Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)
zermartere mir das Gehirn, wie ich aus diesem ganzen Mist wieder rauskommen kann, vorzugsweise mit meinen Freunden und natürlich mit Eric. Bei dem Gedanken an ihn seufze ich wehmütig auf, als eine aufgebrachte Frauenstimme aus dem Nebenraum mich aufhorchen lässt. „Wie kannst du mir das antun? Ich bin deine Gefährtin, hast du das vergessen? Nach allem was ich für dich getan und geopfert habe“, schreit sie ihn an. Aber hallo, was war denn das, zumal ich Janets Stimme erkenne. Seth antwortet wesentlich leiser: „Du wirst deinen gerechten Lohn für deine Mithilfe erhalten, du wirst eine hohe Offizierin in der neuen Welt sein, aber maße dir nicht an Ansprüche zu stellen, du bist nur ein Spielzeug, wenn auch ein nützliches.“ Ich nähere mich auf Zehenspitzen der Tür, öffne sie einen Spalt und spähe hindurch, Janet blitzt ihn wütend mit den Augen an, aber dann lächelt sie sinnlich und schnurrt: „Ich verstehe, du spielst mit mir, ich muss mir deine Zuwendungen erst wieder verdienen, weil sie uns im Lagerhaus entkommen sind.“ Sie lässt sich vor ihm auf die Knie sinken und greift nach seinem Schritt, bevor sie ihn allerdings berühren kann stößt er sie weg, und zwar so heftig, dass sie hart an die Wand prallt, er faucht sie wütend an: „Wage das nie wieder, oder ich töte dich“. Von ihrer devoten Art ist nicht viel geblieben, als sie sich wieder hochrappelt, sie schreit zurück: „Ich sollte sie töten, dann kommst du wenigstens wieder zu Verstand. Sie ist niemals würdig deine Königin zu werden.“ Mit einer Bewegung, die ich trotz meiner Vampirsinne nur als verwischten Schemen wahrnehme, so schnell ist er, taucht er direkt vor ihr auf und schlägt die Zähne brutal in ihren Hals. Sie brüllt vor Schmerz auf, er reißt sich so brutal von ihr los, dass Bluttropfen durch den Raum fliegen und knurrt immer noch mit gefletschten Zähnen: „Komm ihr nur einmal zu nahe und ich töte dich, wenn ihr wegen einem deiner Jäger etwas passiert, foltere ich dich zu Tode, und solltest du es gar wagen sie anzugreifen, dann wirst du dir wünschen niemals geboren worden zu sein.“ Ich kenne ihn nicht gut genug um einschätzen zu können wie ernst er seine Drohungen meint, aber sie offenbar schon, denn die Jägerin wird kreidebleich und beginnt zu zittern, sie weicht auf den Knien rückwärts vor ihm zurück, bis sie an die Tür prallt. Dort stoppt sie und murmelt: „Verzeiht mir Gebieter, ich habe mich vergessen“, damit verschwindet sie aus dem Raum. Für gewöhnlich schlägt das Herz eines Vampirs nicht, es sei denn, übermächtige Gefühle beherrschen uns, und im Moment ist meine Angst ziemlich übermächtig. Als sie fort ist erregt mein harter Herzschlag Seths Aufmerksamkeit. Er dreht sich zu mir um und sieht auf der Stelle betroffen aus, er wischt verlegen das Blut von seinem Mund und sagt sanft: „Ich wollte dich nicht erschrecken, ich weiß wie sanft du bist, aber manchmal muss man hart sein, um die Welt in Ordnung zu halten.“ Ich frage zittrig: „Ist sie …., ich meine, war sie deine Geliebte?“ Er wirkt einen Moment schuldbewusst, „Ich weiß ich hätte auf dich warten sollen Liebste, und die ersten Jahrzehnte habe ich das auch getan, aber als die Jahrhunderte vergingen bin ich schwach geworden. Ich gebe zu es gab viele Frauen wie diese Janet Dawns, aber ich bin nie so zärtlich zu ihnen gewesen wie zu dir, niemals, sie waren immer nur Spielzeuge für mich.“ Das sagt er so selbstverständlich, dass ein kalter Schauer über meinen Rücken läuft, mich mag Seth lieben, oder besser gesagt die Frau, die er in mir sieht, aber gnade Gott denen, die er als Feind betrachtet. Eric hatte recht, die Menschheit erwartet nichts Gutes, wenn wir ihn nicht stoppen. Das Dumme ist nur, ich habe nicht die geringste Ahnung wie. Fakt ist, solange ich dieses verdammte Artefakt nicht trage wird er mich nie hier rauslassen, oder auch nur unbewacht hier rumlaufen lassen, wenn ich Eric und meine Freunde retten will, muss ich seinen Wunsch erfüllen, wenn ich nur nicht solche Angst davor hätte. Ich schlucke und frage leise: „Seth, ich weiß zu schätzen was du für mich tust, aber ich bin mehr Freiheiten gewohnt, wenn ich den Talisman nehmen würde, dürfte ich dann wieder gehen wohin ich will?“ „Natürlich Liebste, dann hast du genug Macht um dich zu verteidigen, aber du wirst nicht mehr gehen wollen, wenn du dich erst mal an unsere Liebe erinnerst.“ Ich bemühe mich ein Lächeln auf mein Gesicht zu
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