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Die Bruderschaft der Black Dagger

Titel: Die Bruderschaft der Black Dagger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Transition von einem Menschen ein Tattoo machen lässt, wird es sich durch den Wandel verzerren. Dann wird es ein oder zwei Monate später verblassen. Warte lieber, ich kann dir später stechen, was du willst, und zwar so, dass es auch bleibt.
    John konnte nur blinzeln. Dann setzte er seine Tasche ab und fragte: Wow. Bist du taub?
    Nein. Mein Freund Tohr hat mir gesagt, dass du auf diese Art kommunizierst, also habe ich es mir neulich Nacht beigebracht. Dachte mir, wir begegnen einander bestimmt früher oder später.
    Als ob eine komplette Sprache zu lernen keine nennenswerte Mühe kostete.
    »Hey, ich fühl mich ausgeschlossen hier drüben.«
    »Ich gebe dem Mann nur einen guten Rat.«
    John pfiff, um V auf sich aufmerksam zu machen. Fragst du Butch mal, was für ein Tattoo er sich machen lässt?
    »Gute Frage. Bulle, was lässt du dir heute stechen? Tweety auf den Hintern?«
    »Ich ergänze nur ein altes.« Butch trat vor den Schrank und riss die Türen auf, gleichzeitig streifte er den Morgenmantel ab, so dass er nun nur in schwarzen Boxershorts dastand. »Was soll ich bloß anziehen …«

    John versuchte, nicht zu starren, was ihm aber misslang. Der Ex-Cop war massig. Breite Schultern. Dicke Muskeln, die sich fächerförmig vom Rückgrat ausbreiteten. Kräftige Arme. Nicht so gewaltig wie ein Vampir von Tohrs Format, aber er war gut und gerne einer der größten Menschen, die John je gesehen hatte.
    Und quer über den unteren Teil seines Rückens erstreckte sich eine Tätowierung in schwarzer Tinte. Das geometrische Muster nahm viel Raum ein. Es waren lauter Linien - nein, Striche, immer vier nebeneinander und einer schräg durch. Fünf dieser Grüppchen plus eines einzelnen Striches. Sechsundzwanzig.
    V deutete auf Johns Tasche. »Hey, Mann, deine Tasche ist undicht. Hast du da Shampoo oder so was drin?«
    John schüttelte den Kopf, dann runzelte er die Stirn, als er einen Fleck in einer Ecke entdeckte. Er zog den Reißverschluss auf. Da war etwas auf seinen Klamotten, etwas Weißes, Milchiges …
    »Was zum Henker ist das?«, meinte V.
    O Gott … hatte jemand …
    Butch schob John aus dem Weg, steckte seine Hand in die Tasche und schnüffelte dann an den Fingern.
    »Spülung. Haarspülung.«
    »Besser als das, was ich dachte«, murmelte V.
    Butchs braune Augen musterten John. »Gehört das dir, J-Man?« Als John den Kopf schüttelte, fragte der Ex-Cop: »Hast du Probleme in der Schule, von denen du Tohr nichts erzählst?«
    Die Miene des Mannes war finster, als wäre er bereit, sich denjenigen, der sich an John und seinen Sachen zu schaffen machte, vorzuknöpfen und in den Boden zu rammen wie eine Zeltstange. Und ganz kurz ergötzte John sich an der Vorstellung von Butch, der Lash einen auf die Zwölf verpasste und ihn danach mit dem Kopf voran in seinen Spind stopfte.
    Aber er würde seine Probleme nicht von jemand anderem lösen lassen.

    Als er den Kopf schüttelte, kniff Butch die Augen zusammen und sah V an. Der einmal nickte.
    Plötzlich wurde Butch wieder ganz locker und lächelte breit. »Ich bitte Fritz, deine Klamotten zu waschen. Und keine Sorge, wir finden schon was für dich, das du heute Nacht anziehen kannst. Gar kein Problem.«
    Auf die Friede-Freude-Eierkuchen-Nummer des Polizisten fiel John nicht rein, er wandte sich an V. Sag ihm, dass nichts ist. Sag ihm, ich komm schon damit klar.
    V lächelte. »Das weiß Butch längst, stimmt doch, Bulle?«
    »Dass es keine große Sache ist, und er sich selbst darum kümmert? Klar doch, J-Man, das weiß ich.«
    Ich dachte, du verstehst keine Gebärdensprache?
    Butch schüttelte den Kopf. »Leider noch nicht. Aber ich bekomme trotzdem einiges mit. Wie gesagt, mach du dir mal keine Sorgen.«
    Der Mann grinste weiter, seine Miene war durch und durch liebenswürdig. Als freute er sich schon drauf, sich gründlich mit dem Problem zu befassen.
    Hilfesuchend sah John V an. Doch der Vampir verschränkte nur die Arme vor der Brust und nickte Butch noch einmal zu. Er ging absolut konform mit dem Plan.
    Was auch immer das für ein Plan sein mochte.
    Ach du Scheiße.
     
     
    Die folgende Szene wurde nicht im eigentlichen Sinne gestrichen, aber ich habe bei der Überarbeitung von Mondspur und Dunkles Erwachen noch ziemlich viel herumgedoktert, vor allem, weil mir die Grundstimmung noch nicht hundertprozentig gefiel. (In Dunkles Erwachen beginnt die Szene auf Seite 173.) Im Endeffekt fand ich die Szene in dieser Form zu krass als Abschied für Z und Bella, aber

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