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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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die Schulter, als Phelyne die Fassung wiedererlangte.
    »Halt!«, sagte sie in scharfem Ton. »Der Paktierer bleibt!«
    Cordovan drehte sich nicht um und ging langsam davon. Hinter sich konnte er hören, wie ein Schwert gezogen wurde. Er blieb stehen und wandte ihr das Gesicht halb zu: »Das würde ich mir gut überlegen. Du hast gerade einen Blick auf die wahre Bedrohung für den König geworfen. Dezlot ist es nicht. Wenn du uns helfen willst, das Schwein zu schnappen, dann steck das Schwert weg und komm mit. Aber Dezlot kannst du nicht haben.«
    Damit ließ er sie stehen und ging weiter. Dabei verlagerte er Dezlots Gewicht allerdings so, dass seine rechte Hand frei war und er rasch sein Schwert ziehen könnte, sollte Phelyne ihn angreifen.
    Doch die Klerikerin war zu überrascht, steckte das Schwert weg und beeilte sich, zu ihm aufzuschließen. »Du wirst mir alles sagen, was du weißt«, verlangte sie.
    »Genau wie du.«
    »Was ist hier passiert?«, fragte Phelyne, als sie das Gasthaus verließen.
    »Tizir hat den Anschlag auf den König verübt«, gab Cordovan seine Überlegungen preis. »Aber dieser Schemen ist der Mörder Gordans.«
    »Wie?«, fragte Phelyne entgeistert.
    Cordovan machte eine entschuldigende Geste mit der freien Hand. »Genaues wird uns nur Dezlot sagen können. Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Der Nullstab hat ihm seine Kraft geraubt. Sein Geist ist nun vom Makel der Ketzerei gereinigt.«
    »Für immer?« Cordovan verzog das Gesicht. »Dann hoffe ich für dich, dass er sich erinnern kann.«
    »Hoffen wir lieber, dass er wieder aufwacht«, murmelte Phelyne leise, was Cordovan ein missmutiges Brummen entlockte.
    Sie legten Dezlot behutsam in sein Bett und ließen sich dann erschöpft in die schweren Sessel vor dem brennenden Kamin fallen. Cordovan nippte hin und wieder an einem warmen Bier.
    Phelyne verlangte es nach Stärkerem; sie griff zu einem Krug Branntwein.
    Cordovan rieb sich mit der freien Hand übers Gesicht. Nach einer Weile musterte er Phelyne und stellte verwundert fest, dass die junge Frau mit den Tränen rang.
    »Was ist mit dir?«, fragte er besorgt.
    Phelyne wandte rasch das Gesicht ab und wischte sich über die Augen. »Nichts«, sagte sie. »Ich ... ich war einfach nicht darauf vorbereitet«, gestand sie schließlich.
    »Auf Tizir? Oder den Mörder?«
    »Beides«, erwiderte sie nach kurzem Zögern. »Ich habe mein Leben dem Kampf gegen Ketzerei und Elementarpaktierer gewidmet ... und dann versage ich bei der ersten Gelegenheit. Ich habe sicherlich Dutzende einfache Männer und Frauen der Ketzerei überführt. Aber ich stand noch nie einem leibhaftigen Paktierer gegenüber. Erst Gordan, nun das hier ...«
    Cordovan konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
    Phelyne schoss einen wütenden Blick in seine Richtung, sagte aber nichts.
    »Das erinnert mich an meine erste Zeit innerhalb der Garde«, begann Cordovan grinsend. »Ich war kaum älter als Dezlot und hatte gerade die Schwertwürde erlang. Wie ein Gockel stolzierte ich durch die Straßen und präsentierte stolz die polierte Klinge an meiner Seite.« Er lachte über das Bild, das die Erinnerung in ihm wachrief, und trank einen weiteren Schluck Bier.
    »Eine rührende Geschichte, die mir leider nicht hilft«, sagte Phelyne missmutig.
    Cordovan hob die Hand und bedeutete ihr abzuwarten. »Da ist noch mehr«, fuhr er fort. »Eines Tages lief ich mit einem Freund einen Wachrundgang durch das Händlerviertel. An einem Haus bemerkten wir, dass die Tür aufgebrochen war. Einen Augenblick später hörten wir leises Wimmern.« Er vertrieb die aufkommenden Bilder mit einem weiteren tiefen Schluck aus dem Krug. »Ich hatte die Aufgabe, das Erdgeschoss zu durchsuchen, während mein Begleiter die Treppe hinaufeilte. Das überladene Haus war ein Albtraum. Hinter jeder verwinkelten Ecke und jedem Schrank vermutete ich den Einbrecher. Das Mondlicht warf fahle Schatten durch bunte Glasscheiben, aber für die Schönheit der Farben hatte ich keinen Blick. Ich sah ihn schließlich im Arbeitszimmer des Händlers. Er hielt dem fetten Mann ein Messer an die Kehle und zwang ihn, eine kleine Truhe zu öffnen. Als er mich bemerkte, brachte er den Mann mit einem starken Arm zwischen uns und drückte ihm die Klingenspitze unter den Kehlkopf.«
    »Was hast du getan?«, fragte Phelyne leise.
    »Ich habe mich an meine Ausbildung gehalten. Voll und ganz an die Lehren meines Ausbilders«, sagte Cordovan und stürzte den Rest des Bieres hinunter.
    »Noch

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