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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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war definitiv entfernt worden. Fragarach summte förmlich vor uralter irischer Magie. Als ich das dargebotene Heft ergriff und spürte, wie die Energie durch meinen Unterarm pulsierte, erinnerte ich mich an seine tödliche Bestimmung und an die tödliche Bestimmung, die nun auch ich hatte.
    »Richtig«, sagte ich, zückte das Schwert und bewunderte seine Klinge. »Ich habe lange genug gewartet. Wenn AENGHUS ÓG dieses Schwert unbedingt will, kann er es haben – so lange, wie ich brauche, um ihn auszuweiden.«

     

22
    Der Haunted-Canyon-Trail, von dem Emily gesprochen hatte, liegt in der berüchtigten Wildnis der Superstition Mountains, einer Bergkette, in der über hundert verblendete Menschen bei der Suche nach Gold den Tod gefunden hatten. Es ist wohl eine der unwirtlichsten Gegenden auf diesem Planeten, ein steiniger, dorniger Alptraum, der nur gelegentlich von saftigen, grünen Wiesen aufgelockert wird.
    Wir nahmen den U.S. Highway 60 in östlicher Richtung durch Superior und bogen dann links auf die Pinto Valley Road ab. Diese endet direkt bei einer Kupfermiene, aber eine öffentliche Durchfahrtsstraße durch das Privatgelände brachte uns zum Ausgangspunkt des Trails. Wir befanden uns jetzt in den östlichen Ausläufern der Superstition Mountains, einer ziemlich abgelegenen und wenig begangenen Gegend. Die meisten Leute wählten Peralta als Ausgangspunkt für ihre Touren, denn dort wanderte es sich leichter und die Szenerie entsprach mehr den Vorstellungen, die man üblicherweise mit Arizona verbindet – majestätische Saguaros, Ocotillos, Kurzhorn-Krötenechsen und Gila-Krustenechsen.
    Dagegen bestand der östliche Teil der Superstitions weniger aus faszinierender Hochwüste und mehr aus dichtem Buschland mit kleineren Kakteen wie dem Feigenkaktus und diversen Agavenarten. Trotzdem mangelte es auch hier nicht an stacheligen Hindernissen: An vielen Stellen bildeten Steineiche, Echte Bärentraube, Katzenkralle, Apfelbeerbüsche und Weißdorn eindichtes Unterholz. Aber es wuchsen dort auch Pappeln und Ahornbäume, die aufgrund der saisonalen Regenfälle und der tiefen, von Sturzfluten ausgewaschenen Wasserrinnen des Canyons überleben konnten.
    Unser Konvoi erreichte den Ausgangspunkt des Trails, und Gunnar hatte dem Rudel offenbar angekündigt, es könne die Wölfe herauslassen, sobald wir angekommen waren. Der gesamte Haufen stürzte aus den Sportwagen und riss sich fast die Kleider vom Leib, so eilig hatten sie es, ihrer aufgestauten Wut Luft zu machen. Gunnar Magnusson verwandelte sich ebenfalls, denn wir hatten bereits während der Farhrt eingehend über unser weiteres Vorgehen gesprochen. Nur Granuaile und ich standen jetzt noch auf zwei Beinen, aber Laksha hatte die Kontrolle und zeigte nur wenig Interesse für das Spektakel von zwanzig sich verwandelnden Werwölfen. Ich winkte sie zu mir.
    »Lassen Sie Granuaile das bitte sehen«, sagte ich. »Ich muss ohnehin mit ihr sprechen, bevor wir aufbrechen.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte Laksha. Dann kippte ihr Kopf zur Seite, während sie sich zurückzog, um Granuaile zu wecken. Der Kopf schnappte wieder nach oben und Granuaile lächelte mich eine Nanosekunde an, bevor sie die in Krämpfen zuckenden, heulenden Tiere um uns herum registrierte. »Was zur Hölle ist hier los?«
    »Pst«, flüsterte ich. »Dir wird nichts passieren. Ich wollte nur, dass du das mit eigenen Augen siehst. Das ist das Tempe-Rudel, und vermutlich hast du den meisten von ihnen im Rúla Búla schon mal einen Drink serviert.«
    »Wo sind wir und was tun wir hier?«
    In knappen Worten erläuterte ich ihr die Situation, und sie war erleichtert zu erfahren, dass Laksha schon bald die Chance erhalten würde, Radomila zur Strecke zu bringen.
    »Bevor wir aufbrechen, werde ich dich mit einigen magischen Fähigkeiten ausstatten«, sagte ich, »denn wir werdendurch dieses Gelände rennen und nicht entspannt wandern. Ich war schon mal auf diesem Pfad unterwegs. Auf den ersten paar Kilometern steigt er mehr als dreihundertfünfzig Höhenmeter an. Daher werde ich eine Verbindung zwischen uns herstellen, damit du die Energie nutzen kannst, die ich aus der Erde ziehe – auf die Art kannst du praktisch die ganze Nacht rennen, ohne zu ermüden. Das wird auch das Erste sein, wozu du imstande bist, sobald du deine Tätowierungen erhältst.
    Außerdem werde ich dir eine bessere Nachtsicht verleihen, denn die Sonne geht bereits unter. Wir werden hinter den Wölfen rennen, denn es ist nicht

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