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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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Beste aus einer unmöglichen Situation gemacht haben. Er hat vielleicht seine Verbündeten zum Schweigen gebracht, sich aber dafür in deinen und Orris' Augen verdächtig gemacht.«
    »Du vergisst«, entgegnete Baden mit bedauerndem Lächeln, »dass Orris und ich Verräter sind - zumindest wird er das behaupten. Unser Verdacht interessiert Sartol nicht mehr. Nein, das Einzige, was ihm noch schaden kann, ist die Tatsache, dass ihr beide, du und Jaryd, den Hain überlebt habt, ansonsten wäre sein Plan hervorragend aufgegangen. Beängstigend gut.«
    Die anderen dachten einige Zeit darüber nach, aber niemand sagte etwas.
    Schließlich meldete sich Trahn zu Wort. »Das ist noch nicht alles, oder?«, fragte er und schaute erst Baden und dann Orris an.
    Baden nickte. »Stimmt. Aber ich denke, den Rest sollten wir lieber für heute Abend aufheben. Ihr habt Recht - wir sollten sehen, dass wir schnell hier wegkommen.«
    Innerhalb kürzester Zeit waren sie wieder auf dem Weg, und der feste Boden und das offene Gelände gestatteten ihnen, rasch vorwärts zu kommen. Badens Begleiter waren sehr erfreut, wieder zusammen zu sein, und einige Zeit ritten sie zu fünft nebeneinander. Bald jedoch setzten sich Alayna und Jaryd vor die anderen, und Baden fand sich allein und dachte über den seltsamen und verstörenden Traum nach, den er in der Nacht zuvor gehabt hatte. Selbstverständlich hatte Baden den Blick, und er hatte gelernt, prophetische Träume als solche zu erkennen. Dies, so wusste er zu seiner Erleichterung, war keiner gewesen. Aber er hatte mit einem Bild begonnen, von dem Baden wusste, dass es echt war, denn Anla hatte es ihm übermittelt. Es war ihre Perspektive von Wasserbogen, während sie über den Moriandral geflogen war, um Trahn, Jaryd und Alayna auf sich aufmerksam zu machen. Hinter der Stelle, an der die Magier sich befanden, hinter den verkohlten Trümmern von Bauernhäusern und den schwelenden Überresten der Ernte, sah Baden durch Anlas Augen die Toten der Stadt liegen, eine Reihe nach der anderen. Zunächst hatten die Leichen in seinem Traum nur reglos unter dem Sternenhimmel gelegen. Aber dann sah Baden, wie jemand sich dort bewegte, und er wusste sofort, dass es Sartol war. Der Eulenmeister ging langsam von Leiche zu Leiche, heilte Wunden und Verbrennungen mit einer Berührung, setzte Körper wieder zusammen, die Arme und Beine verloren hatten, und gab ihnen allen das Leben wieder, so dass jedes Mal, wenn er zum nächsten Opfer weiterging, das vorherige sich erhob und ihm folgte.
    An diesem Punkt war Baden erwacht, schweißnass und mit laut klopfendem Herzen. Er war so erschöpft von den vorangegangenen Ereignissen, dass er nach einiger Zeit wieder hatte weiterschlafen können. Aber als an diesem Morgen Jaryd und die anderen eintrafen, die Satteltaschen gefüllt mit den Vorräten, die die Einwohner von Wasserbogen ihnen mitgegeben hatten, war das Bild von Sartol, der die Toten erweckte, wieder zurückgekehrt. Trotz der Zerstörung von Häusern und Werkstätten, trotz der Toten, war Wasserbogen die erste Ortschaft, deren Vertrauen und Unterstützung der Orden nach all dem Misstrauen, das die Angriffe auf Tobyn-Ser hervorgerufen hatten, wieder zurückerobert hatte. Und dafür mussten sie ausgerechnet Sartol danken. Der Eulenmeister hatte Tobyn-Ser an die Fremden verraten; er war auf sehr direkte Weise für die Toten und die Zerstörung verantwortlich - nicht weniger als die beiden Männer, die er umgebracht hatte. Aber indem er sie umbrachte, hatte er sie seinerseits verraten und gerettet, was von Wasserbogen noch übrig war. Und er hatte die Überlebenden geheilt - Wunden, die er in gewisser Weise selbst bewirkt hatte -, und die Menschen hatten ihm dafür gedankt, und ihr Glaube an den Orden war wieder ein wenig größer geworden.
    Als er so in der hellen Mittagssonne über die Ebene ritt, war die Ironie, die in diesem Gedanken lag, für Baden beinahe unerträglich. Er zwang sich, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, warf einen Blick voraus und betrachtete Jaryd und Alayna, die nebeneinander ritten. Das lange Haar der jungen Frau wehte im Wind, und Baden hatte den Eindruck, dass Jaryd inzwischen viel entspannter auf seinem Pferd saß. Sie sprachen wenig, aber hin und wieder zeigten sie auf weit entfernte Dörfer oder Falken, die über ihnen kreisten. Seit er die jungen Magier am Vorabend wieder getroffen hatte, war Baden aufgefallen, dass sie sich nie lange voneinander getrennt hatten, und abermals lagen

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