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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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glauben. Ich wußte mit Sicherheit, daß diese Männer Morde begangen hatten, ich hatte die Beweise gesehen. Aber eine Revolution? Sie kamen mir wie kleine Jungen vor, die Krieg spielten. Dieser Haufe herumstolzierender Angeber und sabbelnder Idioten konnte doch nicht ernsthaft hoffen, die Regierung zu stürzen? Und doch war ich Zeuge einiger ihrer Aktionen geworden. Für mich stand eines fest: Irgend jemand steckte hinter all dem, jemand, der es vorzog, nicht persönlich vor diesen Verrückten zu erscheinen.
    Ich hatte etliche Fragen, aber ich wollte sie Catilina stellen und nicht diesen Wahnsinnigen. Er war weit intelligenter als die anderen und würde nicht alles riskieren, wenn Männer wie diese sein ganzer Rückhalt waren.
    Weitere Anwesende lieferten ihre Berichte ab, einer verstiegener und wirklichkeitsfremder als der andere. Es kam mir vor wie ein Traum, nur daß ich wußte, daß sie in ihren Hirngespinsten Blut vergossen, das Blut von Bürgern.
    Und auf die Ermordung von Bürgern habe ich immer sehr empfindlich reagiert, selbst wenn es sich um Ausländer handelte. Jedenfalls haben Menschen, die nicht im Einklang mit dem natürlichen Lauf der Dinge sterben, ein Recht, sich entweder selbst zu töten oder erst nach einem ordnungsgemäßen staatlichen Verfahren hingerichtet zu werden.
    Wenn sich ehrgeizige Männer im Kampf um die Macht gegenseitig umbringen wollten, hatten sie meinen Segen. Jeder so Verblichene machte die Welt ein bißchen besser. Aber sie hatten kein Recht, dabei gewöhnliche Bürger zu ermorden, die sich nichts weiter hatten zuschulden kommen lassen, als ihr alltägliches Leben zu leben. Wenn die Armeen ihren Generälen folgen und sich gegenseitig abschlachten wollten, nur um die Ambitionen dieser Männer zu fördern, sollte mir das recht sein.
    Ich lasse mich von keinem in meiner Bewunderung für den römischen Legionär übertreffen, aber Soldaten sind eben Männer, deren Beruf es ist Waffen zu tragen, zu töten und zu sterben. Das umfaßt aber keineswegs das Recht, diejenigen zu schikanieren, die ihrer gesetzestreuen Arbeit nachgehen.
    Die Wahrheit ist, daß ich, gemessen an den Maßstäben jener Zeit, die heute so weit zurückzuliegen scheint wie die Tage Homers, kein Mann von Größe war. Ich hatte keinen Ehrgeiz, Armeen anzuführen, neue Provinzen zu erobern und als Triumphator heimzukehren.
    Ich war ein Römer im alten Sinne des Wortes. Ich war der Bürger einer Stadt auf ein paar Hügeln am Ufer des Tibers, die durch eine erstaunliche Verkettung von Umständen auf einmal Herrin der Welt war. Ich wollte in Frieden mit meinen Nachbarn leben, sie entsprechend meiner Geburt und meinem Können regieren und falls nötig für sie kämpfen, soweit meine nicht eben heldenhaften Fähigkeiten es zuließen.
    Mir gefielen die Gesellschaften in der ägyptischen Botschaft, auf denen die Mächtigen der Welt schlemmten und Komplotte schmiedeten, aber ich mochte auch die Feiern der Arbeiter aus der Subura, wo die Opferfladen das einzige Weißbrot waren, das die Menschen im Jahr aßen. Der Jupiter-Tempel an der Ecke unweit meines Hauses, wo ich vormittags zum Opfer ging, hatte nur fünf Priester. Einer von ihnen war ein Freigeborener, zwei waren Freigelassene und zwei Sklaven. Das war das Rom, das ich liebte, nicht die imperiale Fiktion, um die Männer wie Crassus und Pompeius und so viele andere kämpften. Männer wie sie waren es, die das alte Rom zerstört hatten. Und jetzt wollte Catilina auch einer von ihnen werden.
    Und doch konnte ich trotz all seiner Verrücktheit nicht umhin, Catilina auf eine grollende Art zu mögen. Er war wie ein aufdringlicher Welpe oder ein übermütiger Junge, der es nicht lassen konnte, bei den Debatten der Älteren dazwischen zu platzen, ein Holzschwert schwenkend und schrille Kriegsrufe ausstoßend, die allen auf die Nerven gingen. Er verfügte über jede Menge Hybris, wie die Griechen so etwas nennen, war aber kaum ein gemeiner Mensch. Ich hoffte ehrlich, daß man ihm nach all dem Mord und Verrat einen schnellen, angenehmen und würdigen Tod zugestand.
    Nachdem der ernsthafte Teil des Abends beendet war, tranken wir noch eine Weile weiter. Dann traten wir auf die Straße und verabschiedeten uns, während die Sklaven aus dem hinteren Teil des Hauses freigelassen wurden, um ihre Herren nach Hause zu begleiten. Thorius stieg mit verbundenem Kopf in eine Sänfte, die von einer Mannschaft Nubier getragen wurde.
    Da er sich seine Wunden angeblich bei meiner Verteidigung

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