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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Kontrolle.
    »Sei unbesorgt. Totenfels war nur einmal bei Tharador, nicht öfter«, versicherte er.
    »Gut, was immer dieser Tölpel dort wollte, sorg dafür, dass er keine weitere Gelegenheit bekommt«, wies sie ihn an und reichte ihm ein silbernes Vorhängeschloss. »Verschließ die Tür damit.«
    Verren nahm das Schloss mit einem Nicken entgegen. »Du solltest nicht so über deinen Gemahl sprechen«, warnte er. »Meine Ohren könnten nicht die Einzigen sein, die dir zuhören.«
    Sie bedachte die Warnung mit einem verächtlichen Schnauben. »Du weißt, dass ich nur dich liebe.«
    Verren verneigte sich und verließ das Zimmer.
    Ich durchschaue jede Lüge!
    Er würde schon herausfinden, was Totenfels mit seinem Besuch im Kerker bezweckte. Und bei der Gelegenheit könnte er endlich seiner Wut freien Lauf lassen.
    Vielleicht fände er auch die Antwort auf einige Fragen, die ihn selbst beschäftigten.
    »Oh«, stieß Rhelon überrascht aus, als sich die Tür öffnete.
    »Kein Wort, alter Schwätzer!«, fuhr ein Mann den Chronisten scharf an.
    Die Stimme war Tharador unbekannt. Ein Soldat? , fragte er sich, doch seine Instinkte warnten ihn, dass ein einfacher Soldat Rhelon wohl kaum so rasch zum Schweigen gebracht hätte.
    Leise, mit Bedacht gesetzte Schritte näherten sich ihm. Der Gang des Fremden war absolut gleichmäßig. Gewöhnliche Menschen bewegten sich fast nie so ausgeglichen. Ihre stärkere Körperhälfte neigte dazu, kräftiger aufzutreten oder weiter ausladende Schritte zu machen. Oder sie waren im Rücken verkrümmt und bewegten sich deshalb ineffizient. Doch dieser Fremde schien sich perfekt zu bewegen. Eine solche Perfektion hatte Tharador bisher nur bei Faeron erlebt. Ein Elf? Hier in Totenfels? , schoss es ihm durch den Kopf, aber er verwarf den Gedanken rasch wieder.
    Der Fremde erreichte Tharadors Zelle und baute sich in der offenen Tür auf. Der Paladin konnte ihn im Gegenlicht nur als Schatten erkennen.
    »Tharador«, spuckte der Mann verächtlich aus. »Ihr seht ausgemergelt aus.«
    »Die Folge Eurer Gastfreundschaft. Ihr kennt mich, aber wer seid Ihr?«, gab der Paladin ruhig zurück.
    Der Fremde trat einen Schritt vor und gab sich zu erkennen. Dieses Gesicht! , dachte Tharador. Ich habe es schon einmal gesehen! Wenn auch nur ganz kurz. Unwillkürlich zuckte seine rechte Hand zu der verheilenden Stichwunde über seiner Hüfte. Die Kette rasselte laut, und für einen Moment war das Klirren der Eisenglieder das einzige Geräusch im Kerker. »Ihr wart auf dem Gipfel!«, erinnerte sich Tharador schließlich. »Ihr habt mir den Stich versetzt.« In seiner Stimme schwang keine Anklage mit, es war eine bloße Feststellung. Die an Gleichgültigkeit grenzende Gelassenheit brachte den Fremden kurz ins Stutzen.
    »Wieso bist du noch am Leben?«, fragte der Mann schließlich.
    Tharador legte die Stirn in Falten und kniff die Augen zusammen.
    »Ich hatte dich durchbohrt! Du warst am Verbluten! Warum hat sie dich gerettet?« Er wurde mit jedem Wort lauter, bis er Tharador schließlich anbrüllte. »Warum?«
    »Sie braucht mich«, sagte Tharador knapp.
    Der Mann schien mit sich selbst zu ringen. Letztlich verlor er den Kampf um seine Beherrschung. Er sprang vor und schlug Tharador hart mit der Faust ins Gesicht. Der Kopf des Paladins wurde von der Wucht nach hinten geschleudert, wo er mit dumpfem Knall gegen die Felswand schlug. Tharador hatte sofort den rostigen Geschmack seines Blutes im Mund. Am Hinterkopf breitete sich langsam ein warmer, klebriger Fleck aus.
    »Bevor wir hergekommen sind, hat sie nur mich gebraucht!«, schrie der Mann frustriert. Dann atmete er tief durch und trat einen Schritt von Tharador zurück.
    Ihre Blicke trafen sich, und Tharador erkannte hinter dem Schutzwall aus Zorn und Überheblichkeit die tiefe Trauer, die den Mann umklammerte.
    »Was will sie von dir?«, fragte der Fremde schließlich.
    »Sie denkt, ich sei der Schlüssel.«
    »Schlüssel?«
    »Der Schlüssel zum Buch Karand «, erklärte Tharador. »Zumindest hofft sie, dass sie durch meine Kraft noch größere Macht erlangt.« Tharador drehte den Kopf zur Seite und spuckte einen blutigen Batzen Speichel in die Ecke.
    »Macht«, flüsterte der Mann zu sich selbst. »Immer nur Macht!« Dann schüttelte er den Kopf, wie um sich wieder auf ein bestimmtes Ziel auszurichten, und fuhr mit seiner Befragung fort. »Was wollte Totenfels von dir?«
    »Er wollte wissen, wer ich bin. Und was ich bin.« Tharador wappnete sich innerlich

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