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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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»Wir nahmen es nur an. Ihr habt es mit eurer Geschichte bestätigt.« »Ich habe euch von meinem Kampf mit den Männern, die Wasserbogen angegriffen haben, erzählt«, erklärte Baden. »Dabei habe ich allerdings nicht erwähnt, was Orris hinterher gefunden hat, als er ihre Waffen und die Vögel dieser Männer untersuchte.«
    Nun war es an Orris, seine eigene Geschichte zu erzählen. Auf Badens Bitte hin wiederholte der Falkenmagier auch sein Gespräch mit dem Kaufmann aus Abboriji. Dann gab Baden schließlich voller Bedauern zu, dass Sartol beinahe alle Beweise, die Orris gefunden hatte, mitgenommen hatte. »Man kann wohl davon ausgehen, dass er sie vernichten wird«, sagte Trahn.
    »Ich würde es jedenfalls tun«, stellte Baden sachlich fest, »wenn ich an seiner Stelle wäre.«
    Alayna sah Orris an. »Du sagtest, er hat beinahe alles weggeschafft. Heißt das, dass ihr dennoch Beweise dafür habt, was ihr gesehen habt?«
    Orris warf Baden einen Blick zu, der einmal nickte und damit dem Falkenmagier ein Lächeln entlockte. Orris griff in seinen Umhang und holte eine kleine, schimmernde Scheibe aus Glas und kostbarem Metall heraus. »Seht euch das einmal an«, flüsterte er und hielt sie den anderen auf der Handfläche hin.
    Es war wenig überraschend, dass Jaryd als Erster begriff, was sie da vor sich hatten. »Das Auge!« Aufgeregt wandte er sich Baden zu. »Das ist das Auge des Vogels, den ich in meiner Vision gesehen habe!«
    Der Eulenmeister lächelte. »Und es war wirklich eine machtvolle Vision, Jaryd! Präziser, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Der Umhang, der Vogel, selbst der Ceryll und seine Farbe; alles war genau, wie du es beschrieben hattest, nur dass es zwei von ihnen waren.«
    »Genauer gesagt«, bemerkte Alayna, »und wenn man Theron glauben kann, sind es fünfzehn.«
    Orris riss die Augen auf. »Was sagst du da?«
    Jaryd nickte. »Es stimmt; das hatte ich vergessen. Ich habe Theron nach meiner Vision gefragt, und er sagte, er habe diese Magier ebenfalls gesehen. Meist sind sie einzeln oder in Paaren unterwegs. Aber bei einer oder zwei Gelegenheiten sah er sechzehn von ihnen. Er sagte, seitdem sei einer von ihnen gestorben, obwohl er nicht wusste wie.«
    Trahn stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Zumindest wissen wir nun, womit wir es zu tun haben«, stellte Baden fest. »Es sind also noch dreizehn solcher Männer in Tobyn-Ser unterwegs, und alle sind in der Lage, einen solchen Schaden anzurichten, wie wir ihn gestern Abend in Wasserbogen gesehen haben.«
    »Glaubst du, dass sie aus Lon-Ser kommen, Orris?«, fragte Jaryd.
    »Ja«, antwortete der Magier. »Nach allem, was Crob mir gesagt hat, kommt mir das am wahrscheinlichsten vor. Sie sind ganz bestimmt nicht aus Abboriji; und ich wüsste nicht, wo sie sonst herkommen könnten.«
    Baden nickte ernst. »Ich kann dir nur zustimmen.« Alayna fuhr sich nervös durch ihr dunkles Haar. »Wir wissen so wenig über Lon-Ser«, sagte sie und sprach damit einen von Badens Gedanken laut aus.
    »Wir wissen immerhin mehr als gestern«, entgegnete Orris, dessen braune Augen im Feuerlicht beinahe schwarz wirkten. »Sie verfügen über ein Wissen, das ihnen erlaubt, Waffen herzustellen, die der Natur ähnlich sind. Das ist eine Fähigkeit, die über alles hinausgeht, was wir hier in Tobyn-Ser leisten können.« Er sah die am Feuer sitzenden Magier nacheinander an. »Es ist schon lange bekannt, dass die Handwerker von Lon-Ser die geschicktesten der Welt sind. Alle Waren, die aus Lon-Ser zu uns gekommen sind - meist auf dem Umweg über Abboriji -, waren hervorragend gearbeitet. Die Präzision der Handwerksarbeit war beinahe unerklärlich.« Er hielt inne und starrte in die Flammen. »Aber wenn sie die Natur selbst nachahmen können, ist das wirklich kein Wunder. Ich nehme an, dass wer oder was auch immer die Vögel und Waffen der Fremden geschaffen hat, auch für die Exportwaren verantwortlich war, die wir hier hin und wieder zu sehen bekamen. Das würde vieles erklären.«
    »In der alten Sprache gibt es ein Wort für solche Fähigkeiten«, sagte Trahn leise. »Mellorsiat - es bedeutet wörtlich falsches Wissen vom Leben<.«
    »Crob hat es als Mechanisierung bezeichnet«, fügte Orris hinzu. »Die Verwendung von Werkzeugen, um andere Werkzeuge herzustellen, die ihrerseits weitere Werkzeuge herstellen. Und als ich mir die Vögel der Fremden ansah, war dies mein erster Gedanke. Sie waren nichts weiter als Werkzeuge. Sehr fortschrittlich, ja, und so

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