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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Stimme. »Mein Zauberer hat niemals in diesem Ton zu mir gesprochen.«
    »Ich bin ... uh, tut mir leid, alter Bursche«, sagte der alte Mann schnell, »nur ein bißchen nervös. Bevorstehender Konflikt und so.«
    »Bei den Göttern, da sind ja vier Drachen!« stellte Eisenkies
erstaunt fest, der gerade einen verschwommenen Blick auf sie erhascht hatte.
    »Flieg so nah wie möglich an sie heran, damit ich sie in Reichweite habe«, schrie der alte Mann. »Ich habe einen wunderschönen Zauber – Feuerkugel. Nun«, murmelte er, »wenn ich mich nur erinnern könnte, wie er funktioniert.«
     
    Zwei Offiziere der Drachenarmee ritten in einer Schar von vier bronzenen Drachen. Der Anführer war ein bärtiger Mann, dessen Helm etwas zu groß und etwas zu verschlissen war. Der andere Offizier bildete den Schluß. Er war riesig und breit, seine schwarze Rüstung sprang fast auseinander. Er trug keinen Helm – wahrscheinlich gab es keinen, der groß genug war –, aber sein Gesicht war grimmig und wachsam, insbesondere im Hinblick auf die Gefangenen, die sie eskortierten.
    Es war eine merkwürdige Ansammlung von Gefangenen – eine Frau, deren Rüstung nicht zusammenpaßte, ein Zwerg, ein Kender und ein Mann mittleren Alters mit langen, zerzausten grauen Haaren.
    Demselben Spaziergänger, der den alten Mann und seinen Drachen betrachtet hätte, wäre aufgefallen, daß die Offiziere und ihre Gefangenen versuchten, die Bodentruppen des Drachenfürsten zu umfliegen.Wenn eine Gruppe Drakonier sie erspähte und ihnen etwas zuschrie, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wurde sie in der Tat von den Offizieren sorgfältig ignoriert. Ein aufmerksamer Beobachter hätte sich auch gefragt, seit wann bronzene Drachen im Dienst des Drachenfürsten standen.
    Unglücklicherweise war weder der alte Mann noch sein altersschwacher goldener Drache ein scharfer Beobachter.
    Im Schutz der Wolken machten sie sich an die ahnungslose Gruppe heran.
    »Saus auf meinen Befehl hervor«, sagte der alte Mann und kicherte ausgelassen in Erwartung eines Kampfes. »Wir werden sie von hinten angreifen.«
    »Wo ist Huma?« fragte der Goldene störrisch.

    »Tot«, murmelte der alte Mann, sich auf seinen Zauberspruch konzentrierend.
    »Tot!« brüllte der Drache bestürzt. »Dann sind wir zu spät?«
    »Oh, mach dir nichts draus!« schnappte der alte Mann ungeduldig. »Fertig?«
    »Tot«, wiederholte der Drache traurig. Dann funkelten seine Augen. »Aber wir werden ihn rächen!«
    »Ja, richtig«, sagte der alte Mann. »Jetzt... auf mein Signal... Nein! Noch nicht! Du...«
    Die Worte des alten Mannes gingen in einem Windstoß unter, als der Goldene aus der Wolke hervorschoß und sich wie ein Speer auf die vier kleineren Drachen stürzte.
    Der breite Offizier bemerkte eine Bewegung über sich und sah hoch. Seine Augen weiteten sich.
    »Tanis!« gellte er beunruhigt zu dem Offizier an der Spitze.
    Der Halb-Elf drehte sich um. Gewarnt durch den Klang in Caramons Stimme, war er auf Schwierigkeiten eingestellt, aber zuerst konnte er nichts erkennen. Dann zeigte Caramon nach oben.
    »Was im Namen der Götter...« keuchte Tanis.
    Aus dem Himmel schoß ein goldener Drache direkt auf sie zu. Auf diesem Drachen ritt ein alter Mann, sein weißes Haar wehte im Wind (er hatte seinen Hut verloren), sein langer, weißer Bart flatterte über seine Schultern. Das Maul des Drachen war zu einem Fletschen geöffnet, das bösartig ausgesehen hätte, wenn es nicht zahnlos gewesen wäre.
    »Ich glaube, wir werden angegriffen«, sagte Caramon nervös.
    Tanis war zu der gleichen Schlußfolgerung gekommen. »Zerstreut euch!« gellte er. Unter ihnen beobachtete eine ganze Drakonierdivision die Luftschlacht mit Spannung und Interesse. Das war das letzte gewesen, was er gewollt hatte, nämlich die Aufmerksamkeit der Drakos zu erregen, und jetzt war ein verrückter alter Mann dabei, alles zu ruinieren.
    Die vier Drachen, die Tanis’ Befehl hörten, brachen sofort aus der Formation aus – aber nicht schnell genug. Eine glänzende
Feuerkugel platzte direkt in ihre Mitte und wirbelte sie umeinander.
    Durch das helle Licht einen Moment geblendet, ließ Tanis die Zügel fallen und warf seine Arme um den Hals des Tieres, das die Kontrolle verloren hatte.
    Dann hörte er eine bekannte Stimme.
    »Getroffen! Wunderbarer Zauber, diese Feuerkugel.«
    »Fizban!« stöhnte Tanis.
    Blinzelnd versuchte er verzweifelt, seinen Drachen zu beruhigen. Aber anscheinend wußte das Tier die Situation besser

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