0858 - Horror-Teenie
Weit weg von ihrem Zuhause konnte sich Mandy endlich so geben, wie sie es schon seit Monaten fühlte. Sie war nicht mehr der Mensch, sie spürte das Tier in sich, die Verwandlung war nicht mehr aufzuhalten, und Mandy würde sich mit ihrem Körper und all ihren Sinnen hingeben.
Sie wußte auch, daß in dieser Nacht noch andere Dinge geschehen würden. Die Natur hatte es ihr mitgeteilt. Die anderen Kräfte, die nur für sie greifbar waren, hatten ihr klargemacht, daß sie in diesen Stunden wieder ein Stück weiterkommen würde.
Sie wollte die Vollkommenheit erreichen. So vollkommen wie das Rund des Mondes am Himmel, der so ungewöhnlich klar war, denn keine Wolkenstreifen trieben an seinem Gesicht entlang.
Für Mandy hatte der Mond ein Gesicht. In ihrer Welt gab es nichts Gesichtsloses. Was für andere Menschen tot war oder überhaupt nicht existierte, hatte für sie eine besondere Bedeutung.
Nach dem trockenen Tag war es etwas feucht geworden, und diese Feuchtigkeit brachte auch den anderen Geruch mit. Er schwebte normalerweise als Ganzes über der Wiese, aber Mandy nahm ihn anders wahr. Sie roch jede Blüte, jede Blume, jedes Kraut. Sie filterte den Geruch, wie es kaum ein Mensch schaffte.
Irgendwann zog sie die Beine an. Mandy hatte lange, herrliche Beine, um die sie oft genug beneidet wurde. Wie auch um ihren Körper, der zwar nicht den idealen Maßen entsprach, an dem man sich trotzdem ergötzen konnte.
Mandy wußte das.
Sie kleidete sich gern provokant. Sie ließ dabei viel von ihrer Haut sehen, aber sie ließ es nicht zu, daß irgendwelche fremden Hände nach ihr grapschten.
Mandys Herz, ihr Sinnen und Trachten, gehörte völlig anderen Dingen. Weit hielt sie die Augen offen, als sie den Mond anstarrte. Sie hatte das Gefühl, dieses Licht aufsaugen zu können, das sich letztendlich in ihren Pupillen manifestierte und dann seine Kraft in ihren Körper hineingleiten ließ.
Mondlicht, Werwölfe, Vampire - eine wilde Natur. Kräfte, die im Verborgenen blühten, wurden in derartigen Nächten wach, und diese Kräfte würden auch sie beglücken, davon ging sie aus.
Die Beine hielt sie angewinkelt. Ihre Füße standen auf dem weichen Grasteppich. Aber sie bewegte die Hände und auch die Arme, als sie mit den vom Gras feucht gewordenen Handflächen zuerst an ihren Oberschenkeln entlang in die Höhe strich und beide Hände dann, genau über den Brüsten, auf einander zuführte.
Sie streichelte dabei ihre Brustwarzen, die vorstanden und zu harten Knospen geworden waren.
Mandy stöhnte auf…
Die Zunge umtanzte kreisend die Lippen. Stoßweise ging ihr Atem. Es lag nicht allein daran, daß sie sich selbst massierte, es hatte noch einen anderen Grund. Tief in ihrem Innern spürte sie, daß sich etwas anbahnte, auf das sie so sehnsüchtig gewartet hatte.
Von den Brüsten glitten die Hände ins feuchte Gras.
Mandy Friedman atmete noch heftiger. Sie kochte, sie stand unter Dampf, sie wahr wahnsinnig erregt, denn in ihr tobte so etwas wie eine gewaltige Vorfreude. Sie mußte sich zusammenreißen, hob den Kopf leicht an und bewegte ihre Augen, um zu den Rändern hinschauen zu können, denn von dort würde ES kommen. Noch war nichts zu sehen.
Mandy hatte das Gefühl, von lebenden Personen beobachtet zu werden. Es war das Unterholz, das sich bewegte, denn immer wieder strich der Wind wie mit zarten Fingern durch die Gräser oder dünnen Sommerpflanzen, um sie tanzen zu lassen.
Sie war allein.
Kein Mensch schaute ihr zu. Aber Mandy fühlte sich nicht allein. Die andere Kraft war da, sie hatte sich nur für einen Moment zurückgezogen, als wollte sie noch einmal Kraft schöpfen. Mandys Atem hatte sich mittlerweile beruhigt, und so konnte sie sich wieder auf die Geräusche in ihrer Umgebung konzentrieren.
Sie hatten sich verändert.
Da war ein Rascheln zu hören, das nichts mit dem Wind zu tun hatte. Dieses Rascheln hatte eine andere Ursache. Sie hatte sich aus dem nächtlichen Dunkel des Waldes gelöst und fand den Weg zum Ziel.
Schleichend, zielsicher. Ein Tier, das mit der Nacht vertraut war und sich wohl fühlte.
Mandy hielt den Atem an. Ihre Augen glänzten noch stärker. Sie wäre am liebsten in die Höhe geschnellt und hätte ihren Blick schweifen lassen, aber sie riß sich zusammen. Nicht sie gab den Ton an, sondern die anderen Kräfte. Sie mußte sich danach richten, mußte ruhig sein, artig und auch demutsvoll.
Das andere kam!
Mandy rollte mit den Augen und schielte dann nach rechts.
Dort bewegte sich
Weitere Kostenlose Bücher