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Die Braut des Shawnee-Kriegers

Die Braut des Shawnee-Kriegers

Titel: Die Braut des Shawnee-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lane
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erkannte sie, dass Jenny die Wahrheit gesagt hatte … Der Gedanke an diesen männlichen Körper, der so trefflich mit dem weiblichen harmonierte …
    Clarissa errötete und verscheuchte das unzüchtige Bild aus ihren Gedanken. Sie durfte jetzt nicht den Kopf verlieren. Vielleicht sollte sie etwas sagen, sich von ihm lösen, notfalls schreien oder kämpfen.
    Doch Wolf Heart bewegte sich nicht. Er hielt sie nur zärtlich umfangen. Seine Hände waren ganz still, aber Clarissa spürte den klopfenden Puls in seiner Brust, der sie wie der wilde Rhythmus von Kriegstrommeln einhüllte. Die Lichter auf dem Fluss unten begannen im Abendnebel zu verschwimmen.
    Clarissa schloss die Augen. Die Hitze, die im Zentrum ihres Körpers entsprang, war so verführerisch, so unbeschreiblich süß, dass sie sie zu überwältigen drohte. Sie wusste, wenn sie sich in seinen Armen umdrehte, war sie für immer verloren.
    Das durfte nicht geschehen.
    Sie regte sich und stählte sich gegen die Versuchung, als sie sein Kinn an ihrer Schläfe spürte. "Wir sollten weitergehen", sagte er mit belegter Stimme, und sie spürte seinen Atem in ihrem Haar. "Sonst lernst du nie schwimmen."
    "Ja." Sie fand ihre Stimme wieder, als er sie losließ und einen Schritt zurücktrat. Ihr Herz klopfte, und ihre Kehle war trocken. Sie hatte das Gefühl, schon wieder einen Spießrutenlauf bewältigen zu müssen, und diesmal war sie noch längst nicht am Ziel.
    "Es ist zu kalt zum Schwimmen", stammelte sie. "Bring mich lieber zurück zu Swan Feathers Hütte."
    "Das Wasser ist bei Nacht viel wärmer, du wirst schon sehen." Seine Hand umfasste ihren Ellbogen und schob sie vorwärts. Mit unsicheren Schritten ging Clarissa neben ihm her. Ihr Körper sehnte sich nach Erfüllung, aber es durfte nicht sein. Sie hatte andere Pläne. Bei erster Gelegenheit würde sie fliehen und zu ihrem gewohnten Leben zurückkehren. Unter keinen Umständen durfte sie als entehrte Frau nach Baltimore zurück.
    Wie eine große goldene Münze stand der Mond hoch über den Baumwipfeln und tauchte das Land in sein schimmerndes Licht. Clarissa wappnete sich gegen den Zauber der Nacht und die überwältigende Anziehungskraft des Mannes neben ihr. Sie schwor sich, eiskalt zu bleiben. Sie würde von Wolf Heart lernen und ihn, sofern es nötig war, sogar benutzen.
    Doch was auch immer geschah, sie würde – sie durfte – sich nicht in ihn verlieben.

8. Kapitel
     
    Während er Clarissa den Hügel hinab folgte, verfluchte Wolf Heart im Stillen die verräterische Reaktion seines Körpers. Das hatte er nicht vorgehabt, als er beschloss, Clarissa schwimmen zu lehren. Ganz im Gegenteil, er hatte nur sichergehen wollen, dass sie, wenn sie tatsächlich zu fliehen versuchte, ihr Leben nicht auf dem Grund des Flusses beschließen musste. Auf keinen Fall hatte er beabsichtigt, sie zu verführen.
    Andererseits, wer verführte eigentlich wen? Sein Blick folgte dem anmutigen Schwung ihrer Hüften im Mondlicht. Sie war so kühl wie ein frostiger Morgen geblieben, während er mit seinem schmerzhaft geschwollenen passah-tih hinter ihr gestanden hatte. Die Erinnerung daran trieb ihm die Röte ins Gesicht und belastete sein Gewissen. Er hätte sofort zurücktreten sollen, statt an dem gefährlichen Hangstück stehen zu bleiben. Warum hatte er es nicht getan? Warum hatte er sie auch noch an sich gedrückt? War er denn mondsüchtig geworden?
    Trotz des Abendnebels konnte man die Lichter unten auf dem Fluss noch immer sehen. Für die Jahreszeit war es eine warme Nacht. Der Wind flüsterte in den Zweigen wie die lockende Stimme einer Frau. Seine Erregung war dem schalen Geschmack unerfüllten Begehrens gewichen, und das, so schwor Wolf Heart sich, sollte ihm eine Lehre sein. Swan Feathers Worte waren weise gewesen. Manche der weißen Gefangenen passten sich nie dem Leben der Shawnee an. Er musste endlich einsehen, dass Clarissa eine von ihnen war. Früher oder später würde sie erfolgreich fliehen oder bei einem Versuch umkommen.
    Sie warf einen Blick über die Schulter zurück, und ihre roten Haare fielen bei der Bewegung schwungvoll um ihre Schultern. Wann würde sie die nächste Flucht wagen? Würde sie einer spontanen Eingebung folgen wie beim letzten Mal? Oder würde sie mit Geduld und List die beste Gelegenheit abwarten?
    Und was würde er tun, falls er die Möglichkeit hätte, sie aufzuhalten?
    "Kommst du?" fragte sie und warf den Kopf zurück. "Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich den Schwimmunterricht so

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