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Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bruderschaft der Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Connolly
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schweifte sein Blick zu Rojas’ Lagerhaus, aus dem zwei ihrer Männer kamen, die einen dritten zwischen sich trugen.
    »Okay, sie sind unterwegs, aber sie haben einen Mann verloren. Lass uns –«
    Eine weiße Flamme schoss aus dem Fenster auf der rechten Seite von Curly. »Curly. Tür.«
    Pritchard feuerte, und Vernon sah, wie der Schütze in die Luft geschleuderte wurde, als ihn die Kugel im Kopf traf, und mit zuckenden Beinen am Boden liegen blieb. »Treffer«, sagte Vernon.
    Weitere Schüsse wurden aus Moe abgegeben. Vernon zog das Zielfernrohr herum und sah gerade noch, wie ein zweiter Mann aus dem Angriffsteam zu Boden ging.
    »Ach, verdammt«, sagte Vernon. »Zweiter Mann am Boden.«
    Pritchard legte so rasch wie möglich an und jagte blindlings und auf gut Glück eine Kugel nach der anderen durch das Fenster, um Feuerschutz zu geben, damit die Verwundeten in Sicherheit gebracht werden konnten. Aber jetzt fielen weitere Schüsse, und in den anderen Häusern gingen Lichter an. Vernon sah, dass der letzte Mann, der sich noch auf den Beinen hielt – seiner Meinung nach könnte es Tobias sein –, eins der getroffenen Teammitglieder im Feuerwehrgriff zum Van trug und so behutsam wie möglich auf den Boden legte.
    »Gehen wir«, sagte Pritchard.
    Sie rannten zu den beiden Harleys, die am Rande einer ausgefahrenen Piste standen. Am Boden hinter ihnen ließen sie die schlammverkrustete Denimjacke eines Bikers aus Kanada zurück, eines Drogenmulis, den Vernon und Pritchard sich in Lac-Baker vorgenommen und tot hatten liegen lassen. Es war ein ziemlich primitives Ablenkungsmanöver, aber sie nahmen nicht an, dass sich die Mexikaner allzu lange mit einer offiziellen Untersuchung abgeben würden. Sie würden sich rächen wollen, und die Jacke sowie das Röhren der davondonnernden Bikes könnte genügen, um sie ein paar Tage lang auf die falsche Fährte zu bringen.
    Tobias klemmte sich hinters Lenkrad des Vans und fuhr los. In den Außenspiegeln zeichnete sich Rojas’ Lagerhaus dunkel und massig am Nachthimmel ab, davor waren die tanzenden Schatten näher kommender Männer zu sehen. Er war der Einzige, der noch lebte. Mallak war im Lagerhaus gefallen, und Bacci hatte eine Kugel am Halsansatz abgekriegt, als sie Mallaks Leiche weggeschleppt hatten. Es war ein einziges Chaos, das sich nur hätte vermeiden lassen, wenn Greenham und Twizell da gewesen wären, aber er hatte es so gewollt, und jetzt musste er damit leben. Wenn der verfluchte Pritchard vielleicht ein bisschen schneller gezielt hätte …
    Die Explosion war laut, auch wenn der Lärm von den dicken Ziegelwänden des alten Gebäudes etwas gedämpft wurde. Doch die Thermitbombe, die zu fünfundzwanzig Prozent aus Aluminium und zu fünfundsiebzig Prozent aus Eisen bestand, sollte auch nicht das Lagerhaus in die Luft jagen, sondern alles verbrennen, was sich darin befand, damit möglichst wenig Spuren zurückblieben. Außerdem sollte sie die Verfolger ablenken. Jetzt, da Mallak und Bacci tot waren, konnte ihm niemand Feuerschutz geben, folglich musste er sich möglichst mit Bleifuß zum Highway durchschlagen. Vernon und Pritchard würden auf einem anderen Weg zum Treffpunkt kommen, aber Tobias musste ein ernstes Wort mit ihnen reden, wenn sie sich das nächste Mal begegneten, und sei es auch nur, um ihnen zuvorzukommen, ehe sie ihn sich vornahmen.
    Eine Nachricht war auf seinem Handy. Er hörte sie ab und erfuhr, dass in Bangor irgendetwas schiefgegangen war. Greenham und Twizell hatten sich nicht zurückgemeldet, folglich musste er davon ausgehen, dass die Sache mit Jandreau noch nicht gelöst war. Der Peilsender am Auto des Detektivs reagierte nicht mehr, und der Detektiv lebte noch. Ein einziges Chaos, aber wenigstens hatte er jetzt die fehlenden Siegel. Außerdem hatte er in seiner Hosentasche so viele von Rojas’ Zähnen, wie er ihm in der Eile hatte ausschlagen können. Wurde höchste Zeit, dass sie das ganze Zeug so schnell wie möglich los wurden, so viel Geld dafür kassierten, wie sie konnten, und dann untertauchten.
    Er bemerkte Herods Auto nicht, das mit ausgeschalteten Scheinwerfern auf einer Nebenstraße im Leerlauf vor sich hin tuckerte. Kurz darauf folgte Herod dem Van.

31
    In dem Motelzimmer herrschte Schweigen. Mel und Bobby saßen nebeneinander auf dem Bett, sie hielt ihn im Arm und streichelte sein Gesicht, als wollte sie ihn dafür belohnen, dass er sich alles, was er wusste, von der Seele geredet hatte. Angel war am Fenster und

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