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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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führt?« fragte Jack.
    »Ja, natürlich«, erwiderte Bill. »Ich werde mit Tom zusammen gehen, während die anderen die Gefangenen den Berg hinunterbringen. Aber wir werden lieber warten, bis es Tag ist.«
    Das Gewitter nahm noch an Stärke zu. Philipp fing an zu erzählen, was er am Tage vorher erlebt hatte. Aber er mußte laut schreien, um das Krachen des Donners zu übertönen.
    »Ich langweilte mich so furchtbar!« begann er mit erhobener Stimme. »Und da beschloß ich, durch den geheimen Gang zu gehen und zu sehen, wo er hinführt. Als die Bande das Zimmer verlassen hatte, schlüpfte ich unter dem Bett hervor und ging auf die Öffnung in der Wand zu.
    Die Männer hatten sie offen gelassen. Der Wandteppich war zurückgeschlagen und die Steinplatte zur Seite geschoben, gerade so wie jetzt. An einer Seite der Vertiefung befindet sich eine Tür ...«
    Hier ertönte wieder ein furchtbarer Donnerschlag, und Philipp hielt inne. Alle außer den mürrischen Gefangenen hörten ihm gespannt zu.
    »Die Tür war verschlossen«, fuhr Philipp fort, als der Donner ein wenig abgeebbt war. »Aber jemand hatte den Schlüssel stecken lassen. Ich drehte ihn herum, stieß die Tür auf und befand mich nun in einem schmalen Gang.«
    »War es dort nicht sehr dunkel?« fragte Jack.
    »Ja, aber ich hatte meine Taschenlampe bei mir. Ich knipste sie an und konnte so alles gut erkennen. De Weg führte zuerst zwischen Steinwänden hindurch. Ich nehme an, daß es die Grundmauern der Burg waren. Dann kam ich in einen Tunnel, der direkt aus dem Felsen herausgehauen war.«
    »Der führte dich dann wahrscheinlich auf die andere Seite des Berges?« fragte Bill. »Und dort sahst du etwas recht Interessantes?«
    »So weit kam ich gar nicht«, sagte Philipp. »Plötzlich hörte ich jemand hinter mir durch den Gang kommen und hielt es für besser, mich zu verstecken. Ich kletterte daher auf einen schmalen Felsenvorsprung, der sich an der Decke des Tunnels befand, und blieb dort still liegen.«
    »Wie aufregend!« rief Jack. »Ging der Mann an dir vorbei?«
    »Ja. Aber er suchte offenbar nach mir. Ich hatte nämlich vergessen, die Tür zu dem geheimen Gang hinter mir zu schließen. Und als die Männer zurückkamen, bemerkten sie die offene Tür und wurden mißtrauisch. Sie schickten also jemand aus, um den Gang zu durchsuchen.
    »Und fanden sie dich?« fragte Bill. Aber seine Worte wurden von einem neuen Donnerschlag verschlungen.
    »Als der Mann mich nicht finden konnte, ging er wieder zurück«, erzählte Philipp weiter. »Aber die andern wollten der Sache durchaus auf den Grund gehen und machten sich nun alle zusammen auf die Suche. Da fanden sie mich natürlich und zerrten mich von dem Vorsprung herunter.«
    »Und was geschah dann?« fragte Bill. »Du wurdest wohl nicht in das geheime Zimmer zurückgebracht, wie? Denn die Mädchen fanden dich ja nicht dort vor, als sie am Abend herunterkamen.«
    »Nein. Die Männer banden mich an Händen und Füßen und ließen mich in dem Gang liegen. Sie meinten, da ich eine Vorliebe für den Gang zu haben schiene, könnte ich ebensogut darin bleiben, bis sie Zeit hätten, mich zu verhören. Ich blieb also dort, bis sie mich wieder holten. Sie banden meine Füße los, so daß ich gehen konnte, und schleppten mich in das Zimmer, wie ihr ja gesehen habt.«
    »Armer Philipp! Was mußt du für Angst ausgestanden haben!«
    »Ach, Bill, richtige Angst bekam ich eigentlich erst nachher, als ich plötzlich durch das Visier Ihre glühenden Augen auf mich gerichtet sah! Das war wirklich ein furchtbarer Augenblick! Aber dann sagte ich mir, daß es Freunde sein müßten, die in den Rüstungen steckten.«
    Niemand entgegnete etwas darauf. Der Donner krachte jetzt so unaufhörlich und so stark, daß man sich nicht mehr unterhalten konnte. Was für ein Unwetter mußte draußen auf dem Berg toben!
    »Ich werde mal einen Blick hinauswerfen«, sagte Bill.
    »Das muß ja ein phantastischer Anblick sein!«
    »Wir kommen mit«, sagten die Jungens sofort. Und so stiegen sie alle drei die Steinstufen hinauf und gingen durch die Halle auf das offene Tor zu. Doch plötzlich hielten sie wie gebannt inne. Das ganze Land duckte sich unter dem furchtbarsten Gewittersturm, den sie jemals erlebt hatten. Fortwährend wurde der Himmel von Blitzen aufgerissen, unaufhörlich zuckte das Licht in Zickzacklini-en über den ganzen Horizont.
    Das anhaltende Krachen des Donners war ohrenbe-täubend. Wie ein furchtbares Trommelfeuer rollte er pau-senlos

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