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Die brennende Gasse

Die brennende Gasse

Titel: Die brennende Gasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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hat Eure Bescheidenheit dazu beigetragen, Euren Meister von Eurem Wert zu überzeugen «, sagte Kate trocken.
    » Ich habe die Arbeit so gut ausgeführt wie nur möglich. «
    » Daran zweifle ich nicht «, pflichtete Kate ihm bei, » und sicher billiger. Sehr zum Nutzen Eures Meisters. «
    » In der Tat! « Karle nickte. » Es sind immer die Herren und Damen, die von den Mühen ihrer Untertanen profitieren. Ich habe meinen Lohn gespart, bin zum Meister gegangen und versuchte mehrmals, mich von der restlichen Dienstbarkeit freizukaufen. Glücklicherweise war ich nicht verheiratet und gezwungen, eine Frau und Kinder zu erhalten. Aber trotzdem wollte ich vorankommen. Als Vorbereitung auf eine Zeit, in der ich vielleicht eine eigene Familie haben würde. Aber er hat mir meine Freiheit immer verweigert. «
    Kate hörte die große Bitterkeit, das Bedauern in seiner Stimme und hatte Mitgefühl mit seiner traurigen Situation. » Mir scheint, mit dieser Weigerung hat er Euch mißbraucht «, sagte sie sanft.
    » Aber in diesem Augenblick müssen wir für etwas Nahrung sorgen. Wenn Ihr vergessen habt, wie das geht, rückt heraus mit der Sprache. «
    Sein Schweigen war beredter als alle Worte, die er hätte äußern können. Resigniert erhob sich Kate von ihrer Rast, um mit ihrer Arbeit zu beginnen. » Ich werde eine Falle bauen, und wenn Gott über uns wacht, fangen wir ein Kaninchen. Knusprig gebraten mag ich sie am liebsten. Es gefällt mir nicht, wenn ich noch Junge darin finde, aber die brauchen wir ja nicht zu essen. Obwohl wir sie, da wir hungrig genug sind, sicher recht schmackhaft finden … «
    Als sie ins Gebüsch schlüpfte, war er froh, daß sie aufhörte, über den Wohlgeschmack von ungeborenen Kaninchen zu sprechen; aber er behielt sie im Auge, als sie sich ans Werk machte. Er hörte das Rascheln, mit dem sie kleine Zweige schnitt, und beobachtete neugierig, wie sie sie mühelos zu einer eimerförmigen Falle flocht. Dann scheuchte sie ihn mit einer Geste davon. Demütig verzog er sich ins Gebüsch, wo er sie nicht mehr sehen konnte. Nach ein paar Augenblicken hörte er sie umhertrampeln und fürchterliche Geräusche von sich geben. Bald darauf hoppelte ein fettes Karnickel aus dem Unterholz, direkt in ihre geflochtene Falle. Blitzschnell hatte sie es gepackt und ihm die Kehle durchgeschnitten.
    » Ein Männchen «, sagte sie, nachdem sie seinen Unterleib gemustert hatte. » Schade! Nun ja, es wird trotzdem unsere Bäuche füllen. «
    Karle sah mit weit aufgerissenen Augen staunend zu, wie da s g oldhaarige, bildschöne Mädchen, die junge Frau, die er beschützen sollte, ein Feuer anzündete und die Nahrung zubereitete, die sie ganz allein erbeutet hatte. Sie hatte das unglückliche Tier gehäutet, ausgenommen und auf einen spitzen, grünen Ast gespießt, ehe Karle auch nur das Wasser im Munde zusammenlaufen konnte.
    » Das Fell ist so weich «, sagte sie und strich sich mit dem noch warmen Pelz über die Wange, während sein früherer Träger über der Flamme brutzelte. » Ein Jammer, daß man es nicht für Handschuhe aufbewahren kann. Aber wo sollten wir es lassen? Wir sind ja ständig unterwegs. « Sie wickelte die Pfoten und die Eingeweide in das Fell und warf es weit auf die andre Seite des Baches. » Monsieur Fuchs wird sich daran erfreuen, wenn wir von hier verschwunden sind «, prophezeite sie.
    Bald füllte der berauschende Duft von gebratenem Fleisch die Luft, und Karle äußerte seine Besorgnis, er könne unerwünschte Aufmerksamkeit auf sie lenken. » Wir sollten dieses Festmahl mitnehmen und anderswo verzehren «, schlug er vor. » Der Geruch ist so stark, daß er Leute anlocken könnte. «
    Sie nickte und stach mit dem Messer in das Fleisch. » Es scheint gar zu sein. « Geübt zog sie den Spieß vom Feuer. Das Fleisch zischte noch, als sie mit dem Braten in der Hand auf ihr Pferd stieg.
    » Fürchten wir uns vor Bären oder vor Edelleuten? « erkundigte sie sich.
    » Beide wären gleichermaßen unwillkommen «, antwortete er.
    » Und um die Wahrheit zu sagen, Jungfer, ich würde das Kaninchen auch roh essen, wenn es nicht gebraten wäre. «
    » Père sagt, Fleisch müsse immer gründlich gegart werden, weil … «
    » In den Tieren winzige andere Tiere leben? « fragte er scherzhaft.
    » Olala «, antwortete sie ganz ernst. » Woher wißt Ihr das? Vor allem in den kleinen, behaarten Tieren. Ratten zu essen ist mir völlig verboten. Er sagt, eher solle ich am Hungertuch nagen. Seht Ihr, indem wir das

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