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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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ehe ich den Einbrecher erreichen konnte, war der Händler tot. Sein Blut spritzte bis an die Decke und regnete in feinen Tröpfchen auf mich herab. Der Einbrecher warf mir den sterbenden Leib zwischen die Beine. Ich stürzte. Dann war er verschwunden. Ich hielt den Mann, Barwan, in den Armen. In den Augen, die allmählich ihren Glanz verloren, konnte ich die stumme Anklage deutlich sehen. Die Fragen, die er sich stellte. Und den Schmerz, den er empfand. Neben mir lag mein poliertes Schwert in der wachsenden Blutlache.«
    Er blinzelte eine Träne beiseite. »Hätte Barwan die Nacht überlebt, wenn ich weniger stürmisch gewesen wäre? Ich weiß es nicht. Aber es sind Fragen wie diese, die mich nachts aus dem Schlaf reißen.«
    Phelyne nickte verständnisvoll: »Unsere Vorschriften sind nicht immer die ganze Wahrheit.«
    »So ist es.« Er deutete auf die Tür hinter, der Dezlot im Bett lag. »Er ist kein Ketzer und keine Gefahr. Er ist nur ein Junge. Und heute war er der Tapferste von uns.«
    »Vielleicht hast du Recht, dennoch habe ich im Angesicht des Schemens versagt.«
    »Gordan konnte auch gegen dich bestehen«, wandte er ein. »Möglicherweise ist dieser Magier ebenso mächtig.«
    »Dann sollte ich sofort zu Fylgaron aufbrechen ...«
    Sie wollte gerade aufstehen, als Cordovan sie an der Schulter zurückhielt: »Nein! Er würde Dezlot foltern, bis der Junge nicht mehr wüsste, wer er ist.«
    »Aber der König ...«
    »Ist sicher. Wir sind offenbar in einen Krieg unter Magier hineingeraten.«
    Sie schüttelte vehement den Kopf. »Gerade deshalb muss der Orden gewarnt werden.«
    »Wie viele Warnungen braucht der Orden denn noch? Hat Tizir nicht den König angegriffen?«
    »Eben deshalb. Wieso sollte er den König angreifen, wenn es ein Kampf zwischen Magiern ist?«, fragte sie.
    »Nein«, beharrte Cordovan. »Tizir wollte Jorgan angreifen, und Tizir ist tot. Fylgaron bewacht mit einigen deiner Brüder und Schwestern den König. Jorgan ist sicher. Wir dagegen ...«
    »Was ist mit uns?«
    »Wir haben den Schemen gesehen. Und wir haben überlebt«, sagte Cordovan.
    »Was unserem unbekannten Magier nicht gefallen dürfte«, schloss sie für ihn.
    Cordovan tippte sich kurz gegen die Stirn. »Ich glaube, wir täten gut daran, hier zu warten, bis Dezlot aufwacht.«
    »Ich hätte nichts dagegen, mich zu verkriechen, bis die Feuer der Niederhöllen erlöschen«, gestand Phelyne mit einem müden Lächeln. Dann hellte sich ihre Miene plötzlich auf. »Der Nullstab !«, rief sie freudig. »Er müsste auch den Schemen seiner Kräfte beraubt haben!«
    »Für immer?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand sie. »Fylgaron hat den Nullstab erschaffen. So wie er die meisten Talismane erschafft. Wir müssen warten, bis Dezlot erwacht.«
    Cordovan nickte stumm und holte sich einen frischen Krug Bier.
    ***
    »Ich kann es nicht sicher sagen«, bedauerte der junge Kleriker Sarphin, der sich mit einem bronzefarbenen Stab in der Hand über die Leiche beugte und seit einer gefühlten Ewigkeit versuchte herauszufinden, ob es sich um einen Magier handelte.
    Verschreckte Menschen waren kopflos und um Hilfe schreiend durch Berenths Straßen geirrt. Als Vareth mit einem zwanzig Mann starken Trupp schließlich am Ausgangspunkt des Trubels eingetroffen war, hatte er seinen Augen nicht getraut. Viele Häuser waren völlig zerstört, als hätte ein kräftiger Sturm die Stadt heimgesucht. Dann hatten sie im oberen Stockwerk der Goldenen Ähre die Leiche entdeckt ...
    »Der Wirt sagt, dass zwei Männer nach oben gingen, gefolgt von einer zierlichen Frau in langem Ledermantel. Das klingt für mich nach Phelyne. Ist sie dafür verantwortlich?«, fragte Vareth und deutete mit der Hand auf das angerichtete Chaos.
    »Ich weiß es wirklich nicht. Was sollte sie mit diesen beiden Männern zu schaffen haben?«, konterte Sarphin und rieb sich den kahl geschorenen Schädel.
    »Und als der Wirt sich wieder in die Schänke traute, waren sie verschwunden«, fuhr Vareth fort.
    »Höchst interessant. Offenbar wurde er von großer Hitze getroffen, bevor das Wasser ihn entstellte, soviel ist sicher. Wirklich höchst interessant.«
    »Und widerlich«, sagte Vareth, der das Bild des aufgequollenen Mannes für lange Zeit nicht aus seinem Geist bekommen würde. An vielen Stellen war die Haut wie nasse Farbe vom Schädel des Toten abgeblättert; leere Augenhöhlen starrten, eingequetscht zwischen aufgedunsene Wangen und Augenbrauen, an die Decke.
    »Wir sollten ihn in die

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