Die Bruderschaft der Black Dagger
über Wraths entblößten Rücken. Beth schnappt nach Luft und macht einen Satz nach vorne, aber Wellsie hält sie zurück.
Du heiratest einen Krieger, flüstert sie Beth zu. Das ist bei ihnen so Sitte. Aber es ist nicht richtig , ruft Beth. Ich will doch nicht, dass er …
Wellsie unterbricht sie. Lass ihm die Ehre vor seinen Brüdern zuteilwerden, sagt sie eindringlich. Er widmet dir seinen Körper. Er gehört jetzt ganz dir. Doch Beth ringt immer noch mit sich. Sie hört nicht auf, ihm zu versichern, dass er das nicht tun müsse, um ihr seine Liebe zu beweisen. So ist er nun mal, sagt Wellsie. Liebst du ihn?
Ja, sagt Beth und schließt die Augen.
Dann musst du seine Art akzeptieren.
Einer nach dem anderen treten die Männer an Wrath heran, stellen ihm die gleiche Frage, ziehen ihren Dolch und beugen sich über seinen Rücken. Als sie fertig sind, nimmt Tohrment die Schale mit Salz und schüttet es in den Krug. Er spült Wrath Rücken damit ab und tupft seine Haut mit einem makellos weißen Tuch ab. Danach rollt Tohrment den Stoff auf und legt ihn in eine prunkvolle Schatulle. Er stellt sich wieder vor Wrath. Steh auf, mein Herr, befiehlt er ihm. Wrath erhebt sich, und Beth erkennt ein Muster, das quer über seinen Rücken verläuft. Tohrment überreicht Wrath das reich verzierte Kästchen und sagt: Gib das deiner Shellan, als ein Symbol deiner Stärke und deiner Tapferkeit, damit sie weiß, dass du ihrer Wert bist und sie von nun an über deinen Körper verfügen kann.
Wrath durchquert die Kammer. Beth sucht ängstlich seinen Blick. Er scheint vollkommen in Ordnung zu sein. Man kann ihm seine tiefe Liebe buchstäblich ansehen, und die blassen, blinden Augen glänzen. Er fällt vor ihr auf die Knie, beugt den Kopf und hält ihr die Schatulle entgegen. Nimmst du mich als den deinen an, fragt er sie. Mit zitternden Händen nimmt sie das Kästchen entgegen. Als er sich dann endlich erhebt und sie in die Arme schließt, ist sie sichtlich erleichtert. Sie drückt ihn fest an sich, und die anderen brechen in Jubel aus und applaudieren. Können wir so etwas in Zukunft bitte lassen, flüstert sie. Er lacht und sagt, sie solle sich besser auf etwas gefasst machen, falls sie einmal Kinder haben würden.
Die Feierlichkeiten dauern die ganze Nacht. Butch und Marissa haben Gelegenheit sich miteinander zu unterhalten. Als der Morgen kommt, verabschiedet sich Marissa wieder. Sie ist mittlerweile schon
viel entspannter im Umgang mit dem Menschen und fühlt sich zu ihm hingezogen. Butch nähert sich ihr vorsichtig. Er wirkt schrecklich ernst dabei. Dabei hat er sich die ganze Nacht bemüht, dass sie sich in seiner Gegenwart wohlfühlt. Die Veränderung an ihm macht sie neugierig. Was ist los , fragt sie.
Ich möchte dich küssen, sagt er leise. Sie spürt sowohl sein Verlangen als auch seine Beherrschung. Zögerlich, aber ohne Furcht geht sie auf ihn zu. Seine Hände fassen sie sanft an den Schultern. Seine Lippen fühlen sich weich und zärtlich an, als sie die ihren streifen. Sie schließt die Augen und presst sich an ihn. Ein Klang wie ein befriedigtes Knurren erschüttert seine Brust. Der Kuss wird fordernder, seine Zunge gleitet in ihren Mund und berührt die ihre. Seine warmen Hände umfassen sanft ihre Hüften. Sein Herz klopft ruhig an ihrem. Dann weicht er etwas zurück und sieht ihr prüfend in die Augen, als fürchte er, zu heftig vorgegangen zu sein. War das in Ordnung, erkundigt er sich. Sie lächelt ihn an. Es war sehr schön, versichert sie ihm. Sie könne sich keinen besseren ersten Kuss wünschen. Butch schaut sie überrascht an. Marissa legt ihre Hände an sein Gesicht. Lass es uns noch einmal versuchen, sagt sie und zieht ihn zu sich.
Beth und Wrath verbringen den ganzen nächsten Tag im Bett. Als dann die Sonne untergegangen ist, fragen Wrath und die anderen Brüder Butch über die Kampfsportschule aus, aber er kann ihnen nicht viel darüber sagen. Also beschließen sie, in die Offensive zu gehen. Wrath bittet Butch, bei Beth zu bleiben und auf sie aufzupassen. Wrath sagt Beth, dass er weg müsse, um sich um ein paar Geschäfte zu kümmern. Er will sie nicht beunruhigen, aber sie ist nicht dumm. Sie versucht, Wrath zu überreden, nicht zu gehen.
Was kann denn so wichtig sein, fragt sie.
Es hat mit dem Tod deines Vaters zu tun, entgegnet er. Wir müssen herausfinden, wer es getan hat. Dein Vater verdient es, dass wir seinen Tod vergelten. Schließlich lässt Beth ihn gehen, aber sie hat ein ungutes
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