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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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werfen, um zu sagen, welche Waffe sie verursacht hatte, ob die Klinge gerade oder gebogen, ob der Mörder Links- oder Rechtshänder, ob er kleiner oder größer als das Opfer war und ob das Opfer gestanden, gesessen oder gelegen hatte, als der tödliche Stoß es ereilte.
    »Die Kunst des Mordes scheint in Rom einen neuen Höhepunkt der Unprofessionalität erreicht zu haben«, bemerkte Asklepiodes.
    »Nun versink nicht in Trübsinn«, sagte ich. »Vielleicht stirbt noch jemand auf interessante Art. In diesem Fall werde ich keine Sekunde zögern, dich um Hilfe zu bitten.«
    Ein Sklave brachte eine Tunika, die fast meine Größe hatte, und ich zog sie mir über den Kopf. »Welche Tageszeit haben wir?« fragte ich. Mir kam es vor, als seien etliche Tage vergangen, seit ich das Oktober-Pferd bestiegen hatte.
    »Nachmittag«, erwiderte Asklepiodes.
    »Gut. Ich habe eine Verabredung zum Abendessen, und ich muss vorher noch nach Hause, um mich umzuziehen.«
    »In deinem Zustand«, meinte der Arzt, »würde ich den heutigen Abend der Erholung widmen.«
    »Die Pflicht ruft«, sagte ich. »Es hat mit den Morden zu tun. Außerdem geht es auch um eine Dame von hoher Geburt und großer Schönheit.« Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man über solche Dinge mit einem Arzt ruhig reden kann.
    »Nach einem derart anstrengenden Tag ist dein Sinnen nicht nur auf Pflicht und Gefahren, sondern auch auf die Liebe gerichtet? Das ist unklug, aber auch überaus bewundernswert.«

VIII
    Ich stieg die Stufen des Tempels hinab, wobei die Schmerzen, die meinen Körper umfingen, mich zusammenzucken ließen. Ich überquerte die Brücke zum Ufer, eine alte Holzbrücke. Die prächtige Steinbrücke, die jetzt dort steht, wurde erst im darauffolgenden Jahr von dem Tribun Fabricius erbaut. In der Stadt war die Feier noch in vollem Gange. Beifall begrüßte mich, wo ich meinen bandagierten Kopf blicken ließ. Frauen in den kurzen Tuniken und Togen der Kurtisanen boten sich mir an, aber ich war so sehr auf eine einzige Frau fixiert, dass ich nicht einmal in Versuchung geriet. Vernarrtheit ist etwas Schreckliches.
    Ein Händler gab mir ein mit einem Berg von Lammfleisch, gebratenen Zwiebeln und Oliven bedecktes Fladenbrot. Ich verschlang es hungrig, denn seit dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen, und ich wusste, dass ich mit Catilina und seinen Kumpanen trinken musste, wenn ich mich nicht verdächtig machen wollte. Es schmeckte mir so gut, dass ich, als ein weiterer Händler mir ein mit gegrillten Würstchen gefülltes Feigenblatt reichte, auch dieses bereitwillig annahm. Jetzt brauchte ich etwas zum Hinunterspülen. Also besorgte ich mir an einem Stand ein Glas Apfelsaft und eine Handvoll Feigen und Datteln.
    Frauen rieben sich an mir, auf dass ich ihnen Glück brachte, und ich hatte nichts dagegen. Männer versuchten das Gleiche, und ich hatte sehr wohl etwas dagegen. Ich war einen Tag lang ein Held, aber auch nur einen Tag. Das römische Volk lässt sich unendlich leicht ablenken, und morgen würde man mich wieder vergessen haben.
    Als ich zu Hause ankam, war ich angenehm gesättigt und ließ mich eine Weile von meinen alten Sklaven verhätscheln. Vielleicht würden sie mich zwei Tage lang wie einen Helden behandeln, vielleicht sogar drei.
    Als die Sonne unterging, legte ich eine anständige Tunika an und öffnete meine Waffentruhe. Darin befanden sich meine Schwerter, meine Rüstung fürs Feld und meine Paraderüstung sowie meine Dolche und meine Caestus . Ich nahm einen Pugio samt Scheide und steckte ihn unter der Tunika in meinen Gürtel. Dann nahm ich einen Caestus. Ich hatte den Boxhandschuh bei einem lange zurückliegenden Kampf getragen, mittlerweile aber einen seiner Riemen abgeschnallt, sodass nur noch die dicke Bronzeplatte, die man über den Fingerknöcheln trägt, übrig geblieben war. Mit seinen etwa eineinhalb Zentimeter langen, spitzen Dornen war es genau das Richtige, um einem Angreifer einen Schlag mitzugeben, den er nicht so schnell vergessen würde.
    Ich hatte keine Angst, dass es mit Catilina und seinen Männern Ärger geben würde, aber es war durchaus möglich, dass Clodius und seine Leute noch durch die Stadt schlichen; er war brutal genug, mich auf der Stelle anzugreifen, wenn er mich sah. Ich musste mich vor ihm in acht nehmen, bis etwas anderes ihn in Wut versetzte. Das konnte nicht allzu lange dauern. Clodius sammelte Feinde wie Caesar Wählerstimmen.
    Ich erklärte, dass ich spät heimkehren würde, verließ mein

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