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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Catilina.
    Bestia stand auf. In diesem Jahr war er zu einem der Volkstribunen für das kommende Jahr gewählt worden. Seit Sulla hatte der niedrigste der Tribunen kaum mehr Autorität als ein Quaestor wie ich. Das einzige Recht, das ihm geblieben war, war, das Volk zu einer Abstimmung über eine Gesetzesvorlage zusammenzurufen und die Entscheidung an den Senat weiterzuleiten, der sie zu ratifizieren hatte.
    »Im Gegensatz zu euch Männern der Tat« - Bestia schenkte seinen Zuhörern ein Lächeln- »habe ich wenig mit der Vorbereitung dieser epochemachenden Revolution zu tun, die die Männer von Adel an ihre angestammten und rechtmäßigen Plätze zurückführen wird.« Seine Worte waren für die Versammlung wohl gewählt, aber etwas an ihm wirkte unecht. Trotz seiner Zerlumptheit strahlte seine Haltung stahlharte Entschlossenheit aus. Und hinter seinen Worten und Blicken glaubte ich verhaltenen Spott ausmachen zu können, als ob ihn die ganze Angelegenheit amüsierte.
    »Meine Zeit wird kommen, wenn ihr alle zu den Waffen gegriffen habt«, fuhr Bestia fort. »Wenn der Aufstand in Italien in vollem Gange ist, von der Spitze Bruttiums bis zum cisalpinischen Gallien, wenn unser neuer Konsul an der Spitze seiner Armee gegen Rom marschiert, werde ich als gewählter Tribun das Volk aufrufen, sich zu erheben und den Usurpator Cicero aus seinem Amt zu vertreiben. Mit mir an ihrer Spitze werden sie die Stadttore öffnen und unseren neuen Konsul auf seinem curulischen Stuhl in der Curia willkommen heißen.«
    »Decius Caecilius«, sagte Catilina, »du scheinst skeptisch zu sein.«
    Offensichtlich hatte ich meine Miene einen Augenblick nicht unter Kontrolle gehabt. »Cicero ist verabscheuungswürdig«, sagte ich, »aber was ist mit seinem Kollegen Gaius Antonius?«
    »Er wird Rom bereits verlassen haben«, sagte Catilina. »Er ist so scharf darauf, nach Makedonien zu kommen und mit dem Plündern anzufangen, dass ihm Cicero praktisch mit seiner Verhaftung gedroht hat, wenn er seine Amtszeit zumindest der Form halber nicht zu Ende bringt.« Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und lachte. Die anderen stimmten rasch ein. »Er wird natürlich nach Rom zurückbeordert werden, aber bis dahin sitzen wir fest im Sattel, und dann wird ihm kaum mehr Glück beschieden sein als seinem Bruder Marcus auf Kreta.« Er nickte Valgius zu. »Quintus, von unseren beiden jüngsten Kollegen scheinst du derjenige zu sein, der heute abend noch am ehesten in der Lage ist zu sprechen. Erzähl uns, welchen Erfolg du bei der Jugend Roms hattest.«
    Valgius kratzte sich betroffen am Bart. »Wenn Clodius ein bißchen härter zugetreten hätte, wäre ich vor den nächsten Saturnalien kaum in der Lage gewesen zu reden. Marcus und ich« - er nickte dem bandagierten Thonus zu - »haben unseren Auftrag unter den jungen Männern aus Senatorenfamilien erfüllt. Alle, die unseren Konsul in der Vergangenheit geschmäht oder versucht haben, ihn anzuklagen, alle, von denen wir sicher sein können, dass sie bei Beginn des Aufstands Widerstand leisten, sind identifiziert. Ihre Söhne werden sie im Bett ermorden, sobald sie das Trompetensignal hören.«
    Catilina bemerkte meinen Gesichtsausdruck. »Oh, keine Sorge, Decius. Wir werden dich nicht zwingen, den alten Stumpfnase zu töten. Er hat mich nie beleidigt, und er wird sich uns schon noch anschließen, wenn er erkennt, aus welcher Richtung der Wind weht.«
    »Das ist eine große Erleichterung«, sagte ich, um meine Verwirrung zu überspielen. »Wir haben zwar unsere Meinungsverschiedenheiten, aber unser Verhältnis ist nicht zerrüttet.«
    »Trotzdem«, meinte Cethegus, »musst du jemand töten, Decius.«
    »Muss ich?«
    »Aber sicher.« Cethegus’ Tonfall war sarkastisch wie immer. »Das haben alle von uns getan.«
    »Es ist eine Art Initiationsritual«, sagte Laeca. »So als würde man sich einem Geheimbund anschließen. Jeder von uns hat seine Ernsthaftigkeit und Ergebenheit unserer Sache gegenüber unter Beweis gestellt, indem er jemand ermordet hat. Du musst zugeben, dass es ein unbezweifelbarer Solidaritätsbeweis ist.«
    »Ich verstehe. Habt ihr jemand Bestimmten im Sinn?« fragte ich.
    »Ja«, erwiderte Catilina. »Erinnerst du dich noch an unser Gespräch in kleiner Runde darüber, dass uns die Geldverleiher alle in den Ruin treiben?«
    »Daran erinnere ich mich sehr gut«, meinte ich.
    »Na also! Was könnte angenehmer sein, als einen Gläubiger zu ermorden? Du hast doch gesagt, dass du hohe Schulden

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