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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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viele Vogelnester, daß er ganz überwältigt war. Er war versessen auf Vögel und konnte viele Stunden damit zubringen, sie zu beobachten, wenn die andern es zuließen. Eines Tages erzählte er ihnen ganz aufgeregt, daß er einen Adler gesehen hätte.
    »Einen Adler?« meinte Dina ungläubig. »Ich dachte, Adler wären ausgestorben, ebenso wie die Riesenalke, von denen du immer so viel erzählt hast.«
    Jack zuckte verächtlich die Achseln. »Adler sind doch nicht ausgestorben! Da sieht man wieder, wie wenig du weißt! Ich konnte ganz deutlich sehen, wie er sich immer höher und höher in den Himmel hinaufschraubte, gerade wie Adler es machen sollen. Ich glaube, es war ein Goldadler.«
    »Ist er gefährlich?« fragte Dina.
    »Na, ich glaube schon, daß er dich angreifen würde, wenn du zu nahe an sein Nest kommst«, erwiderte Jack.
    »Ob er wohl hier in der Nähe horstet?«
    »Willst du etwa auch noch nach dem Adlerhorst suchen?« fragte Dina. »Du hast ja schon beinahe hundert Nester gefunden. Das dürfte doch wohl einstweilen genügen!«
    Jack nahm niemals Vogeleier aus einem Nest fort und störte die brütenden Vögel nicht im mindesten. Die Tiere hatten auch keine Angst vor ihm. Wenn Lucy oder Dina ein Nest nur anschauten, wurde der brütende Vogel bereits unruhig und flog gewöhnlich bald davon. Aber von Jack ließ er sich getrost streicheln und rührte nicht eine Feder! Es war wirklich sehr merkwürdig.
    Kiki saß bei den Ausflügen der Kinder stets auf Jacks Schulter. Der Junge hatte ihn dazu erzogen, sich mäus-chenstill zu verhalten, wenn er einen Vogel beobachten wollte. Aber Krähen mochte Kiki gar nicht leiden. In einer Baumgruppe nicht weit von Quellenhof befand sich eine große Krähenkolonie. Dorthin flog Kiki oft, setzte sich auf einen Busch in der Nähe und überhäufte die erstaunten Krähen mit Schimpfworten.
    »Schade, daß sie ihm nicht antworten können«, meinte Philipp. »Aber sie sagen nur immer ,kra, kra'.«
    »Ja, und Kiki macht es ihnen jetzt auch schon nach«, sagte Jack. »Er kann stundenlang krächzen, ohne aufzu-hören. Nicht wahr, Kiki?«
    Kiki hatte es gern, wenn Jack mit ihm sprach. Vorsichtig ergriff er das Ohr des Knaben mit seinem scharfen gebogenen Schnabel und knabberte behutsam daran herum. Dann schnarrte er leise und sagte zärtlich »kra, kra, kra ...«
    »Nun ist's aber genug«, unterbrach ihn Jack. »Hör dir ei-ne Nachtigall oder andere Singvögel an und singe wie sie! Das Krächzen einer Krähe ist nicht so wundervoll!«
    Kiki hörte auf zu krächzen, nieste und fragte sogleich:
    »Wo ist dein Taschentuch, wo ist dein Taschentuch?«
    Zu Lucys Entzücken gab Jack ihm sein Taschentuch.
    Und Kiki ergriff es mit einer Klaue und betupfte schnüf-felnd seinen Schnabel.
    »Eine neue Nummer«, erklärte Jack lachend. »Gut, nicht wahr?«
    Es gab herrliche Spaziergänge in der Umgegend von Quellenhof. Das Dorf mit seinen wenigen Häusern und dem einen Laden, wo man alles kaufen konnte, war ungefähr fünf Kilometer entfernt. Sonst befanden sich nur ein paar kleine Bauernhöfe und einzelne verstreute Hütten auf dem Berg.
    »Hier werden wir wohl keine Abenteuer erleben«, meinte Philipp. »Es ist alles so ruhig und friedlich, und die Leute im Dorf sagen nur immer ja, ja, so ist's'.«
    »Vor Kiki haben sie Angst«, bemerkte Dina.
    »Ja, ja, so ist's«, ahmte Jack die Dorfbewohner nach.
    Und natürlich plapperte Kiki auch sofort »ja, ja, so ist's.«
    Das erinnerte Jack an das Abenteuer vom vergange-nen Sommer. »Wißt ihr noch, wie der eine Mann Kiki in die Höhle gesperrt hatte? Und wie er ihn dann reden hörte und dachte, ich wäre es? Ach, das war schon ein Abenteuer!«
    »Ich hätte nichts gegen ein neues Abenteuer«, meinte Philipp. »Aber ich glaube, wir werden nie wieder eins erleben.«
    »Man sagt, Abenteuer erleben nur die Abenteuerlusti-gen«, erwiderte Jack. »Und wir sind doch ziemlich aben-teuerlustig. Warum sollten wir also nicht wieder etwas erleben?«
    Dina sah sehnsüchtig nach der merkwürdigen Burg empor, die auf dem Gipfel des Berges thronte. »Ich wünschte, wir könnten die Burg mal untersuchen. Sie sieht so sonderbar aus, so einsam und verlassen, und sie blickt so finster über das Tal! Mutter sagt, da oben ist früher mal etwas Schreckliches passiert. Aber Näheres wußte sie auch nicht.«
    »Das werden wir schon herausbekommen!« rief Jack, der für grausige Geschichten schwärmte. »Vielleicht wurden dort Menschen umgebracht oder so was.«
    »O wie

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