Die Chronik der Verborgenen - Geliebte Blutrose (German Edition)
dem Wissen, wie du ihn in die Zwischenwelt schicken kannst, auch persönliche Erinnerungen meiner Tochter gespeichert, du kannst ihn damit täuschen. Tu es, und er wird dich an sich heranlassen, warte auf den richtigen Moment und führe das Verbannungsritual aus, Ich vermache dir alle Macht, die ich noch besitze, ich flehe dich an, tue das Richtige für die Menschheit, auch wenn du selbst keiner mehr bist. Nur eine Vampirin ist stark genug durch die Rose nicht zugrunde zu gehen, werde die Blutrose, rette die Welt vor Seth und nütze meine Macht um sie besser zu machen“ Er kommt auf mich zu, ich will zurückweichen, aber ich kann mich nicht bewegen, es ist, als ob ich von einem Kreuz gelähmt werden würde, er bleibt nicht stehen, sondern gleitet durch mich hindurch, als er genau in mir steht spüre ich ein Kribbeln in jeder Zelle und Bilder fluten meinen Verstand, Bilder von Seth, wie er damals war, von der Welt in der er gelebt hat, und von der Frau, die er geliebt hat, und noch immer liebt. Ich versuche mich an mein Leben zu klammern, aber zu meiner Überraschung versuchen weder die Bilder noch die Magie, die ich immer stärker in mir spüre etwas zu verdrängen, sie ordnen sich neben meinen eigenen ein, bis ich sie nicht mehr als fremd empfinde. Als ich mich endlich wieder beruhige wird mir wieder schwarz vor Augen und ich falle. Als ich wieder aufwache liege ich nicht am Boden, sondern auf der Liege im Pavillon und Seth steht über mich gebeugt mit besorgtem Gesicht da. Ich sehe ihn an, und sehe all diese fremden Erinnerungen, die jetzt meine sind, aber ich habe keine Gefühle dafür, es sind nur Informationen, ebenso wie das Wissen wie ich ihn stoppen kann. Ich kann in den Bildern sehen wie sehr er diese Frau geliebt hat, und nun sieht er mich so an, weil er denkt ich bin sie, ich schließe für einen Moment gequält die Augen, jetzt wo ich weiß wie unendlich er sie liebt tut er mir noch mehr leid, weil ich ihn betrüge, aber ich muss es tun, für die Menschheit und für die Vampire und auch für mich. Ich öffne die Augen wieder und strahle ihn an, „Seth mein Geliebter, ich weiß wieder alles.“ Er fällt ungeachtet der immer noch anwesenden Vampire neben der Liege auf die Knie und zieht mich in seine Arme, er flüstert: „Diesmal wird uns niemand trennen Liebste, niemand, das schwöre ich.“ Oh doch, und zwar ich, und er selbst hat mir gezeigt wie ich seine Anhänger kontrollieren kann wenn er erst weg ist. Ich brauche nur noch einen guten Plan, wie ich Eric und meine Freunde, oh ja ich betrachtete sogar Maurice wieder als Freund, anhänglich wie ich bin, schützen kann, bis ich alles unter Kontrolle habe, und natürlich einen perfekten Zeitpunkt um ihn ohne Zeugen zu verbannen, vorzugsweise bevor ich mit ihm schlafen muss, denn das würde ich nicht fertigbringen, nicht wo ich soviel für Eric empfinde, Eric, ich hoffe es geht ihm gut.
17.Kapitel
Eric
Seitdem Janet verschwunden ist, sitze ich wie auf Nadeln, mir ist nur allzu klar, dass sie uns auch reinlegen könnte, aber die tragische Wahrheit ist, es gibt keinen anderen Weg hier raus zu kommen. Und die Chance meinen Bruder zu retten, will ich natürlich auch nicht verstreichen lassen. Was immer das für ein Ritual ist, es muss wichtig sein, selbst die Diener, die unser Essen bringen sind sichtlich aufgeregt. Nachdem die Sonne untergegangen ist, kann ich Bruchstücke von fremdartigen Gesängen hören. Als ich schon glaube, dass sie uns nur zum Narren gehalten hat, öffnet sich die Tür, ein junger Mann, der eine Jägeruniform trägt, kommt herein. Er wirkt ziemlich nervös, öffnet aber zügig unsere Zellen. Die beiden Vampire beobachtet er sichtlich ängstlich, ich schnauze ihn an: „Komm in die Gänge, wir haben nicht ewig Zeit, bring uns zu meinem Bruder.“ Er nickt hektisch und läuft praktisch los, so als ob er fliehen wollen würde, was ich ihm nach einem Blick auf Maurice mordlüsternes Grinsen auch nicht verdenken kann. Ich verkneife mir jeden Kommentar und folge ihm rasch, während Janets Worte über den Wahnsinn meines Bruders durch meine Gedanken spuken. Der Jäger bleibt vor einer Kerkertür stehen, die wie unsere aussieht, er drückt mir einen Schlüssel in die Hand und murmelt: „Viel Glück, aber ich würde ihnen raten nicht da rein zu gehen.“ Ehe ich antworten kann macht er sich davon, ich schiebe die kalte Angst, die sich bei dem Gedanken zu spät zu kommen in mir ausbreitet weg und schließe die Tür auf.
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