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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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unverfängliches Gesprächsthema.
    Als der Morgen graute, hatte ich alles über die Lehren des Pythagoras erfahren. Bevor wir gingen, erhielt jeder von uns ein Gastgeschenk. Meins war ein granatbesetzter Goldring, fertig geschliffen, sodass der Juwelier nur noch mein Siegel eingravieren musste.
    Auf dem Heimweg war ich von Freude erfüllt. Vor mir lagen Tage des Feierns und keine Arbeit. Aber ich war auch niedergeschlagen. Wieder einmal hatten wir uns an Roms Macht und Herrlichkeit erfreut, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass etwas zu Ende ging.

II
    Vater hatte recht mit dem Staatsschatz. Ich beobachtete, dass das Gold tatsächlich schneller wieder abfloss als der Tiber bei Hochwasser. Das meiste davon ging für die Bezahlung der Legionen drauf, da die großen öffentlichen Einrichtungen normalerweise Geschenke von wohlhabenden Bürgern an die Stadt sind. Zunächst fand ich es schockierend, dass eine relativ kleine Zahl Legionäre, die nicht besonders gut bezahlt wurden, so viel kosten konnten. Aber die Leute vergessen, dass es neben den Bürgerlegionen eine weit größere Anzahl Hilfstruppen gab, die ebenfalls bezahlt werden mussten. Sie brauchten Sklaven, Pferde und andere Tiere, Lebensmittelzuteilungen, Zelte und so weiter. Festungen mussten gebaut werden, Schiffe gekauft und bemannt. Da die römischen Bürger praktisch keine Steuern bezahlten und Gelegenheiten zu Plünderungen wie der Fall von Tigranocerta selten waren, musste man jemand finden, der all das bezahlte. Die Lösung lag in der Besteuerung der Provinzen. Da die römische Regierung zu erhaben war, sich an der Eintreibung von Steuern die Hände schmutzig zu machen, wurde diese Aufgabe den Publicani übertragen, die auf Auktionen um den Zuschlag der Steuererhebungslizenz boten. Das war oft bitter genug für die Provinzler, aber Leute, die nicht besteuert werden wollen, sollten dafür sorgen, dass sie ihre Kriege gewinnen. Das System hatte überdies den Vorteil, dass die Bewohner der Provinzen normalerweise die Steuerpächter und nicht die römische Regierung selbst hassten.
    Den meisten Römern gelingt es, ihr Leben in munterer Unkenntnis dieser Zusammenhänge zu leben, aber für mich gehörten sie zu meiner Arbeit. Außerdem wurde von mir als Quaestor erwartet, dass ich aus meiner eigenen Tasche zur Pflasterung der Passstraßen beitrug. Es war eine Art Eintrittsgeld für das politische Leben. Es bedeutete, dass ich mir bei meinem Vater Unsummen leihen musste, der mir immerhin keine Wucherzinsen abverlangen würde.
    Aber selbst mit all diesen Erwägungen hatte ich im Saturn-Tempel wirklich wenig zu tun. Ich verbrachte meine Tage in Langeweile, beobachtete die Sklaven und Freigelassenen bei ihren mühsamen Additionen und Subtraktionen. Ich quittierte die Ein- und Ausgänge. Ein Tag war wie der andere: Den Vormittag verbrachte ich im Tempel, den Nachmittag in den Bädern, bevor ich abends in aller Regel irgendwo zum Essen eingeladen war. Als Beamter, selbst als kleiner, war ich ein vielgefragter Gast.
    Eines Morgens im Herbst ging ich besser gelaunt als üblich zum Tempel. Das Jahr neigte sich seinem Ende zu, bald würde meine Amtszeit ablaufen. Irgendein anderer Amtsinhaber konnte dann die stumpfsinnige Plackerei in den dunklen Kammern unter dem Tempel übernehmen. Dank meines Amtes würde ich selbst Senator werden, mit einem Purpurstreifen auf der Toga und dem Privileg, in der Curia zu sitzen, mir Reden anzuhören und so zu tun, als wäre ich einflussreich. Vielleicht würde ich mich um die Ernennung zum Legaten in einer der Provinzen bemühen. Ich habe es immer gehasst, von Rom weg zu sein, aber nach meiner erbärmlichen Zeit als Quaestor war ich reif für einen Kulissenwechsel, und es war außerdem müßig, sich um höhere Ämter zu bewerben, wenn man keine kontinuierliche militärische Karriere vorzuweisen hatte.
    Mit diesen angenehmen Gedanken im Kopf ging ich von meinem Haus zum Forum. Auf halber Strecke sah ich eine kleine Menschenansammlung, die mir im Weg stand. Es gibt so eine Art, wie Leute dastehen, gedrängt, nach unten blickend, auf Zehenspitzen einander über die Schultern linsend, die einem sagt, dass sie eine Leiche angaffen. Das kam mir merkwürdig vor, weil es seit den Wahlen keine Bandenkriege mehr gegeben hatte.
    Ein Mann, der die Tunika der Vigiles trug, bemerkte mich und kam auf mich zu. »Quaestor, ein Mord ist geschehen.
    Übernimmst du hier das Kommando, bis wir den Praetor informiert haben?«
    »Sicher«, sagte ich,

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