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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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antwortete Philipp. »Ich sagte Ihnen doch schon einmal, daß ich mich unter dem Bett versteckt hatte. Ich war nicht oben.«
    »Na, wer soll sie denn herausgelassen haben?« fragte der Zottige und zog die Augenbrauen so dicht zusammen, daß seine scharfen Augen fast verschwanden.
    »Du wirst uns jetzt sofort alles erzählen!« befahl Narbenmax böse und drohend.
    Philipp schwieg und starrte die Männer trotzig an. Da verlor Narbenmax die Geduld, holte aus und gab Philipp so eine heftige Ohrfeige, daß der Junge vom Stuhl fiel.
    Mühsam stand er wieder auf. Sein Ohr glühte und begann sogleich anzuschwellen.
    »Wirst du nun reden?« schrie Narbenmax mit vor Zorn bebender Stimme.
    Philipp schwieg noch immer. Jack war stolz auf ihn.
    Wie tapfer er war! Da zog der Mann zu seinem Schreck einen Revolver heraus und legte ihn neben sich auf den Tisch.
    »Wir haben noch andere Mittel, störrische Jungen zum Reden zu bringen!« rief er mit glühenden Augen.
    Philipp gefiel der Anblick der blanken Waffe gar nicht.
    Er zuckte eine wenig zusammen, schwieg aber noch immer.
    Man weiß nicht, was geschehen wäre, wenn sich in diesem Augenblick nicht etwas Unerwartetes ereignet hätte. Wie ein Blitz kam plötzlich etwas Rotes quer durch das Zimmer auf Philipp zu geschossen. Es war Schnäuzchen! Er hatte sich unter einem Stuhl verkro-chen, als die Männer den Raum betraten, und eilte nun seinem Herrn zu Hilfe.
    Die Männer sprangen auf, und Narbenmax griff nach dem Revolver. Aber als sie sahen, daß es nur ein junger Fuchs war, setzten sie sich verlegen wieder hin. Wie konnten sie sich nur von einem kleinen Tier erschrecken lassen!
    Narbenmax war wütend. Er schlug nach Schnäuzchen, so daß dieser sich überkugelte. Böse entblößte der Fuchs seine kleinen, weißen Zähne und knurrte.
    »Tun Sie ihm nichts!« rief Philipp ganz entsetzt. »Es ist doch nur ein junger Fuchs! Er gehört mir.«
    »Wie ist er denn hier heruntergekommen?« brummte der zottige Mann. »Wahrscheinlich, als die Mädchen entwischten, was?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Philipp verwirrt. »Ich sage Ihnen, ich weiß wirklich nicht, wie die Mädels herausgekommen sind, und wie der Fuchs hereingekommen ist. Das ist mir ebenso rätselhaft wie Ihnen.«
    »Wenn der Junge die Wahrheit sagt, sollten wir lieber hier Schluß machen und gehen«, meinte der Zottige ein wenig ängstlich. »Es müssen sich hier noch andere Leute herumtreiben, obwohl wir doch wirklich gut aufgepaßt haben. Wir wollen unser Geschäft abschließen und verschwinden.«
    Ein Donnerschlag drang bis in das Zimmer hinunter.
    Die Männer sahen sich unsicher an.
    »Was war denn das?« fragte der Zottige.
    »Donner natürlich«, brummte Narbenmax. »Was ist los mit dir? Wirst du nervös, weil ein paar verrückte Kinder hier herumspielen? Sie verdienen eine anständige Tracht Prügel. Und der Junge wird sie auch bekommen, bevor wir gehen.«
    Schnäuzchen hatte sich neben Philipp zusammengerollt. Er hatte Angst vor diesen Männern. Schließlich gab Narbenmax einem seiner Kumpane ein Zeichen. Dieser stand auf und ging auf die Kommode zu, in der die Papiere aufbewahrt wurden. Er schloß sie auf, entnahm ihr ein Bündel und legte es vor Narbenmax auf den Tisch.
    Nun begann eine lange Beratung in einer Sprache, die Philipp nicht verstand. Aber Bill verstand sie! Bill be-herrschte acht verschiedene Sprachen und lauschte gespannt auf die Unterhaltung der Männer.
    Philipp saß auf seinem Stuhl und rührte sich nicht. Seine Handgelenke schmerzten. Sein linkes Ohr brannte und war mächtig angeschwollen. Er konnte es nicht einmal kühlen, weil ihm die Hände so fest hinter dem Rücken zusammengebunden waren.
    Schnäuzchen leckte ihm die nackten Füße, und das tröstete ihn ein wenig. Er fragte sich, wo die Mädchen geblieben sein mochten. Es war gut, daß sie nicht mehr da waren. Aber wer hatte ihnen fortgeholfen? War es Jack gelungen, jemand zu Hilfe zu rufen? Würden sie ihn auch retten kommen?
    Jetzt sehnte sich Philipp nach seiner Rüstung zurück.
    Unwillkürlich blickte er zu dem Sockel hin, auf dem er damals gestanden hatte. Doch da erstarrte er plötzlich vor Schreck.
    Hinter dem Visier glänzte doch etwas! Philipp hatte sehr gute Augen. Außerdem fiel das Licht der Lampe direkt in das Visier hinein. Da war nicht der gewöhnliche, leere Platz. Da waren lebendige Augen!
    Ungläubig blickte der Knabe zu der nächsten Rüstung hin. Auch dort glänzten Augen — und in der nächsten ebenfalls! Philipp bekam

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