Die Brücke der Gezeiten 1: Ein Sturm zieht auf (German Edition)
Ein Magus kommt nach dem Tod sofort in den Himmel, gewöhnliche Menschen können sich das Leben dort verdienen. Die Sündigen brennen in Hel, einem unterirdischen Flammenmeer, in dem ein Geist namens Jasid herrscht, dessen Name jedoch nie genannt wird, da es heißt, das bringe Unglück.
Amteh (Antiopia): Der Amteh-Glaube entstand in den Wüstengebieten Nordantiopias und geht auf den Propheten Aluq-Ahmed von Hebb zurück, der in etwa im Jahr A100 auftrat (Y450 v. S.). Seine Lehren sind im heiligen Buch Kalistham zusammengefasst. Der Amteh-Glaube verdrängte die Vorgängerreligionen, die Götter verehrten, die aller Wahrscheinlichkeit nach wiederum auf den Omali-Glauben zurückgingen. Die Religion ist ebenfalls von Männern dominiert und verlangt zeitaufwendige, in der Öffentlichkeit zu zelebrierende Rituale. Ihr Gott heißt Ahm, ist männlichen Geschlechts und herrscht im Paradies, wohin alle Gläubigen nach dem Tod kommen. Die Sündigen werden in eine Eiswüste verbannt, in der Shaitan (»der ewige Feind«) herrscht.
Zentrum des modernen (Y900 und danach) Amteh-Glaubens ist die Stadt Sagostabad in Kesh. Er ist die vorherrschende Religion in ganz Nordantiopia und seit der Invasion der Keshi und Einsetzung der Moguln im Jahr Y834 auch in Teilen von Lakh. Es gibt mehrere Splittergruppen, unter ihnen die Ja’arathi, eine eher liberale Sekte. Die Ja’arathi trennen religiöse strikt von weltlicher Rechtsprechung, Frauen müssen keinen Bekira tragen, und Witwen dürfen wieder heiraten. Den Ja’arathi hängen hauptsächlich Wohlhabende und Intellektuelle an. Ihre Gelehrten nehmen für sich in Anspruch, die genauere Auslegung der ursprünglichen Lehren Aluq-Ahmeds zu vertreten.
Es gibt eine Reihe fanatischer Amteh-Sekten, unter ihnen die berüchtigten Hadischa, die von den Sultanen von Dhassa und Kesh verboten wurden, sich aber in Mirobez und Gatioch immer noch halten und in Nordlakh viele Anhänger haben.
Omali (Antiopia): Die Religion entstand zu vorgeschichtlicher Zeit in Lakh. Ihre Anhänger glauben an ein höchstes Wesen (Aum), das sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts ist und sich auf verschiedenste Art manifestieren kann, hauptsächlich jedoch als Gott oder Göttin (die sogenannten Omar). Die Omali schreiben den jeweiligen Omar bestimmte Fähigkeiten zu. Es gibt mindestens fünfzehn Hauptgottheiten und Hunderte kleinerer.
Die Omali glauben, Leben und Tod seien ein endloser Kreislauf. Dieser Kreislauf wird Samsa genannt. Jede Seele wird immer wiedergeboren, bis sie sich so weit vervollkommnet hat, dass sie ins sogenannte Moksha eintritt, wo sie eins wird mit Aum. Es gibt drei Hauptgottheiten, die zusammen Murti genannt werden. Sie sind männlichen Geschlechts und stehen für Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung.
Obwohl das nördliche Lakh vor einhundert Jahren (etwa Y834) von den Amteh-gläubigen Moguln erobert wurde, ist der Omali-Glaube die Hauptreligion in Lakh.
Zainismus (Antiopia): Der Zainismus soll auf den Omali-Glauben und die Lehren eines Mannes namens Zai von Baranasi zurückgehen, der bei den Omali als eine Inkarnation Vishnarayans, des Erhalters, gilt. Er predigte spirituelle, intellektuelle und physische Vervollkommnung, die erreicht werden soll, indem der Mensch sich allen weltlichen Einflüssen enthebt. Samsa und Moksha spielen zwar auch in den Lehren Zais eine zentrale Rolle, doch wird alles Weltliche strikt zurückgewiesen. Der Zainismus ist eher eine Randreligion, aber aufgrund seiner liberalen Grundhaltung gegenüber den Geschlechtern, der Sexualität und den Künsten, begleitet von der Beschäftigung mit den Kampfkünsten, hat er eine feste Anhängerschaft vor allem unter der intellektuellen Elite.
Die Gnostischen Künste
Grundlagen: Nach der Lehre der Magi verlässt die Seele den Körper, wenn ein Mensch stirbt. Dieser körperlose Geist verweilt für eine gewisse Dauer in der Welt, er kann sich frei bewegen und auch kommunizieren. Die Skytale des Corineus versetzt die Magi in die Lage, sich zu Lebzeiten dieser Fähigkeiten zu bedienen, und verleiht ihnen auf diese Weise »magische« Kräfte.
Magusblut: Der Blutrang eines Magus’ wird von dem Anteil Magierblut bestimmt, das in seinen Adern fließt. Dieser Anteil entspricht dem Mittelwert des Blutranges der Eltern. Kinder von Vollblutmagi und Nichtmagi zum Beispiel sind Halbblute. Die Gnosis ist bei ihnen nur noch halb so stark wie bei einem Vollblut.
Die Kinder von Aszendenten sind weniger stark als ihre Eltern, da die
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