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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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unsichtbar.«
    »Natürlich.« Ich lächelte. »Also, was verschafft einem alten Druiden, der sich schon viele Jahre aus dem Geschäft zurückgezogen hat, die Ehre deines Besuchs?«
    » AENGHUS ÓG weiß, dass du hier bist.«
    »Das hat mir die MORRIGAN bereits verraten«, erwiderte ich gelassen.
    »Ach, sie hat dich also aufgesucht? Außerdem sind Fir Bolgs auf dem Weg hierher.«
    »Das ist mir bewusst.«
    FLIDAIS legte den Kopf schief und studierte meine unbeteiligte Miene. »Aber ist dir auch bewusst, dass in ihrem Gefolge BRES anrückt?«
    Ich spuckte Erdbeer-Smoothie in mein Blumenbeet, und Oberon blickte alarmiert zu mir auf.
    »Nein, offenkundig hast du noch nicht davon gehört«, bemerkte FLIDAIS mit einem leichten Lächeln und kicherte dann zufrieden, weil sie mir eine solche Reaktion entlockt hatte.
    »Was will der hier?«, fragte ich, während ich mir den Mund abwischte. BRES war einer der Gemeinsten unter den noch lebenden TUATHA DÉ DANANN , obwohl er nicht unbedingt der Hellste war. Einige Jahrzehnte war er sogar ihr Anführer gewesen, aber man hatte ihn bald wieder abgesetzt, denn er hatte mehr Sympathien für die monströsen Formorier aufgebracht als für seine eigenen Leute. Er war der Gott des Ackerbaus, und vor langer Zeit war er dem sicheren Tod durch Lughs Hand entronnen, indem er versprochen hatte, all sein Wissen mit ihm zu teilen. Der einzige Grund, warum er seither nicht getötet worden war, bestand darin, dass er mit BRIGHID verheiratet war und niemand ihren Zorn auf sich ziehen wollte. BRIGHIDS magischen Kräften war keiner gewachsen, außer vielleicht die MORRIGAN .
    » AENGHUS ÓG hat ihn mit irgendeinem Versprechen gelockt«, sagte FLIDAIS mit einer verächtlichen Geste. » BRES handelt nur, wenn es in seinem eigenen Interesse ist.«
    »Ich verstehe. Aber warum wurde BRES geschickt? Soll er mich töten?«
    »Ich weiß es nicht. Aber er kommt ganz sicher nicht, umdich mit einer List zu besiegen. Ehrlich gesagt, Druide, hoffe ich auf einen Zweikampf zwischen euch, bei dem du gewinnst. BRES zeigt viel zu wenig Respekt vor dem Wald.«
    Ich erwiderte nichts, und FLIDAIS schien damit zufrieden, mich in Ruhe über das von ihr Gesagte nachdenken zu lassen. Sie nippte an ihrem Smoothie und kraulte Oberon freundschaftlich hinter den Ohren. Sein Schwanz erwachte zum Leben und trommelte gegen unsere Stuhlbeine. Ich konnte hören, wie er ihr erzählte, wie viel Spaß man im Papago Park haben konnte, und ich lächelte, weil er seine Ziele immer fest im Auge behielt – das Charaktermerkmal eines echten Jägers.
    ›Es gibt in den Bergen Wüsten-Dickhornschafe. Hast du schon mal Jagd auf sie gemacht?‹
    FLIDAIS erklärte, sie habe noch nie Schafe gejagt. Es seien Herdentiere, die keine Herausforderung darstellten.
    ›Es sind keine normalen Schafe. Sie sind viel größer, haben braunes Fell und bewegen sich sehr schnell zwischen den Felsen. Wir haben noch nie eines erwischt, obwohl wir es schon mehrfach versucht haben. Trotzdem macht mir die Jagd immer viel Spaß.‹
    »Erlaubt sich dein Hund einen Spaß mit mir, Atticus?« FLIDAIS blickte zu mir auf, und ein Hauch von Verachtung schlich sich in ihre Stimme. »Du warst unfähig, ein Schaf zu erlegen?«
    »Oberon versteht keinen Spaß, wenn es um die Jagd geht«, sagte ich. »Wüsten-Dickhornschafe haben kaum Ähnlichkeit mit normalen Schafen. Sie sind ein interessantes Jagdwild, besonders in den Papago-Bergen. Eine ziemlich zerklüftete Gegend mit steilen Felsen.«
    »Warum habe ich noch nie von diesen Tieren gehört?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Sie sind fast ausschließlich in dieser Gegend heimisch. Es gibt hier einige Wüstentiere, die zu jagen dir möglicherweise Vergnügen bereiten würde.«
    FLIDAIS lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, runzelte dieStirn und nahm einen weiteren Schluck Smoothie, als handle es sich um ein Elixier zur Heilung kognitiver Dissonanzen. Sie starrte einige Augenblicke auf die tief herabhängenden Äste meines Mesquite-Baums, die sanft im leise flüsternden Wüstenwind schaukelten. Dann, urplötzlich, hellte sich ihr Gesicht auf und sie lachte entzückt – man hätte es fast als ein Gickeln bezeichnen können, wäre so etwas einer Göttin nicht unwürdig gewesen.
    »Etwas Neues!«, juchzte sie. »Weißt du, wie lange es her ist, dass ich ein neues Wild gejagt habe? Es mögen Jahrhunderte sein, Druide, vielleicht sogar Jahrtausende!«
    Ich hob mein Glas. »Auf das Neue«, sagte ich. Es war unter den Langlebigen ein

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