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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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selber nicht genug, um nach Deutschland zu kommen. Und so, wie ich meine knauserigen Eltern kenne …«
    »… werden die dir irgendwelches Geld, das du zum Fenster rausschmeißen willst, garantiert NICHT geben!«, höre ich eine verdammt vertraute Stimme hinter mir, die verdammt unfreundlich klingt. »Da kennst du deine Eltern in der Tat GUT GENUG !«
    Ich drehe mich um. »Oh! Äh, guten Morgen, Cornelius! Wieso bist du denn so früh schon auf?«
    »Vielleicht, weil eine bestimmte Tochter hier im Badezimmer in aller Herrgottsfrühe aus mir unverständlichen Gründen in den höchsten Tönen rumschreit?«, gibt Cornelius bissig zurück. »Und weil man bei dem Gekreische schlecht weiterschlafen kann!«
    Ach du je! Cornelius ist morgens nie allerbester Laune. Aber das Thema Geld – und dann noch in Verbindung mit Jungs – uiiii! Das ist wohl etwas suboptimal gelaufen! Qué rabia!
    Ich versuche mal ein versöhnliches Lächeln. (Im Lächeln bin ich unschlagbar!) Das klappt bei Cornelius eigentlich immer ganz gut.
    Okay, heute nicht.
    »Wie kommst du überhaupt auf die Idee, irgendwelche Urlaubsversprechungen abzugeben, ohne uns vorher zu fragen?«, bellt mir Cornelius entgegen. Er wickelt seinen Bademantel fester um sich und knotet den Gürtel dann so energisch zu, dass ich direkt spüre, wie ernst es ihm ist. »Und überhaupt ist Ostern ein Familienfest! Das wirst du NICHT in Spanien verbringen!«
    » WER verbringt Ostern nicht in Spanien?« Rema kommt verschlafen die Treppe aus dem Erdgeschoss hoch.
    Eine Sekunde lang bin ich total abgelenkt. Rema sieht echt zum Fürchten aus. Kalkweiß wie ein Gespenst. Noch schlimmer: Tief eingegrabene, schwarze Ränder liegen unter ihren Augen.
    Du meine Güte! Sieht die frühmorgens immer so aus? Ist mir noch nie aufgefallen. Muss ihr dringend mal ein paar Tipps geben. Augenränder geschickt zu kaschieren, ist nun wirklich nicht das Problem. Auch nicht bei älteren Menschen. Und auch für nachts gibt es ganz prima pflegende Hautcremes, die einem einen schönen, gesunden Teint verschaffen. Es gibt keinen einzigen Grund auf der Welt, direkt nach dem Aufstehen wie eine Leiche auszusehen!
    Leider unterbricht mich Cornelius in meinen mitfühlenden Gedanken. »Das kannst du dir abschminken, Tessa-Tiara Martini! Du wirst NICHT mutterseelenallein nach Spanien fahren! Nicht mal, wenn du das Geld selbst verdient hättest! Du bist schließlich erst fünfzehn!«
    So was unfassbar Unfaires! Erstens bin ich SCHON fünfzehn, also wirklich kein Kind mehr! Und zweitens … Ah, Mist! Zweitens fällt mir gerade nicht ein. Aber der spinnt doch echt!
    »Dodo darf auch!«, gebe ich trotzig zurück.
    Ich gucke Dodo kämpferisch an. Denn das wäre jetzt ja wohl der Moment, in dem sie mir wie ein Tiger zur Seite springen sollte. Damit wir beide zusammen meinen unterdrückerischen Brüll-Vater besiegen können.
    Aber Dodo steht nur mit dämlichem Gesicht neben mir und schweigt. Was ist das denn für eine feige Tulpe?
    Immerhin guckt Cornelius jetzt Dodo grimmig an. (Hat sie auch verdient – ha!) »Stimmt das? Deine Eltern erlauben dir, so einfach mir nichts, dir nichts in ein wildfremdes Land zu fahren, obwohl sie nicht mal genau wissen, wo du wohnen wirst?«
    Dodo sagt immer noch nichts.
    »Natürlich tun sie das!«, fege ich Cornelius entgegen. »Schließlich sind die nicht so engstirnig wie du!«
    » ENGSTIRNIG ?« Auf Cornelius’ Stirn bilden sich mächtig enge und bedrohlich tiefe Falten.
    »Denk an deinen Blutdruck, Cornelius!«, mahnt Rema mit leiser Stimme im Hintergrund.
    Daran scheint Cornelius aber nicht denken zu wollen. » HAST DU ENGSTIRNIG GESAGT ?«
    »Mfff«, mache ich und hoffe, dass das zumindest neutral klingt. Weil mir leider gerade klar wird, dass so ein Wort vermutlich nicht unbedingt die direkte Fahrkarte nach Spanien ist.
    Cornelius guckt mich an wie ein Stier den Torero. Mit blutig aufgeblähten Nüstern und schäumendem Maul.
    Na schön, um bei der Wahrheit zu bleiben, schäumt er weder, noch ist irgendwo Blut zu sehen, aber diese Gedankenverknüpfung ist trotzdem äußerst naheliegend. Ehrlich.
    »Also, also, Kinder!«, mischt sich Rema besänftigend ein. »Vielleicht sollten wir darüber in aller Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal reden.«
    »Ach, und WANN ?«, brüllt der Stier jetzt Rema an. »Wenn Tessa bereits im Zug sitzt?«
    Mir huscht vermutlich ein kleines Lächeln übers Gesicht. Oh ja! Also ich persönlich finde, dass das ein ziemlich ideal gewählter

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