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Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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auch nicht. Denn es lenkte von den anderen Lastwagen und Pkws ab, die weit wertvollere Fracht beförderten, auch wenn Rojas ehrlicherweise zugeben musste, dass er mit der Sauce beachtlich verdiente, selbst wenn es auf der anderen Seite der Grenze Leute gab, die den Namen und die Verpackung fast als Blasphemie betrachteten. Sie hatte ein unverwechselbares Etikett, ein rotes brennendes Kreuz auf pechschwarzem Hintergrund, und war als Premiumprodukt für Feinschmeckerläden und die besseren mexikanischen Restaurants in ganz New England ausgewiesen. Die Gewinnspanne war fast so hoch wie bei Gras oder Kokain, und Rojas achtete darauf, dass er das Geld, das er damit verdiente, beim Finanzamt genau angab. Dank einer etwas kreativen Buchführung hatte es den Anschein, als ob Antonia Rojas als Händler einer qualitativ hochwertigen scharfen Sauce einen ganz ordentlichen, wenn auch nicht übermäßigen Profit einfuhr.
    Das Klirren einer zerbrechenden Flasche mit dieser scharfen Sauce war es, was Antonio Rojas aufschreckte. Er blickte von den Papieren auf seinem Schreibtisch auf, und seine Hand glitt zu der Knarre, die nie weit weg war. Die Tür zu seiner Unterkunft stand einen Spaltbreit offen, sonst hätte die Bodenisolierung sämtliche Geräusche aus dem Untergeschoss geschluckt: das splitternde Glas, das Scharren eines Stuhls, der dumpfe Schlag, etwas Schweres, das weich zu Boden stürzte.
    Rojas stand auf und stürzte zur Tür, doch er kam ein paar Sekunden zu spät. Die Mündung einer Schusswaffe wurde durch den Spalt geschoben und ein gedämpfter Feuerstoß abgegeben, der ihn an den Oberschenkeln traf und fast die Beine vom Rumpf abtrennte. Er brach zusammen, als die Tür aufgestoßen wurde, aber noch im Fallen hatte er genug Zeit, um zwei Schüsse abzugeben, die die dunkel gekleidete Gestalt an der Brust trafen. Die kugelsichere Weste fing den Aufschlag ab, so dass der Mann lediglich zurückgeworfen wurde. Doch Rojas’ dritter Schuss saß höher, worauf eine rote Blutfontäne aus dem Hinterkopf des Mannes schoss und sich binnen kürzester Zeit zu einer roten Lache sammelte. Rojas hatte kaum Zeit, es wahrzunehmen, bevor weitere Schüsse fielen und er die jähe Hitze spürte, als sich weitere Kugeln in seinen Rücken bohrten. Reglos lag er da, doch er war noch nicht tot. Er betrachtete die glänzenden schwarzen Stiefel, die ihn umringten, und erfasste einige der Worte, die fielen: »Frage«, »nichts anderes übrig« und »tot, er ist tot«. Rojas röchelte.
    Weitere Schritte, die sich entfernten und dann wieder näher kamen. Schwarze Knie neben seinem Gesicht. Finger, die in seine Haare griffen, seinen Kopf hochzogen. Die Tüte mit den Siegeln, die von einer in Handschuhen steckenden Hand gehalten wurde, dann wurde der Ständer, den er für sie gebaut hatte, beiseitegeworfen, worauf er auf dem Fliesenboden zersprang. Rosa Lippen bewegten sich hinter dem Schlitz der Skimaske. Weiße Zähne, sauber und ebenmäßig.
    »Wo sind die anderen?«
    »No comprendo.«
    Ein Messer tauchte auf. »Ich kann dir immer noch weh tun.«
    »Nein, kannst du nicht«, sagte Rojas, als er lächelnd starb und die zwei Reihen Gold und Edelstein entblößte, die frisch in seine Zähne eingearbeitet waren.
    Der Feuerstoß aus Rojas’ Lagerhaus hallte bis zu dem Versteck, aber kein zweiter folgte ihm.
    »Scheiße«, sagte Vernon. Er war sich darüber im Klaren gewesen, dass sie wahrscheinlich nicht ohne Widerstand eindringen und sich wieder absetzen könnten, aber er hatte das Beste gehofft. »Okay, bereitmachen.«
    Langsam ließ er das Zielfernrohr über die drei Häuser wandern, die als Curly, Larry und Moe bezeichnet wurden. »Moe. Rechts von der Tür«, sagte er, als er einen Mann erfasste, der ein AK47 in der Hand hatte.
    »Ich seh ihn.«
    Einatmen. Finger locker um den Abzug. Ausatmen.
    Abdrücken.
    Feuer.
    Vernon sah, wie der Mann die Hände in Luft riss, als wollte er ein letztes Mal winken, dann umkippte.
    »Treffer«, sagte er. »Curly. Tür. Siebenhundertfünfzig Meter. Null Wind. Keine Korrektur. Gehe auf sieben-zwo.« Diesmal stand der Bewaffnete im Haus und nutzte den Türrahmen als Deckung, während er festzustellen versuchte, woher der Schuss gekommen war
    »Schütze klar.«
    »Ausguck klar. Schießen.«
    Pritchard drückte wieder ab. Ein Schauer aus Holzsplittern flog aus der Tür, und die Zielperson ging dahinter in Deckung.
    »Äh, vorbei, glaub ich«, sagte Vernon. »Hätte ihn aber erwischen müssen.«
    Einen Moment lang

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