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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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krächzendes Gelächter aus.
    Ich verkniff mir eine spöttische Bemerkung und zog mein Hemd aus, um damit die Klinge und das Heft Fragarachs zu säubern. Dabei lächelte ich, aber rasch wurde mir klar, dass Amüsement in diesem Moment nicht die angemessene innere Haltung war. Dreißig Meter von mir entfernt stand der Mann, der mir – und der Erde – mehr Unrecht getan hatte als jeder andere.
    Er wischte sich den Krähenkot aus den Augen und vergewisserte sich mit einem raschen Seitenblick, dass er immer noch seine Geiseln hatte und dass die Werwölfe sich nicht vom Fleck rührten. Sie verteidigten Hal und Oberon gegen die Angriffe vereinzelter Dämonen und machten keine Anstalten, zum Angriff überzugehen. Dann blickte er zum Tod, der nach wie vor unbewegt auf dem fahlen Pferd saß. Zufrieden dreht er sich dorthin, wo er mich wehrlos am Boden vermutete, doch stattdessen erblickte er mich aufrecht stehend mit Fragarach in der Hand.
    »Siodhachan Ó Suileabháin«, höhnte er und riss Moralltach aus der Scheide. »Du hast mir eine vergnügliche Jagd beschert, und wenn es noch Barden gäbe, um davon zu singen, würden sie dir vermutlich eine Ballade widmen. Und zwar eine tragische, in welcher der Held am Ende stirbt und die Moral lautet: Leg dich nie mit AENGHUS ÓG an!« Bei den letzten Worten flog Speichel aus seinem Mund, und sein Gesicht verfärbte sich lila, während er vor Wut zitterte. Ich antwortete nicht. Ich starrte ihn nur finster an, um ihn wissen zu lassen, dass er die Selbstbeherrschung verloren hatte. Er knirschte mit den Zähnen und holte dann tief Luft, um die Fassung wiederzugewinnen. »DiesesSchwert«, erklärte er, wobei er mit seiner eigenen Waffe auf mich deutete, »ist rechtmäßiger Besitz der TUATHA DÉ DANANN . Du kannst mir nicht mehr entkommen, außer du bettelst um Gnade. Lass das Schwert fallen und sinke auf die Knie.«
    ›Dieser Kerl ist eine aufgeblasene Knalltüte. Lass ihm ordentlich die Luft raus, Atticus‹, bemerkte Oberon.
    Ich speicherte seinen Kommentar ab, um ihn später in Ruhe genießen zu können. Dann fixierte ich den Möchtegern-Usurpator und erklärte mit meiner gebieterischsten Stimme: » AENGHUS ÓG , du hast druidisches Recht gebrochen, indem du das Land um uns getötet, eine Pforte zur Hölle geöffnet und Dämonen entfesselt hast. Ich spreche dich schuldig und verurteile dich zum Tode.«
    ›Amen, Atticus! Wahr gesprochen!‹
    AENGHUS ÓG schnaubte verächtlich. »Druidisches Recht gilt hier nicht.«
    »Druidisches Recht gilt überall, wo ich mich befinde, und das weißt du.«
    »Du hast nicht die Autorität, dein Recht an mir zu vollstrecken.«
    »Hier ist meine Autorität.« Ich schwenkte Fragarach und zapfte etwas von seiner Kraft an, um AENGHUS eine Windböe zu schicken. Eigentlich hatte ich ihn mit diesem Effekt nur einschüchtern wollen, aber ich musste zu viel von meiner Wut hineingelegt haben, denn der Windstoß war so heftig, dass er ihn rückwärts auf sein silbergepanzertes Hinterteil blies.
    ›Respektiert meine Autori-täh!‹, imitierte Oberon recht passabel den South-Park-Helden Eric Cartman. Ich erinnerte ihn daran, dass ich mich konzentrieren musste. Manchmal sind Hunde vergesslich; sie sind einfach zu aufgeregt.
    Ich bemerkte, dass ich etwas Energie verloren hatte bei der Ausführung dieses kleinen Tricks. Fragarach besaß zwar die Fähigkeit, die Winde zu beherrschen, aber der Wille und die Energiemussten von woanders kommen. Und da ich die Erde hier nicht anzapfen konnte, stammten sie direkt von mir – beziehungsweise von der Energie, die die MORRIGAN mir geliehen hatte. Das änderte alles: Würde ich ermüden, würde mir später im Kampf gegen ihn die Kraft fehlen. Allerdings galt für ihn dasselbe, also griff ich nicht an, sondern blieb, wo ich war, und lachte. Mach nur, AENGHUS , werde richtig wütend. Schleudere irgendwelche Magie nach mir, verausgabe dich und sieh zu, was dann passiert.
    Ich fasste mit der Linken nach meiner Halskette, um sicherzustellen, dass sie noch da und unversehrt war, während AENGHUS sich aufrappelte. Die Stacheln an der Rückseite seiner Waden und die Sporen an den Fußgelenken bereiteten ihm Schwierigkeiten, und ich lachte noch lauter. Auch die Werwölfe begannen schadenfroh zu jaulen. Die meisten der kleinen Dämonen hatten sich entweder verzogen oder waren getötet worden, also konnte das Rudel das Spektakel mitverfolgen und sich an den Schwierigkeiten des Silbermannes freuen.
    AENGHUS ’ Gesicht war rot

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