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Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand

Titel: Die Chroniken des Paladins 03. Das Buch Karand - Bellem, S: Chroniken des Paladins 3 Buch Karand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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war.«
    »Ah, Sarphin ist ein fähiger Mann des Glaubens«, sagte Fylgaron. »Er wird alles entdecken, was zu finden ist. Um Euch mache ich mir Sorgen, Prinz Vareth.«
    »Um mich?« Er musterte den alten Ordensmeister argwöhnisch. »Weshalb?«
    Fylgaron schürzte die Lippen und legte ihm väterlich die Hand auf die Schulter. Vareth zuckte ob der sanften Berührung unwillkürlich zusammen. »Etwas scheint Euch zu quälen. Und ich rede nicht von der verschobenen Expedition. Da ist noch mehr.«
    Vareth seufzte. »Ist es so offensichtlich?«
    Fylgaron lächelte warm. »Nur für ein sensibles Auge.«
    Vareth starrte in die Luft, haderte mit sich selbst. »Es ist mein Vater!«, brach es plötzlich aus ihm heraus. »Er ... Manchmal glaube ich ...«
    »Er scheint kein Vertrauen in Euch zu haben. Ist es das, was Ihr fühlt?«, fragte Fylgaron verständnisvoll.
    Vareth nickte. »Ich glaube, ich bin eine einzige Enttäuschung für ihn.«
    Fylgaron schüttelte den Kopf. »Versucht, Euren Vater zu verstehen. Er schultert die Sorgen eines ganzen Landes. Seht es ihm nach, wenn er hin und wieder nicht erkennt, dass Ihr ein starker Mann geworden seid.«
    Vareths Gesichtszüge verhärteten sich. »Schon bald wird er das nicht mehr ignorieren können.«

Ein neuer Bund
    Verren hielt sich wie angewiesen im Schatten verborgen und beobachtete die Zeremonie aus sicherer Entfernung. Die Menschen der kleinen Grafschaft wussten noch nichts vom Ableben ihres früheren Kommandanten. Dergeron war nicht unumstritten in diese Position gelangt. Totenfels fürchtete eine allgemeine Unruhe, sollte ein erneuter Machtwechsel innerhalb seiner Garde bekannt werden. Nur wenige Offiziere wussten, dass Verren sich noch in Totenfels befand. Die meisten hielten ihn für Alynéas Leibwächter.
    Der Graf hatte sich die Loyalität der Eingeweihten mit Grund und Boden erkauft. Verren bezweifelte zwar, dass erkaufte Treue ebenso unerschütterlich war wie jene, die man durch Respekt erlangte, aber er gab sich vorerst damit zufrieden.
    Totenfels stand bereits vor dem Altar, in weiche Roben gekleidet, mit goldenen Stickereien verziert. Manche davon zeigten das Familienwappen, andere kleinere Symbole, die Verren nicht genau erkennen konnte – vermutlich die üblichen Zeichen für Herrschaft und die Einheit von Magra und Alghor. Dergleichen hatte er schon so oft gesehen, dass er es nicht mehr zählte.
    An der Hüfte des Grafen baumelte ein Schwert, das der Schwächling vermutlich gar nicht führen konnte. Totenfels war kein Krieger, das hatte er oft genug unter Beweis gestellt. Er war ein Politiker, allerdings kein besonders ehrgeiziger.
    Und das, obwohl Totenfels an einem der wichtigsten Handelsknoten des ganzen Kontinents liegt! , wunderte sich Verren aufs Neue. Ein schmuckloser Reif ruhte auf der Stirn des Grafen und rahmte mit den sorgfältig gekämmten Haaren und einer schlichten Kette das strahlende Gesicht des Mannes ein. Dein Eheglück wird von kurzer Dauer sein , dachte Verren und fuhr verspielt mit den Fingerspitzen über den Griff seines Rapiers.
    Fanfaren kündigten den Einzug der Braut an, und wenig später trat Alynéa in sein Sichtfeld. Sie trug ein Kleid aus dunklem Samt und zog eine kurze Schleppe hinter sich her. Auch ihr Haar wurde von einem Reif gleicher Machart gehalten, denn beide Schmuckstücke stellten die Herrschaftsinsignien der kleinen Grafschaft dar. Die einzige echte Krone des westlichen Kontinents ruhte in Berenth, das hatte ihm Tizir einst erzählt.
    Tizir. Ob sie es mit ihm auch so bereitwillig getrieben hat? , fragte sich Verren, sich und seine Hand schloss sich fest um den Schwertgriff. Kleine Hure!
    Der Meuchelmörder überlegte, ob er das Brautpaar noch in derselben Nacht töten oder ein wenig länger die Vorzüge des Burglebens genießen sollte. Schließlich löste sich die Hand wieder von dem Griff, und er beobachtete das Possenspiel vor den Burgmauern. Stundenlang hatte ein einsamer Stalljunge zuvor den Schnee beiseitegeschaufelt und das gefrorene Gras freigelegt. Je länger die Zeremonie andauerte, desto eher würde sich der Boden unter der Wärme Hunderter Füße in kalten Morast verwandeln. Der Gedanke zauberte dem Mörder ein höhnisches Lächeln auf die Lippen.
    Die ganze Stadt war versammelt, um ihren geliebten Grafen zu bejubeln, wenn er seinen zweiten Bund einging. Oh, wie lieben die Leute dich doch, Totenfels , dachte Verren amüsiert. Und bald werden sie deinen Tod betrauern, den meine Klinge dir bringen wird. Oder

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