Die Bruderschaft der Black Dagger
Havers wirkt zerknirscht und gesteht Wrath,
was er getan hat. Er erklärt sich freiwillig bereit, an einem Racheritual teilzunehmen, bei dem er durch Wraths Hand sterben wird. Doch das lehnt Wrath ab. Nach allem, was er Marissa über die Jahre angetan hat, seien sie nun quitt.
Als die restlichen Brüder dann bei Havers auftauchen, einigt man sich darauf, dass Wrath und Beth solange bei Tohrment und Wellsie bleiben, bis Wrath sich erholt hat. Da er jedoch immer noch zu schwach ist, um sich zu dematerialisieren, beschließen Beth, Butch und Marissa ihn zu fahren. Als sie auf den Highway einbiegen, lächelt Beth ihren Vampir an. Sie hatte sich ein Abenteuer gewünscht. Und verdammt, sie hat eines bekommen.
Epilog
Einen Monat später auf Tohrments und Wellsies Ranch in Colorado. Die Brüder sind im Kriegszimmer versammelt und bereiten sich auf die Jagd vor. Wrath hat die Rolle als Anführer der Bruderschaft angenommen und seine Position als Oberhaupt der Vampire akzeptiert. Mittlerweile kommen auch wieder Vampire zu ihm und bitten ihn, Streit zwischen ihnen zu schlichten oder Kinder zu segnen, traditionelle Aufgaben des Oberhaupts, die aber seit dem Tod von Wraths Vater unerfüllt geblieben waren. Beth gewöhnt sich langsam an ihre Rolle als Shellan des Anführers. Butch und Marissa sind sehr glücklich miteinander, aber seine Sterblichkeit überschattet die Beziehung.
Als die Brüder aufbrechen wollen, runzelt Wrath die Stirn, denn er sieht, dass auch Beth sich einen Dolch umschnallt. Was machst du da, fragt er.
Ich komme mit euch, sagt sie.
Warum, will er wissen.
Um zu kämpfen, antwortet sie.
Sicher nicht, erwidert Wrath. Ich verbiete es dir.
Beth streckt ihr Kinn vor. Wie bitte? Du verbietest es mir?
Die beiden bauen sich voreinander auf, und die Brüder verlassen schleunigst den Raum.
Von draußen hören sie gedämpfte, wütende Stimmen. Wer glaubt ihr, gewinnt diesen Kampf , fragt Tohrment in die Runde. Die Brüder
geben ihre Tipps ab. Plötzlich öffnet sich die Tür. Wrath kommt heraus, und er sieht wütend aus. Einen Moment später kommt auch Beth aus dem Zimmer. Sie trägt zwei Pistolen und einen Dolch. Sie lächelt. Als die Brüder zu lachen anfangen, legt er Beth den Arm um die Schulter und küsst sie. Ihr braucht gar nicht so überrascht tun, sagt er zu den anderen. Schon klar, sagt Tohrment. Wir haben sowieso alle auf sie gesetzt.
Zusammen verschwinden Wrath und Beth in der Nacht.
V.
Entfallene Szenen
D er weitaus größte Teil der Dinge, die ich in meinem Kopf sehe, findet in den Büchern Verwendung. Und falls ich doch etwas wieder herausnehme, benutze ich es an anderer Stelle. Es gibt allerdings ein paar Szenen, auf die ich ganz verzichtet habe, und einige davon folgen nun - mit Kommentaren versehen.
Diesen Abschnitt musste ich aus dem Band Mondspur kürzen. Ich mag die Szene wirklich sehr und wünschte, ich hätte sie weiter ausbauen können, da es der Anfang eines eigenen Nebenstrangs über die Trainingsschüler war. Beim nochmaligen Lesen fällt mir auf, wie weit John inzwischen gekommen ist - an diesem Punkt kannte er die Brüder noch kaum und hatte noch viel über seine neue Welt zu lernen.
J ohn stand in der Turnhalle des Trainingszentrums, Schulter an Schulter mit seinen Mitschülern, und wartete auf das Kommando für die nächste Jiu-Jitsu-Stellung. Er war völlig fertig. Sein Kopf war total am Ende, der Körper schmerzte. Er fühlte sich, als hätte man ihn in seine Einzelteile zerpflückt und weggeworfen.
Okay, das war vielleicht ein bisschen zu melodramatisch. Aber nicht viel.
Der Unterricht hatte wie üblich um vier Uhr nachmittags begonnen, aber von letzter Nacht war noch einiges aufzuholen gewesen. Anstatt also um zehn Uhr Schluss zu machen, war es
jetzt bereits zwei Uhr morgens, und immer noch wurden sie durch ihre Übungen gehetzt.
Die anderen Jungs sahen auch müde aus, aber John war durchaus bewusst, dass niemand so erledigt war wie er. Aus irgendeinem Grund kamen seine Klassenkameraden besser mit dem Training klar als er.
Aus irgendeinem Grund? Als ob er nicht wüsste, warum. Erstens musste er sich sowieso in allem mehr anstrengen, weil er ein Tölpel war; vor allem aber hatte er seit der Sitzung mit der Therapeutin und der Stippvisite im Alptraum seiner Vergangenheit nicht mehr schlafen können, weshalb er schon von Unterrichtsbeginn an kaputt gewesen war und neben der Spur gestanden hatte.
Vorne musterte Tohr die aufgereihten Schüler eingehend. In
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