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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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Schwanz zu wedeln beginnen, so sicher wie eine Prinzessin bei einer Parade winkt, und damit unseren Feinden unsere Ankunft verraten. Und ich wollte sie nicht vorwarnen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.
    Nachdem wir etwa einen Kilometer in vollem Tempo bergauf gerannt waren – über steiniges, zerklüftetes Terrain in einer mondlosen Nacht –, hörte ich Granuaile entzückt kichern. »Das ist unglaublich!«, krähte sie. »Was für ein tolles Erlebnis, mit einem Rudel Werwölfe zu rennen!«
    »Erinnere dich daran«, sagte ich, »wenn du über deinen Büchern brütest und dich fragst, ob es das wert ist. Das ist nur ein Vorgeschmack auf die Dinge, zu denen du imstande sein wirst.«
    »Werde ich mich auch in eine Eule verwandeln können?«
    »Vielleicht. Du kannst vier verschiedene Tiergestalten annehmen, aber welche es sind, wird durch ein Ritual und nicht durch eine willkürliche Laune entschieden. Jeder hat etwas andere Formen.«
    »Welche sind deine?«
    »Ich kann mich in eine Eule, einen Wolfshund, einen Otter und einen Hirsch verwandeln. Aber das sind keine Formen, die ich mir ausgesucht habe, sondern es ist eher so, dass sie mich während eines Rituals erwählt haben.«
    »Wow«, sagte sie angemessen bewundernd. »Das ist verdammt cool.«
    Ich lachte und stimmte ihr zu. Wir überquerten den Hügelkamm, und wie mit Gunnar verabredet, legten wir am Eingang zum Haunted Canyon eine Pause ein. Ich hatte vorher ausführlich mit ihm über unsere Pläne gesprochen, denn wir konnten uns nur schlecht verständigen, wenn er in Wolfsgestalt war. Die mentale Kommunikation mit Oberon war meine Magie, aber die mentale Kommunikation innerhalb des Rudels war ihre. Ich war nicht Teil des Rudels, so freundschaftlich wir einander auch gesonnen waren. Werwölfe sind im Wesentlichen immun gegen jede ihnen fremde Magie, selbst gegen eine nützliche Art, die es mir erlaubt hätte, mich mental mit ihnen zu verständigen.
    »An diesem Punkt«, sagte ich zu Granuaile, »müssen wir unsleider für eine Weile trennen. Ab jetzt benötigen wir wieder Lakshas Hilfe.«
    »Oh, in Ordnung, äh, Meister oder Sensei, oder was auch immer. Wie soll ich dich nennen?«
    Ich lachte. »Erzdruide wäre die korrekte Anrede, nehme ich an. Aber das geht einem nicht leicht über die Lippen, was? Und in der Öffentlichkeit würde man uns komisch anschauen, was wir vermeiden wollen. Also belassen wir es bei Sensei.«
    »Hau rein, Sensei.« Sie legte die Handflächen aneinander wie eine Gottesanbeterin, verbeugte sich vor mir, und als sie sich wieder aufrichtete, hatte Laksha die Kontrolle übernommen.
    »Warum hat sie sich vor Ihnen verbeugt?«, fragte sie mit tamilischem Akzent.
    »Ich bin jetzt ihr Sensei.«
    »Dieses Wort ist mir unbekannt.«
    »Es ist ein Titel, auf den wir uns geeinigt haben. Hören Sie, wir sind jetzt noch rund fünf Kilometer von Tony Cabin entfernt. Wie nah müssen Sie an Radomila herankommen?«
    »Um die Halskette zurückzuholen, muss ich direkt bei ihr sein.«
    »Ich meine, wie nah müssen Sie dran sein, damit Sie dafür sorgen können, dass das Karma sie einholt? Müssen Sie dazu Sichtkontakt haben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dazu brauche ich nur diesen Tropfen Blut, von dem ich gehört habe.«
    Ich zog Radomilas Zettel aus der Tasche und reichte ihn ihr. Sie studierte ihn eine Weile wie ein ganz normaler Mensch, doch dann veranstaltete sie irgendwelchen gruseligen Hexenkram und verdrehte Granuailes Augen in den Höhlen nach oben, bis ich nur noch das Weiße sah. Ich wusste, es war irgendetwas in der Art meiner Feenbrille – das vedische dritte Auge, das ihr erlaubte, sichtbare Spuren von Magie zu erkennen –, trotzdem war es unheimlich. Als sie gefunden hatte, wonach siesuchte, rollten ihre Augen zurück wie die Walzen eines Glücksspielautomaten und zeigten mir doppelte Pupillen. Diese richteten sich auf mich, und Laksha sagte: »Damit kann ich sie aus einer Entfernung von etwa einem Kilometer töten. Aber den anderen Hexen kann ich ohne meine Halskette nichts anhaben – oder haben Sie deren Blut etwa auch?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Das dachte ich mir. Sie werden mir also die Halskette beschaffen müssen, wenn ich Ihnen auch bei den anderen behilflich sein soll.«
    »Ich werde vermutlich ziemlich beschäftigt sein zu diesem Zeitpunkt«, erwiderte ich trocken und dachte an AENGHUS ÓG . Plötzlich spürte ich einen Sog unter meinen Füßen, ein unverkennbares Indiz dafür, dass irgendjemand in der Nähe Kraft aus

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