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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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gegen einen weiteren Angriff, doch der Mann hatte sich unter Kontrolle.
    »Und was bist du, Tharador?« Die Frage war ehrlich. »Ich sah dein goldenes Licht. Und ich sah es aus dir schwinden, als mein Rapier dich durchbohrte.«
    Tharador blickte ihm tief in die Augen. Dann ließ er sich innerlich fallen, bis er seine Mitte erreichte, den Punkt der Ausgeglichenheit. Plötzlich erfüllte sein goldenes Licht die Zelle, erfasste den Mann vor ihm und drang in jede noch so kleine Ritze. Seine Stimme glich der eines ganzen Chores, als er sprach: »Ich bin Tharador Suldras, der Sohn eines Engels, ein Paladin. Ich bin ein Freund von Faeron Tel’imar, König Ul’goth, Prinz Khalldeg und dem Magier Gordan. Ich bin in Liebe mit Calissa verbunden und träume jede Nacht von ihrer zärtlichen Umarmung. Ich bin ein Gefangener in Totenfels und soll zur Galionsfigur eines Feldzugs gegen alle sterblichen Wesen gemacht werden. Ja, all das bin ich ... Aber wer seid Ihr?«
    Der Fremde taumelte zurück, bis er gegen die Wand stieß. »Ich ... Ich bin Cantas Verren.«
    »Ihr seid nur ein Name? Mehr nicht?«, fragte Tharador.
    »Und du bist gleich nicht mehr als eine verblassende Erinnerung!«, warnte Verren.
    Tharador lächelte gutmütig. »Dennoch wäre ich mehr, als Cantas Verren für sich behaupten kann. Was glaubt Ihr, wie lange man sich an einen bloßen Namen erinnert?«
    Für einen Moment befürchtete Tharador, Verren könnte die Beherrschung verlieren und ihn erstechen oder zumindest noch einmal schlagen. Doch Verren tat nichts dergleichen. Er stand nur da und musterte Tharador. Schließlich schnaubte er wütend und marschierte polternd davon.
    »Ihr sollt hier unten jämmerlich verrecken!«, hörte Tharador ihn noch rufen. Kurz darauf drang leises Kettenrasseln von außen durch die Tür, und ein Schloss rastete ein.
    »Verren liebt also die Gräfin!«, sagte Rhelon, als sie wieder allein waren. »Erstaunlich. Ich dachte, ihr Arrangement sei rein körperlicher Natur.«
    »Ich sah keine Liebe in ihm«, widersprach Tharador. »Bloß Verzweiflung.«
    »Liebe. Verzweiflung. Was immer uns von größerem Nutzen sein mag.«
    Tharador betastete seine linke Wange, die allmählich anschwoll, und befühlte mit der Zunge den Innenraum seines Mundes. Glücklicherweise hatte der Schlag ihn keinen Zahn gekostet. Auch die Platzwunde am Hinterkopf schien nicht mehr zu bluten.
    »Totenfels und Verren«, fuhr Rhelon fort. »Beide haben Euch exzellente Möglichkeiten aufgezeigt, wie Ihr aus diesem Loch entkommen könnt. Ihr solltet eine davon nutzen.«
    Tharador dachte über die Worte des alten Chronisten nach. Beide Männer leiden, beide durch ihre Liebe zu einer Frau, die nur sich selbst liebt. Wer bin ich, aus diesem Leid einen Vorteil zu ziehen?
    »Ihr vertraut auf Eure Freunde«, deutete Rhelon das Schweigen des Paladins. »Sollten sie noch leben, werden sie sicherlich versuchen, Euch zu retten, keine Frage. Aber wäre nicht zu erwägen, ob Ihr ihnen von hier aus unter die Arme greifen könnt?«
    »Das Buch Karand ist hier«, sagte Tharador schließlich.
    »Und es ist nach wie vor geschlossen«, hielt Rhelon dagegen. »Wir haben ja gesehen, was geschieht, wenn Ihr dem Buch zu nahe kommt.«
    »Ich muss hier bleiben und verhindern, dass sie seine Macht freisetzt!«
    »Sollte dies wirklich geschehen, seid Ihr der Einzige, der sich noch gegen diese Macht stellen kann«, widersprach der Chronist energisch.
    Tharador runzelte die Stirn. »Ihr wisst doch mehr, als Ihr mir bisher erzählt habt.«
    »Das Buch Karand «, begann Rhelon. »Es lässt den Träger in den Augen anderer als Gott erscheinen. Niemand ist gegen diese Kraft gewappnet, außer Eure göttliche Macht. Ihr seid der Einzige, der die Seelen und die Götter vor der ewigen Verdammnis retten kann.«
    »Das glaubt Ihr«, widersprach Tharador.
    »Ebenso sehr, wie Ihr glaubt, dass ihr hier in Ketten liegend etwas gegen das Buch ausrichten könnt«, konterte der Chronist.
    ***
    »Endlich«, knurrte Pharg’inyon, als die Berge nach drei Tagen der Ebene wichen. »Totenfels ist nicht mehr weit. Das Buch Karand ist nicht mehr weit.«
    Nervöses Gemurmel machte sich in den Reihen der Gnome breit, die seit vielen Jahrzehnten die Berge nicht mehr verlassen hatten. Pharg’inyon glaubte, einmal sogar den Wunsch nach Umkehr zu hören.
    Sie vertrauen dir nicht , freute sich Dergeron. Sie halten dich für ein Monster!
    Sie werden mich lieben, wenn ich erst das Buch Karand in Händen halte , gab der Aurelit

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