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Die Catilina Verschwoerung

Die Catilina Verschwoerung

Titel: Die Catilina Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Catilina. »Sullas entlassene Veteranen sind überall, und es gibt noch andere. Mach dir darüber keine Sorgen. Außerdem haben wir überall auf der Halbinsel Waffen versteckt. Sogar«, er gluckste, »im Saturn-Tempel.«
    Ich riß die Augen auf. »Im Saturn-Tempel?«
    »Ja. Kennst du einen besseren Ort? Er liegt mitten auf dem Forum, von wo aus meine Männer, wenn sie erst einmal bewaffnet sind, das Zentrum der Stadt kontrollieren können nicht zu vergessen den Staatsschatz. Unser größtes Versteck befindet sich in Cethegus' Haus. Wenn sie sich dort bewaffnet haben, werden meine Leute losziehen und die Stadttore besetzen.«
    Das war eine wertvolle Information. »Dann«, verkündete ich, »bin ich ja beruhigt. Nur noch eins: Es sind zwei Konsuln, wenn wir uns an die verfassungsmäßige Ordnung halten wollen. Wer wird dein Kollege sein?«
    Jetzt lächelte er und klopfte mir auf die Schulter. »Ich muß noch ein paar Geheimnisse für mich behalten, was, Decius? Sei versichert, daß dir meine Wahl keinen Kummer bereiten wird.«
    Er stand auf und reckte sich. »Es scheint spät geworden zu sein. In einer solchen Nacht willst du doch sicher nicht allein durch die Straßen wandern, Decius. Bleib hier. Wir haben jede Menge Gästezimmer.«
    Auch ich erhob mich. »Ich danke dir. Es kann sein, daß ich noch ein paar Tage brauche, bis ich mich völlig erholt habe.«
    Er rief einen Sklaven, dem ich, nachdem wir uns noch ein paarmal aufs kameradschaftlichste verabschiedet und einander auf die Schultern geklopft hatten, in eines der Gästezimmer folgte, das vom Peristylium abging. Darin standen ein Bett von einladender Größe und ein Marmortisch mit einer dreidochtigen Lampe, als deren Ständer die Bronzestatue eines Satyrs fungierte, der schamlos seine Erektion präsentierte.
    Der Sklave ließ mich allein, und ich setzte mich nachdenklich aufs Bett. Ich wußte, daß ich nicht viel Zeit hatte zu überlegen.
    Zu viel an Catilinas Geschichte war lückenhaft geblieben, und ich hatte keine Ahnung, wieviel ich von dem, was er mir erzählt hatte, glauben konnte. Ich war mir sicher, daß er einige der Namen nur genannt hatte, um mich zu beeindrucken. Hortalus zum Beispiel. Ich hatte keinen Anlaß, an die Integrität dieses Mannes zu glauben, aber ich wußte, daß er viel zu intelligent war, sich an etwas so Bescheuertem wie dieser Verschwörung zu beteiligen. Er war ein altgedienter Intrigenschmied und hatte stets eine äußerst vorsichtige Rolle gespielt. Caesar? Der Mann war unmöglich zu berechnen. Lucullus? Sein Haß auf Pompeius könnte ihn zu einer derart kopflosen Aktion verleitet haben.
    Am meisten beunruhigte mich der eine Name, den Catilina nicht genannt hatte: Crassus. Er war neidisch auf den militärischen Ruhm Pompeius'. Er war ein Mann, der reich genug war, Legionen aufzustellen und zu bezahlen. Und Catilina bekam von jemand Geld, wenn seine verschwenderischen Geschenke an seine Freunde als Anhaltspunkt gelten konnten.
    Das Gerede von Sullas entlassenen Veteranen war Blödsinn.
    Sie hatten siebzehn Jahre nicht gekämpft und würden keine Gegner für Pompeius' Männer sein, die frisch von den Feldzügen im Orient zurückkehrten. Crassus hingegen hatte in ganz Italien Veteranen sitzen, die eine weit überzeugendere Streitmacht darstellen würden. Außerdem konnte er sich nach Bedarf Hilfstruppen aus Gallien oder Afrika kaufen. Aber war er töricht genug, Catilina zu unterstützen?
    Dann vernahm ich vom Vorhang an der Tür ein Rascheln und hörte auf zu denken. Ich wollte etwas sagen, schaffte es aber nicht einmal, mich zu räuspern. Der Vorhang öffnete sich, und vor mir stand Aurelia in ihrem roten Seidengewand. Als sie eintrat, sah ich, daß sie ihre Perlenkette angelegt hatte.
    »Decius, dein Verband steht dir überaus gut. Du siehst aus wie ein aus dem Krieg heimgekehrter Soldat.«
    Sie streckte die Hände aus, ich ergriff sie und zog sie an mich.
    »Ich glaube, während der gesamten Festspiele war es meine größte Angst, hinterher nicht in der Verfassung zu sein, dich heute nacht hier zu treffen«, sagte ich.
    »Ich wußte, daß du kommen würdest«, flüsterte sie. »Habe ich dir nicht gesagt, du bist ein Held?« Sie sank in meine Arme, ihre Lippen preßten sich auf meinen Mund, und ihre Zunge spielte verführerisch mit meiner. Was meinen Heldenmut anging, war ich mir nicht so sicher, aber ich hatte jetzt viel mit dem bronzenen Satyr auf dem Tisch gemeinsam.
    Wir lösten uns einen Augenblick aus unserer Umarmung, und

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