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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elda Minger
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nur darüber, dass sie den Mut aufgebracht hatte, den Mann zu fragen.
    Nach einiger Zeit kam der Chinese zurück und drückte ihr eine kleine Phiole in die Hand. „Sehr stark", sagte er und nickte. „Nur ein paar Tropfen in Kaffee, Tee oder Saft."
    Während er alle Einkäufe sorgfältig verpackte, ließ Kelly die Phiole verstohlen in ihrer Handtasche verschwinden. Luis schien es nicht bemerkt zu haben, doch der alte Mann lächelte.
    In dieser Nacht lag Kelly in ihrem Bett und dachte über ihre unmittelbare Zukunft nach.
    Ob Donatella es ihr und Steve abnehmen würde, dass sie richtig miteinander verheiratet waren? Einen Mann kann man leichter hinters Licht führen als eine Frau, Frauen scheinen einen sechsten Sinn, eine Art Radar, zu besitzen.
    Erst wenn sie Donatella kennengelernt hatte, würde sie abschätzen können, was sie erwartete. Doch nach allem, was sie und Tante Bette über diese Frau gelesen hatten, war ihr klar, dass es kein Zuckerlecken sein würde.
    Besonders dann nicht, wenn Donatella glaubte, sie - Kelly - besitze etwas, was sie selbst haben wollte.
    Kelly hörte Steve neben sich atmen. Was würde wohl passieren, wenn ich jetzt die Hand ausstreckte und ihn berührte, dachte sie.
    „Ich finde dich sehr attraktiv", hatte er gesagt.
    Wahrscheinlich stimmte es, dass er sich von ihr angezogen gefühlt hatte - bis zu dem Augenblick, als sie ihm gestand, dass sie noch Jungfrau war.
    Dann hatte er sich
    merkwürdig schnell von ihr zurückgezogen. Aber welcher Mann wollte schon eine Frau ganz ohne Erfahrung?
    Sie dachte an die Kräuter, die ihre Nerven beruhigen sollten, und beschloss, etwas davon zu nehmen. Es würde nicht schaden, außerdem brauchte sie ihren Schlaf. Leise schlüpfte sie aus dem Bett und ging ins Bad.
    Auch Steve hatte noch nicht geschlafen. Als er jetzt hörte, dass Kelly aufstand und ins Bad ging, fragte er sich, wie er es schaffen sollte, die Hände von seiner kleinen Braut zu lassen.
    Eine unmögliche Aufgabe ...
    Nicht einmal die Drehbücher, die man ihm zum Lesen gab, warteten mit einer so verrückten Geschichte auf. Wenn er so etwas einreichte, würde kein Filmstudio es ihm abkaufen.
    Aber die Wirklichkeit ist eben manchmal noch verrückter als die wildeste Fantasie.
    So konnte es nicht weitergehen. Noch ein paar schlaflose Nächte an Bord der
    „Aphrodite", dann war er bereit, über Bord zu springen. Und Dimitri war kein Dummkopf. Steve wusste genau, dass es ihm nicht gelingen würde, Dimi das Bild des zufriedenen und glücklichen Hochzeitsreisenden vorzuspielen. Noch ein anderes Problem machte Steve zu schaffen. Wenn Donatella Marciano die Rachsucht packte, war sie zu allem fähig. Sie würde Kelly das Leben unheimlich schwer machen, das wusste er im voraus. Es gab da nämlich eine Kleinigkeit, die er Kelly nicht verraten hatte - und mit der er lieber auch noch hinterm Berg hielt, bis sie sicher an Bord der
    „Aphrodite" waren.
    Donatella hatte die kleine Affäre mit ihm gar nicht beenden wollen. Er war von Anfang an aufrichtig zu ihr gewesen, und zunächst schien sie auch damit einverstanden, dass nach dem einen Wochenende Schluss war. Aber der Schein trog. Und diese Frau war daran gewöhnt, das zu bekommen, was sie wollte ...
    Eine Zeitlang hatte sie ihn noch mit ihren Aufmerksamk eiten verfolgt, und wann immer sie einander in der Öffentlichkeit begegneten, machte sie deutlich, dass sie nichts dagegen hatte, ihre Beziehung wieder aufzunehmen. Selbst der Gedanke an Dimitris Wut hatte sie nicht davon abhalten können.
    Also lässt du Kelly jetzt einfach in den Käfig des Löwen, selbst nachdem du ihr versprochen hast, sie zu beschützen? Du bist ein schöner Held!
    Steve sah, dass die Badezimmertür geöffnet wurde, und schloss schnell die Augen. Die Matratze bewegte sich, als Kelly ins Bett zurückschlüpfte. Am liebsten hätte er die Hand ausgestreckt und sie richtig zugedeckt.
    Er seufzte und drehte sich auf die andere Seite.
    Eines war sicher: Das würde eine Hochzeitsreise werden, die er nie vergessen, wovon er noch seinen Enkeln erzählen würde.
    Wenn er überhaupt so lange lebte.

6. KAPITEL
    Die „Aphrodite" gibt dem Wort „Luxus" eine ganz neue Bedeutung, dachte Kelly, während sie übers Meer blickte.
    Von einer Bowlingbahn bis zu drei Swimmingpools gab es auf der Yacht alles, was sich das Herz nur wünschen konnte. Dimitri hatte sogar ein Kino einbauen lassen und dazu eine gut eingerichtete Bar.
    Die Armaturen im Bad waren aus Gold, die Badewanne aus

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