Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
furchtbare Angst. Waren all diese Rüstungen plötzlich lebendig geworden? Fast in jeder stecke jemand drin. Wer konnte das nur sein?
    Philipp fing an zu zittern. Als Narbenmax das sah, lachte er laut auf. »Aha! Dir beginnt wohl allmählich zu dämmern, was mit einem Jungen passieren kann, der sich in die Angelegenheiten von fremden Leuten mischt!
    Vielleicht wirst du nun bald reden.«
    Der Knabe schwieg und begann nachzudenken. Wenn sich jemand in den Rüstungen befand, konnten es doch nur Freunde sein und keine Feinde! Wie albern von ihm, sich zu fürchten! Aber im ersten Augenblick war es auch zu unheimlich gewesen, die glänzenden Augen aus den Visieren hervor auf sich gerichtet zu sehen!
    »Deshalb sind die Mädchen also fort«, dachte er. »Nun verstehe ich! Jack hat Hilfe geholt. Und sie kamen auf denselben Gedanken wie ich und versteckten sich in den Rüstungen, um zu beobachten, was hier vor sich geht.
    Ob Sprossel wohl auch in einem von den Dingern steckt?«
    Philipp atmete erleichtert auf und warf erneut einen Blick auf die Rüstungen. Er wagte nicht, allzu auffällig hinzuschauen, um die Aufmerksamkeit der Männer nicht zu erregen. Sonst hätten sie womöglich dasselbe gesehen, was er sah.
    Wieder ertönte ein Donnerschlag, diesmal noch lauter als vorher. Die Luft im Zimmer war beinahe unerträglich drückend geworden, und den Männern in den Rüstungen fiel es schwer, stillzustehen. Sie hätten ihre Stellung gern ein wenig verändert, wagten sich aber nicht zu rühren.
    Bill lauschte aufmerksam auf die Unterhaltung. Nun wurden Papiere auf dem Tisch ausgebreitet. Sie sahen beinahe wie Konstruktionszeichnungen von Maschinen aus. Aber es war Bill nicht möglich, etwas zu erkennen.
    Schließlich rollte Narbenmax die Zeichnungen wieder zusammen und wandte sich Philipp zu.
    »Nun, unser Geschäft ist beendet. Wir werden nicht mehr das Vergnügen haben, dich oder deine Freunde zu sehen. Aber bevor wir gehen, sollst du erfahren, was es für Folgen hat, wenn man uns nachspioniert! Wo ist der Strick?«
    »Rühren Sie mich nicht an!« schrie Philipp und sprang auf. Narbenmax griff nach dem Strick. Aber plötzlich hielt er entsetzt inne. Eine der Rüstungen kam von ihrem Sok-kel gestiegen, hob klirrend den Arm, an dessen Ende ein Revolver glänzte, und rief: »Das Spiel ist aus, Narbenmax!«
    Die Stimme dröhnte hohl durch das Zimmer. Narbenmax und die andern starrten wie versteinert auf die Er-scheinung. Da bemerkten sie zu ihrem Entsetzen, daß auch die übrigen Rüstungen lebendig wurden! Es war wie ein böser Traum. Aber in diesem Traum gab es zu viele echte Revolver!
    »Hände hoch!« ertönte Bills scharfe Stimme.
    Narbenmax hob langsam die Hände hoch. Aber dann drehte er sich plötzlich blitzschnell um, ergriff die Öllampe und schmetterte sie auf den Boden. Sofort war das Zimmer stockdunkel!

Ein furchtbares Unwetter
    Bill schrie vor Wut auf. Dann rief er: »Jack und Philipp, rasch unters Bett! Es wird vielleicht geschossen.«
    Gehorsam krochen die Jungens unter das Bett. Jack in seiner schweren Rüstung blieb auf halbem Wege stek-ken. Philipp keuchte. Zu dumm, daß ihm die Hände gebunden waren!
    Die Jungens lauschten. Was mochte in dem Zimmer vor sich gehen? Anscheinend wälzten sich Männer mit Rüstungen und Männer ohne Rüstungen heftig miteinander ringend auf dem Boden. Das Klirren der Rüstungen vermischte sich mit dem Stöhnen und Keuchen der Kämpfenden. Dazwischen ertönten laute Ausrufe. Aber geschossen wurde nicht. Das war in der Dunkelheit zu gefährlich; man konnte leicht einen Freund dabei treffen.
    Plötzlich vernahmen die Jungens das bekannte scharrende Geräusch. Der Eingang zu dem Zimmer wurde geöffnet. Aber von wem? Von Freund oder Feind? Philipp wußte noch immer nicht, wo sich hier unten der Mecha-nismus zum Öffnen der Tür befand, obwohl er oft danach gesucht hatte.
    Da hörte er plötzlich, wie Bill dem Mann oben an der Treppe zurief: »Tom, paß auf! Schieß auf jeden, der herauskommt!« Es mußte also Narbenmax oder einer seiner Freunde gewesen sein, der den Eingang geöffnet hatte, um zu entfliehen.
    Tom sprang auf die Treppe zu, konnte aber bei der vollkommenen Dunkelheit, die unten herrschte, nichts sehen, sondern hörte nur das Stöhnen und Klirren der Kämpfenden. Da bekam er plötzlich einen heftigen Schlag und fiel zu Boden. Narbenmax war unhörbar die Treppe hinaufgeschlichen, um in aller Stille das Weite zu suchen. Seinen Revolver hatte er während des Kampfes

Weitere Kostenlose Bücher