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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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windgepeitschten Gras, weit vom Moriandral entfernt, der sich direkt hinter Wasserbogen nach Westen zog, und gerade noch in Sichtweite der Smaragdhügel, die sich am nordwestlichen Horizont hinter der Ebene erhoben, setzten sich die Magier um ein kleines Feuer und genossen die Vorräte, die die Bewohner der kleinen Stadt ihnen an diesem Morgen mitgegeben hatten. Sie aßen langsam, in einem Tempo, das zu der bequemen Geschwindigkeit passte, mit der sie sich an diesem Tag fortbewegt hatten. Morgen würden sie sich mehr beeilen, aber dies war ein Tag relativer und dringend benötigter Ruhe gewesen. Als die letzten Überreste des Tageslichts verblassten und Sterne begannen, am Nachthimmel zu glitzern, wandte sich das Gespräch schließlich Jaryds und Alaynas Begegnung mit Theron zu. Gemeinsam erzählten die jungen Magier alles, was sie gesehen und gehört hatten. Sie beschrieben das helle, grüne Licht, das der unbehauste Eulenmeister und sein Falke ausgestrahlt hatten, und das zornige Leuchten seiner smaragdgrünen Augen. Sie erzählten davon, wie sie gezwungen gewesen waren, die Nacht im Hain zu verbringen, obwohl sie sich kaum darüber ausließen, was ihnen bei ihren jeweiligen Prüfungen zugestoßen war. Das Wichtigste jedoch waren die Informationen, die der tote alte Eulenmeister Jaryd und Alayna schließlich bei ihrer zweiten Begegnung gegeben hatte. Und am Ende führte Jaryd das erstaunliche Geschenk vor, dass Theron ihnen hinterlassen hatte.
    Baden hielt Therons Stab in den Händen, betrachtete das alte Holz im Licht des Feuers und der Cerylle und staunte darüber, dass so etwas überhaupt möglich gewesen war. Wie konnte dieser Stab sowohl im Reich der Unbehausten als auch in der Welt der Lebenden existieren? »Ihr sagt, er hätte sich als reinen Ausdruck von Magie bezeichnet?«, fragte er und fuhr zerstreut mit der Hand über den Stab.
    »Ja«, erwiderte Jaryd, »tatsächlich hat er alle Unbehausten dabei mit eingeschlossen. An einer Stelle sagte er: >Ich bin die Macht selbst< oder etwas ganz Ähnliches.«
    »Weißt du, was er damit meinte?«
    Jaryd grinste und schüttelte den Kopf. »Zu diesem Zeitpunkt verlief das Gespräch nicht sonderlich gut. Es erschien mir nicht ratsam, ihn zu bedrängen.« Er warf Alayna einen Blick zu, und sie lachte leise.
    »Mich interessiert mehr, was er euch von Sartol und den Angriffen erzählt hat«, warf Orris ein und strich sich mit der schwieligen Hand über den Bart. »Er hat euch vor Sartols Kraft gewarnt?«
    Diesmal war es Alayna, die antwortete. »Er hat uns gesagt, Sartol sei gefährlich, er sei der mächtigste Magier seit Phelan.«
    Bei dieser Bemerkung blickte Baden auf. Seit Wochen hatte er nicht an Phelan gedacht, und nun tauchte der Name des legendären Wolfsmeisters zum zweiten Mal an diesem Tag auf. Er fragte sich, ob das wohl etwas zu bedeuten hatte. »Aber er machte auch deutlich«, fuhr Alayna fort, »dass Sartol nur einen Teil der Gefahr darstellt, der wir gegenüberstehen, und dass er nicht unser schlimmster Feind ist.« Sie hielt inne, als versuchte sie, sich an etwas Bestimmtes zu erinnern. »>Selbst wenn ihr ihn besiegen könnt<«, zitierte sie einen Augenblick später, »>werdet ihr euch noch größeren Gefahren gegenüberfinden.<«
    Orris schaute von Alayna zu Jaryd. »Die Fremden?« Alayna nickte. »So habe ich es verstanden.« »Ich auch«, bestätigte Jaryd.
    »>Ihre Taktik verrät ihre Schwächen<«, murmelte Baden und wiederholte damit, was Theron den jungen Magiern gesagt hatte.
    Jaryd warf seinem Onkel im Licht des Feuers einen ernsten Blick zu. »Das hat er uns gesagt. Wir nahmen an, da sie versuchten, die Autorität des Ordens zu untergraben, statt uns direkt zu bekämpfen, dass ihre Schwäche in ihrer Unfähigkeit besteht, sich gegen Magie zu verteidigen.« »Hat Theron das bestätigt?«
    »Bis zu einem gewissen Grad«, sagte Alayna. »Aber als ich ihn fragte, ob sie Macht hätten, deutete er an, dass dies der Fall sei, allerdings handle es sich nicht um Macht von der Art, wie wir sie kennen.«
    Baden warf Orris einen Blick zu und bemerkte, dass der Falkenmagier ihn bereits anstarrte. Auch Jaryd musste das registriert haben.
    »Als Alayna und ich Trahn von Therons Überzeugung berichteten, dass Fremde hinter diesen Angriffen stecken«, sagte der junge Magier argwöhnisch zu Baden und Orris, »war er schockiert. Aber ihr scheint nicht überrascht zu sein. Warum? Wieso wisst ihr es bereits?«
    »Wir haben es nicht gewusst«, sagte Orris ruhig.

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