Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)
bricht ab und fährt dann gepresst fort: „Hilf uns bitte, du findest mich, sobald sie weg ist im Park, dort wo ich dich gefangen habe.“ Ich habe das Gefühl er will noch etwas anderes sagen, aber vielleicht ist das auch Wunschdenken, aber zum Teufel damit. Wenn wir möglicherweise schon alle untergehen werden, will ich wenigstens einmal einen Mann wie ihn geküsst haben. Bevor er reagieren kann, beuge ich mich vor, ziehe seinen Kopf zu mir und küsse ihn, hungrig, leidenschaftlich, zuerst zögert er überrascht, aber als ich schon glaube er weist mich ab, greift er nach mir, zieht mich zu sich auf den Boden, in seine Arme und beginnt den Kuss zu erwidern. Unsere Zungen spielen miteinander, wir pressen uns an den Körper des anderen, heiße Erregung steigt in mir auf. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass er es ist der als Erster wieder einen klaren Kopf bekommt, er löst sich von mir und krächzt: „Wir haben keine Zeit, du musst gehen, jetzt gleich, bevor es zu spät ist.“ Verflucht er hat recht, und doch wünscht sich der unvernünftige Teil von mir, er wäre nicht zur Vernunft gekommen. Ich stehe auf und nutze meine Vampirgeschwindigkeit um meinen Kerker durch die nun offene Tür zu verlassen. Der sehnsüchtige Blick den ich, als ich mich am Ende der Treppe noch mal umdrehe, von Eric erhasche wärmt mein Herz, mehr als er es sollte. Ich verfluche das Schicksal, warum muss gerade er mir so unter die Haut gehen.
7.Kapitel
Eric
Ich habe meine Entscheidung getroffen, den Rest wird die Zukunft zeigen, ich erhebe mich vom kalten Steinboden und beginne systematisch die Spuren meiner ehemaligen Gefangenen zu entfernen. Es dauert eine gute Stunde, ehe ich den Kerker wieder in einen normalen Keller umgebaut habe. Ich entsorge die Ketten und alle anderen verräterischen Details, in einer Mülltonne zwei Straßen weiter, dann kehre ich zu meiner Wohnung zurück, um auf Janet zu warten. Aber sie erwartet mich bereits, als ich die Treppe hochkomme, sie mustert mich, so wie man einen Verdächtigen mustern würde. Ich habe mich völlig im Griff, nach außen zeige ich nur eine unbeteiligte Miene und erwidere ihre Musterung. Sie hat sich nicht verändert, Janet hätte mit ihren dreißig Jahren, den blonden Haaren und der üppigen Figur einen sinnlichen Vamp abgeben können, wenn nicht ihre eiskalten blauen Augen und der sackartige Hosenanzug den Eindruck verdorben hätten. Sie ist eine richtige Eiskönigin und eine Jägerin auf Beutefang, wie sie mich nun erinnert. Ihre Stimme ist eisig, als sie fordert: „Also, was ist hier los? Dein Browser Verlauf zeigt an, dass du gestern wie ein Verrückter nach Vampirhinweisen gesucht hast. Ich will jetzt die Wahrheit wissen, und zwar alles.“ Mein Blick huscht an ihr vorbei, zu meiner Haustür, „du bist in meine Wohnung eingebrochen?“, frage ich sie fassungslos. Sie zuckt gleichgültig die Schultern, „du wolltest mir ja am Telefon die Wahrheit nicht sagen, also redest du jetzt oder muss ich dein ganzes Leben durchwühlen?“ Wut steigt in mir hoch, aber der kalte analytische Teil von mir behält zum Glück die Oberhand, sie denkt also sie kann mich manipulieren, aber dieses Spiel kann man auch zu zweit spielen, der kühle Taktiker, der in den letzten Tagen schon mehr als einmal an die Oberfläche gekommen ist, übernimmt nun endgültig das Ruder. Ich hebe meine Hände in Brusthöhe, um ihr meine Resignation zu signalisieren, „also schön du hast gewonnen, ich beschäftige mich tatsächlich wieder mit Vampiren. Aber ich suche einen bestimmten von ihnen. Ich habe Hinweise gefunden, die auf einen Überläufer hindeuten, einen Vampir, der uns Hinweise zukommen lässt, um sich selber einen Vorteil zu verschaffen. Sag mal woher hattest du denn immer deine Hinweise?“ Ihr Blick wird womöglich noch kälter, „warum fragst du? Wenn es so sein sollte, wäre das doch nur gut für uns, warum gerade so einen Vampir jagen?“ „Also stimmt es? Du arbeitest mit einem von ihnen zusammen? Wie hast du ihn gefunden?“ „Ich gebe zu, ich habe meine Quellen, es gibt Menschen, die ihnen dienen, und ich habe bei denen jemand eingeschleust.“ „Und was ist mit dem Herrn deines Agenten, tötet der denn keine Menschen?“ „Ach Eric, du musst das große Ganze sehen, natürlich ist jeder Verlust zu beklagen, aber es sind notwendige Opfer um viele Andere retten zu können, das verstehst du doch sicher.“ Übelkeit macht sich in meinem Magen breit, als wieder einmal
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