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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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verräterisches Klirren erzeugte, blickte er den Zwerg mit großen Augen an und legte den Finger an die Lippen, wie Calissa es ihm gezeigt hatte, als sie die Stadt betraten. Khalldeg verdrehte dann regelmäßig die Augen und widerspiegelte die Geste des Goblins, was SnikSnik mit einem freudigen Kopfnicken kommentierte.
    Zwanzig Schritt voraus mündete ihre schmale Seitengasse in eine der Hauptstraßen von Totenfels. Calissa bedeutete den anderen mit einem Handzeichen zu warten und schlich vorsichtig weiter. Hinter ihr verschmolzen die Gefährten so gut mit den Schatten, wie es ging, aber die Straße bot kaum Versteckmöglichkeiten. Es war nicht einmal eine wirkliche Straße, vielmehr eine Aussparung zwischen zwei Häusern. Die Fensterläden waren geschlossen, doch das Haus zu ihrer Linken besaß keine Glasscheiben und so zog der Wind mit einem leisen Seufzen durch die feinen Ritzen.
    Ul’goth presste sich flach gegen die Wand, um dem möglichen flüchtigen Blick eines Wachmanns zu entgehen. SnikSnik tat es ihm gleich und hielt vorsorglich die Luft an. Khalldeg rollte sich neben einem geöffneten Fass, das wohl zum Auffangen von Regenwasser diente, so geschickt zusammen, dass man ihn beinah damit hätte verwechseln können. Faeron lag flach auf dem Rücken und behielt dabei die andere Hausecke im Blick.
    Calissa nickte entschlossen und tastete sich behutsam vor. Die schmale Gasse mündete in eine sechs Schritte breite Straße, die nach Westen zum Stadttor führte und nach Osten zum Knotenpunkt vor der Burg. Blaues Mondlicht spiegelte sich auf dem Schnee und in den langen Eiszapfen, die an den Dachkanten hingen. Wie ein glitzernder Bach erstreckte sich die verlassene Straße vor ihr, und eine kleine Dampfwolke stieg zum Himmel empor, als sie erleichtert ausatmete.
    Mit einem lautlosen Winken bedeutete sie den anderen, zu ihr aufzuschließen. Dann rannten sie geradewegs in eine weitere Gasse, die schräg gegenüber abzweigte.
    Schließlich erreichten sie die Hauskante. Zwischen ihnen und Burg Totenfels lagen nur noch zwanzig Schritte; zwanzig Schritte über einen verschneiten Hügel, bis sie auf dessen Kuppe die Burgmauer erreichten.
    Calissa duckte sich tief in die Schatten der Hausecke und blickte starr auf ihr Ziel.
    »Das wird nicht einfach«, flüsterte Faeron.
    »Pah! Die Mauern sind lächerlich niedrig«, erwiderte Khalldeg.
    »Still!«, zischte sie und lauschte angespannt in die Nacht.
    »StillStill!«, keckerte SnikSnik vergnügt. Er ahmte Calissas Zischen nach, was zu einem heftigen Sprühregen aus seinem Mund führte.
    »Igitt«, stieß Khalldeg angewidert hervor.
    Ul’goth griff nach unten und hielt eine tellergroße Hand vor das Gesicht des Goblins. Als SnikSnik ihn mit großen Augen fragend anstarrte, schüttelte der Ork bloß väterlich den Kopf.
    »Wir brauchen eine Menge dichten Nebel, oder wir müssen die Wachen so ablenken, um ungesehen an die Mauer zu gelangen«, überlegte Faeron.
    »NebelNebel!«, quiekte SnikSnik, doch es drang nicht mehr als ein »NghlNghl!« durch Ul’goths dicke Hand.
    »Wir können schlecht die Stadt in Brand setzen«, sagte Calissa.
    »Warum nicht?«, fragte Khalldeg trocken. »Das sollte sie beschäftigen.«
    »Weil wir dabei unschuldige Menschen verletzen könnten!«, widersprach Calissa energisch und vergaß für einen Moment, dass sie leise sein mussten.
    »TllTll«, murmelte SnikSnik.
    »Ganz recht, still«, pflichtete Faeron ihm lächelnd bei. »Ich teile Calissas Meinung«, fügte er hinzu. »Wir können nicht das Leben so vieler Menschen aufs Spiel setzen. Tharador würde das nicht wollen.«
    »Ich denke, Tharador würde wollen, dass wir seinen Hintern da rausholen!«, widersprach Khalldeg.
    »Das werden wir auch«, sagte Faeron und deutete zum Hügel.
    Kleine Regentropfen nieselten vom Himmel herab und bildeten feine Dampfwolken, als sie auf das von Kaminen erwärmte Gestein der Burg trafen. Der Regen wurde stärker und der Nebel zunehmend dichter.
    Faeron runzelte die Stirn, zuckte dann aber lediglich mit den Schultern. »Eine bessere Gelegenheit werden wir nicht bekommen.«
    »NghlNghl!«, brabbelte SnikSnik wiederholt in Ul’goths Hand, als sie sich rasch zur Mauer vorarbeiteten.
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte Khalldeg in für den Zwerg ungewohnt leisem Tonfall. »Wie willst du uns da raufbringen, Elf?«
    Der Nebel war mittlerweile unnatürlich dicht. Faeron konnte Khalldeg darin kaum ausmachen, also antwortete er in die Richtung, aus der die Frage

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