Die Chaosschwestern sind die Größten!
Ich meine, als er dann als Prinz vor ihr stand.«
»Pfff«, mache ich. »Wieso sollte Livi ihn denn nicht wollen?«
»Oder vielleicht mochte der Prinz Livi nicht«, gibt Bentje zu bedenken.
Also – da werde ich aber fast sauer.
»Wie blöd bist du denn?«, zische ich sie an. » JEDER mag Livi!«
»Ich meine ja nur …«, flüstert Bentje. »Los, mach jetzt endlich die Tür auf!«
Ich drücke im Schneckentempo ganz vorsichtig die Klinke runter und stelle mich genau vor den Spalt, damit ich als Erstes reingucken kann. Natürlich drängelt Bentje sofort von hinten, sodass ich fast ins Zimmer kullere.
»Mann, Bentje, schubs nicht so!«
Doch da ist die Tür schon ganz auf und Bentje steht neben mir.
»Höhöhö!«, kichert sie und deutet aufgeregt auf die dick aufgeplusterte Bettdecke, unter der Livi liegt.
Viel zu dick aufgeplustert für Livi. Livi ist nämlich echt dünn.
Da muss ich auch gleich kichern. Hihi, ob Livi vielleicht einen furchtbar fetten Prinzen abgekriegt hat?
Wir kichern jetzt mal etwas lauter. Denn jetzt wollen wir natürlich, dass Livi aufwacht. Ist ja klar, dass da jemand unter ihrer Decke ist. Und den wollen wir sehen. Schließlich haben wir ihr den ja besorgt.
Endlich schlägt Livi die Augen auf. »Oh!«
Und macht sie gleich wieder zu. »Ihr schon wieder!«
Eine Sekunde später reißt sie ihre Augen noch mal auf. »Habt ihr vielleicht wieder irgendwas in meinem Zimmer versteckt?«
»Hihihihi!« Da müssen wir natürlich noch mehr kichern.
Statt einer richtigen Antwort starren wir einfach nur die dicke Bettdecke an. Jetzt muss Livi doch was sagen!
»Is was?«, sagt Livi.
»Hihihi!«, kichern wir. »Höhöhö!«
Livi schließt die Augen wieder und stöhnt und dreht sich gequält auf die andere Seite. Weg von uns. Dorthin, wo ihre Bettdecke so interessant ausgebeult ist.
Das Stöhnen finde ich jetzt aber nicht nett. Das hört sich ja so an, als ob sie sich kein bisschen freut, dass wir hier sind. Sie könnte ja wenigstens mal Danke sagen für den Prinzen!
Livi sagt aber überhaupt nichts in der Art. Stattdessen schreit sie plötzlich los. »Wiiiiiih!«, schreit Livi und – peng – sind ihre Augen wieder auf.
Groß wie Suppenteller.
Bentje und ich erschrecken richtig. Und hören glatt auf zu kichern.
»Waaaaaah!«, schreit Livi. »Was ist DAS ?«
Sie robbt auf die äußerste Seite des Bettes und reißt ihre Bettdecke beiseite – endlich! Denn nun können wir sehen, wer unter der dicken Wölbung liegt. Es ist …
» Auroralein!«, rufe ich erstaunt. »Was machst du denn hier?«
»Tooooock!«, gackert Aurora und reckt ihren Hals in unsere Richtung.
Anscheinend ist sie gerade erst aufgewacht und genauso verblüfft wie Bentje und ich. Sie guckt sich verdutzt um und fängt nun an, mit ihren Flügeln zu wedeln.
»Wieso hat sich der Prinz denn in Aurora verwandelt?«, fragt Bentje und starrt unser Huhn an, als hätte sie es noch nie gesehen.
»Also das geht zu WEIT !«, schreit Livi. »Das geht echt zu weit! Ihr habt sie doch nicht mehr alle! Wie kommt ihr auf die Idee, mir Aurora ins Bett zu setzen! Erst Frösche, jetzt ein Huhn, was ist morgen dran?«
»Aber wir …«, stottere ich. »Wir haben doch nur …«
Doch Livi hört mir gar nicht zu. Ich glaube, ich hab sie noch nie so wütend gesehen. Ich werde so traurig, dass ich fast anfange zu weinen. Ich meine, wir wollten ihr doch nur helfen. Und jetzt ist sie sauer. Und ich verstehe noch nicht mal, wie das passieren konnte!
Bentje versteht anscheinend genauso wenig.
»Wo ist denn der Prinz?«, fragt Bentje, als Livi endlich mal eine kleine Schreipause einlegt.
Livi guckt, als hätten wir nicht mehr alle Bonbons in der Dose. »Der WAS ?«
Sie holt tief Luft, bemüht sich dann aber, nicht mehr zu schreien. Das kann ich deutlich sehen. Ich habe trotzdem immer noch das Gefühl, dass ich gleich losweinen muss.
»Kenny! Bentje!«, sagt Livi schon viel freundlicher. »Aus Hühnern können doch keine Prinzen werden! Und überhaupt …« Lächelt sie jetzt sogar beinahe? »Aurora ist doch ein Mädchen und kein Junge! Wie kommt ihr denn auf diese verrückte Idee?«
Bentjes Stirn verdüstert sich. »Wir haben dir ja nicht Aurora in den Zahnputzbecher getan, sondern den Prinzen! Und ich möchte gerne wissen, wo der jetzt ist!«
Dazu stemmt sie entschlossen die Hände in die Hüften. Bentje ist so. Die lässt sich so leicht nicht davon abbringen, wenn sie was Bestimmtes will.
Ich frage mich allerdings ebenfalls, was aus
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