sie richtete, bevor ihre Hand über den Lauf zu seinem Handgelenk glitt.
    »Ich weiß, dass du Juliette willst, aber nimm mich stattdessen! Ich verstehe dich. Ich will dich, mein lieber Bruder, alles von dir. Komm zu mir, und ich schenke dir Vergessen! Du willst doch vergessen, nicht wahr?« Nun strichen ihre Hände seine Arme hinauf.
    »Ja«, antwortete er ruhig, wie gebannt.
    »Dein Vater war ein Monstrum.« Ihre Arme umschlangen seinen Nacken. »Und du noch ein Junge von gerade elf Jahren. Lass mich dir deine Pein nehmen, deine Qualen! Mit

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