Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)
ihm fest und zwinge mich meine Gefühle für dieses wunderschöne Geschöpf in meinem Keller wegzuschieben. Am besten ich gehe logisch an die Sache heran, ich muss versuchen Beweise für oder gegen ihre Behauptung zu finden. Jetzt wo ich darüber nachdenke, muss ich mir eingestehen, wie nachlässig ich war, seit ich hier bin. Vor lauter Eifer zu helfen, habe ich meine Deckung vernachlässigt. Ich war so versessen darauf einen von ihnen zu fangen, dass ich die Gesamtlage aus den Augen verloren habe. Natürlich wäre es mithilfe der Gruppe leichter an Informationen zu kommen, ich denke an den sicherlich schon wieder blinkenden Anrufbeantworter, vielleicht wird es doch Zeit sich bei Janet zu melden.
Wieder in meiner Wohnung greife ich zum Telefon und tue endlich was meine Ex Chefin von mir will, ich rufe sie zurück. Es dauert keine drei Pieptöne, bis sie abnimmt, bevor ich etwas sagen kann, schnauzt sie mich an: „Das wurde aber auch Zeit, wo zum Teufel treibst du dich herum? Ich versuche seit Wochen dich zu erreichen.“ Auf jeden Fall oft genug um meine Nummer zu erkennen, „ich war beschäftigt, aber es geht mir gut. Eigentlich rufe ich nur an, weil ich eine Information suche, würdest du dich mal umhören, ob es in New York City Fälle von Vampirangriffen gibt, so die letzen paar Jahre bis jetzt.“ Sie schweigt kurz, ich habe sie wohl überrascht, aber wie üblich fängt sie sich schnell, „wieso fragst du? Wenn du wieder einsteigen willst, wären wir froh dich wieder hier bei uns zu haben, und glaube mir hier gibt es reichlich Angriffe.“ Kurz steigt schlechtes Gewissen in mir hoch, aber ich lüge ohne das geringste Zucken in der Stimme: „Tut mir leid für euch, aber ich bin immer noch fertig damit, ich wollte es nur wissen, um das Risiko für meine Schützlinge einschätzen zu können. Sie sind nun mal oft nachts draußen.“ „Oh ja das wette ich. Na gut ich werde mich umhören, ich melde mich, sobald ich etwas weiß. Und Eric, das nächste Mal meldest du dich gleich, ich will wissen, ob mein bester Mann noch am Leben ist.“ Sie wartet nicht ab, bis ich mich verabschiede, oder tut es selbst, sondern legt einfach auf, wie üblich. Janet ist die gnadenloseste Jägerin, die ich kenne, ich habe kein gutes Gefühl dabei ihre Aufmerksamkeit auf New York zu lenken, nicht bevor ich einen Erfolg aufweisen kann. Aber ich muss wissen ob Rose die Wahrheit gesagt hat. Solange ich auf Janets Rückruf warte, werde ich mal sehen, was ich selber rausfinden kann, ich setzte mich an den Computer und beginne nach Artikeln, die auf Vampirangriffe hindeuten könnten zu googeln.
Ich sitze stundenlang vor dem Bildschirm, bis meine Augen schmerzen, paranoid gehe ich jedem nur erdenklichen Hinweis nach, aber entweder hat Rose die Wahrheit gesagt, oder die New Yorker Vampire sind übervorsichtig. Ich kann nichts entdecken, was auf Vampirangriffe hindeuten würde. Ganz im Gegenteil, die Indizien für ihre Geschichte häufen sich, es gibt immer wieder Meldungen von Obdachlosen, die zwar etwas blutarm, aber dafür um etliche Dollar reicher in Pensionen auftauchen, oder von rätselhaften Schnitten am Hals, die ohne genaue Angabe der Herkunft verarztet werden mussten. Ich lehne mich zurück und schließe für einen Moment meine Augen, um sie zu entlasten, ich mache mir nichts vor, diese Stadt wimmelt vor Monstern, aber wie es scheint, sind die meisten davon menschlich. Aber auf jeden Fall gibt es keine solchen Blutbäder wie in meiner alten Heimat. Ich warte noch auf Janets Anruf, um mir sicher zu sein, aber ich neige immer mehr dazu die Geschichte zu glauben. Aber das bringt mich zu einem anderen Problem, wenn Rose bei den Angriffen die Wahrheit gesagt haben sollte, könnte auch ihre andere Theorie stimmen. Aber sie einfach laufen zu lassen und hoffen dass die Vampire die Sache erledigen würden ist keine Option, was wenn sie es nicht schaffen, dann wären wir Menschen hilflos ohne jede Information über die Lage, aber wie soll ich sie zur Zusammenarbeit bringen, wenn sie erst mal frei ist? Frustriert schlage ich mit den Fäusten auf den Schreibtisch, was zum Teufel soll ich bloß tun? Eigentlich kann ich ihr nicht trauen, aber ignorieren kann ich die Sache auch nicht, und Janet die Wahrheit sagen, kann ich schon gar nicht, sie würde höchstens nach Roses Blut schreien. Ich werde verdammt noch mal jetzt einfach auf Janets Anruf warten, und wenn sie mir sagt, dass es doch Angriffe in New York gibt, hat Rose gelogen, und
Weitere Kostenlose Bücher