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Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 5 + 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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erschlaffte er und holte tief und zitternd Luft.
    »Er ist stumm«, sagte Flußwind streng. »Selbst wenn er dir etwas erzählen wollte, könnte er es nicht. Er kann nicht sprechen...«
    »Doch, ich kann.«
    Die drei hielten erschrocken inne und starrten Berem an.
    »Ich kann sprechen«, sagte er ruhig in der Umgangssprache. Geistesabwesend rieb er an seiner Kehle, wo sich Tanis’ Fingerabdrücke rot auf der gebräunten Haut abzeichneten.
    »Warum gibst du dann vor, es nicht zu können?« fragte Tanis schwer atmend.
    Berem rieb sich den Hals, seine Augen waren auf Tanis gerichtet. »Einem Mann, der nicht sprechen kann, werden keine Fragen gestellt.«
    Tanis zwang sich zur Ruhe, um im Kopf klar zu werden. Er warf Flußwind und Goldmond einen Blick zu. Flußwind schüttelte nur den Kopf. Goldmond hob die Schultern.Tanis zog einen anderen Holzstuhl heran und setzte sich vor Berem. »Berem«, Tanis sprach langsam, seine Ungeduld zügelnd, »du redest mit uns. Bedeutet das, daß du unsere Fragen beantworten willst?«

    Berem starrte Tanis an, dann nickte er einmal.
    »Warum?« fragte Tanis.
    »Ich... ihr müßt mir helfen, hier zu verschwinden... Ich kann hier nicht bleiben...«
    Tanis wurde es trotz der stickigen und warmen Luft in dem Zimmer eiskalt. »Bist du in Gefahr? Sind wir in Gefahr? Was ist das hier für ein Ort?«
    »Ich weiß es nicht!« Berem sah sich hilflos um. »Ich weiß nicht, wo wir sind. Ich weiß nur, daß ich hier nicht bleiben kann. Ich muß zurück!«
    »Warum? Die Drachenfürsten jagen dich. Einer von d... den Fürsten...«, Tanis hustete, dann sprach er heiser weiter.
    »Einer von ihnen erzählte mir, daß du der Schlüssel zum endgültigen Sieg der Dunklen Königin bist. Warum, Berem? Was wollen sie von dir?«
    »Ich weiß es nicht!« schrie Berem und ballte seine Fäuste. »Ich weiß nur, daß sie mich jagen...daß ich vor ihnen fliehe . . . seit... seit Jahren! Kein Frieden... keine Ruhe!«
    »Wie lange, Berem?« fragte Tanis leise. »Seit wann jagen sie dich?«
    »Jahre!« antwortete Berem mit erstickter Stimme. »Jahre... ich weiß nicht mehr, wie lange.« Seufzend schien er in seine gelassene Zufriedenheit zurückzusinken. »Ich bin dreihundertzweiundzwanzig Jahre alt. Vielleicht dreiundzwanzig? Vierundzwanzig?« Er zuckte mit den Schultern. »Die meiste Zeit hat mich die Königin gesucht.«
    »Dreihundertzweiundzwanzig!« wiederholte Goldmond erstaunt. »Aber... du bist ein Mensch! Das ist unmöglich!«
    »Ja, ich bin ein Mensch«, sagte Berem und richtete seine blauen Augen auf Goldmond. »Ich weiß, daß es unmöglich ist. Ich bin gestorben. Viele Male.« Sein Blick fuhr zu Tanis. »Du hast mich sterben sehen. Es war in Pax Tharkas. Ich habe dich erkannt, als du das erste Mal auf dem Schiff warst.«
    »Du bist gestorben, als die Felsen auf dich gefallen sind!« rief Tanis aus. »Aber wir haben dich lebendig auf der Hochzeit gesehen, Sturm und ich . . .«

    »Ja, da habe ich euch auch gesehen. Darum bin ich geflohen. Ich wußte... es würden Fragen kommen.« Berem schüttelte den Kopf. »Wie hätte ich dir mein Überleben erklären können? Ich weiß ja selbst nicht, wie ich überlebe! Ich weiß nur, daß ich sterbe und wieder lebendig werde. Immer wieder.« Er ließ seinen Kopf in seine Hände sinken. »Ich will nichts als Frieden finden!«
    Tanis war völlig verwirrt. Er kratzte sich am Bart, während er den Mann musterte. Daß er log, schien festzustehen. Oh, nicht wegen des Sterbens und Wiederlebendigwerdens. Tanis hatte das selbst gesehen. Aber er wußte genau, daß die Königin der Finsternis fast alle ihre Kräfte, die sie im Krieg entbehren konnte, auf die Suche nach diesem Mann verwendete. Er mußte einfach den Grund wissen!
    »Berem, wie ist der Grüne Juwel in dein Fleisch gekommen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Berem so leise, daß man ihn kaum hören konnte. Unsicher fuhr seine Hand zur Brust, als ob er Schmerzen hätte. »Er ist Teil meines Körpers, wie meine Knochen und mein Blut. Ich... ich glaube, er ist es, der mich immer wieder ins Leben zurückbringt.«
    »Kannst du ihn entfernen?« fragte Goldmond sanft und ließ sich auf ein Kissen neben Berem sinken. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm.
    Berem schüttelte heftig den Kopf, sein graues Haar fiel über seine Augen. »Ich habe es versucht!« murmelte er. »Viele Male habe ich versucht, ihn herauszureißen! Genausogut könnte ich versuchen, mein Herz herauszureißen!«
    Tanis erbebte, dann stöhnte er

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