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Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht

Titel: Die Chroniken von Amarid 02 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Coe
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ab, die uns alle hier zusammengeführt haben. Aber ich kann auch nicht schweigen - nicht nach all dem, was ich gesehen habe. Es wurden Verbrechen gegen den Orden und das Land verübt. Vier unserer Kameraden sind von uns genommen worden, unter ihnen unser weises und mutiges Oberhaupt und eine junge Frau, die ich zu meinen engsten Freunden zählte. Und überall im Land haben viele Menschen ähnliche Verluste erlitten - all das wegen der feigen, bösartigen Aktionen dieser drei Magier, die heute vor euch sitzen.«
    Wie aufs Stichwort wandten sich sämtliche Magier in der Kammer Baden und seinen Genossen zu. »Ihr werdet euch alle erinnern«, fuhr Sartol nach einer kurzen Pause fort und zog damit wieder alle Blicke auf sich, »dass acht von uns - die vier, die umgekommen sind, die drei Angeklagten und ich selbst - vor beinahe fünf Wochen zu einer Mission aufbrachen, die uns zu Therons Hain führen würde. Dort sollten wir einem Plan entsprechend, den Baden und Trahn entwickelt hatten, mit dem unbehausten Eulenmeister sprechen, der angeblich für die Angriffe auf Tobyn-Ser verantwortlich war.
    Wir erreichten den Hain etwa nach vierzehn Tagen. Es war eine ereignislose Reise, und das machte den Abend unserer Ankunft dort nur um so erschreckender.« Er zögerte. »Ich erinnere mich, dass es kurz vor Sonnenuntergang ein Gewitter gab. Baden und Trahn gingen davon, um sich um die Pferde zu kümmern. Auf Jessamyns Bitte hatten Alayna und Jaryd begonnen, unsere Vorräte zuzudecken, und ich ging hinunter zum Fluss, um die Wasserschläuche neu zu füllen. Jessamyn und Peredur fanden ein kleines Gehölz, wo sie begannen, Äste für Fackeln zu sammeln, die sie bei unserer Begegnung mit Theron benutzen wollten.« »Fackeln?«, warf Mered ein. »Wozu Fackeln?«
    »Wir hatten auf Badens und Trahns Vorschlag hin geplant, unsere Cerylle nicht mit in den Hain zu nehmen, denn sie gingen davon aus, dass dies Therons Geist eine Konzentration seiner Macht erschweren würde.«
    Mered nickte. »Ja«, sagte er nun, »ich erinnere mich daran, dass das bei der Versammlung erwähnt wurde. Bitte erzähl weiter.«
    »Von da ging alles sehr schnell. Ich war noch am Fluss, da glaubte ich, Jessamyn schreien zu hören. Selbstverständlich rannte ich sofort auf das Lager zu, aber als ich es erreichte, fand ich dort niemanden. Ich schaute mich nach einem Zeichen dessen, was geschehen sein konnte, um und sah magisches Feuer in dem Gehölz aufblitzen, zu dem die Weise und der Erste gegangen waren. Wieder machte ich mich auf, um nachzusehen. Und gerade, als ich die Bäume erreichte, schrie Alayna laut, und ich sah noch mehr magisches Licht. Ich betrat das Gehölz, sah, dass Jessamyn und Peredur tot waren, und rannte weiter in der Hoffnung, Alayna und Jaryd retten zu können. Ich entdeckte die drei, als ich unter den Bäumen hervorkam. Orris jagte hinter den jungen Leuten her, und ich schleuderte sofort mein magisches Feuer nach ihm.«
    »Sartol, hast du tatsächlich gesehen, wie Orris Jessamyn und Peredur getötet hat?«, unterbrach Odinan mit seiner dünnen, bebenden Stimme Sartols Bericht.
    »Nein. Aber ich glaube, dass Alayna und Jaryd es gesehen haben und dass Orris sie deshalb verfolgte, als ich ihn entdeckte.«
    »Was bringt dich auf diesen Gedanken?«
    Der Eulenmeister zuckte die Achseln. »Ich habe keinen Grund zu glauben, dass Alayna oder Jaryd die Weise und den Ersten getötet haben, und Baden und Trahn waren in diesem Augenblick nicht in der Nähe. Also musste es Orris gewesen sein.«
    »Oder du«, warf Orris ein.
    Die anderen in der Großen Halle drehten sich um und starrten den bärtigen Magier an. Sartol verzog die Lippen zu einem kalten Grinsen, wusste aber, dass die Geste nicht viel helfen würde, um seinen Zorn zu verbergen. »Ja, Orris«, entgegnete er ruhig, »oder ich.« Er erwiderte den wütenden Blick des anderen Mannes eine Weile, aber Orris wollte sich nicht abwenden. Schließlich lächelte Sartol breiter und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Aber wie der Rest meiner Aussage bald deutlich machen wird«, fuhr er fort und hob die Stimme, »war ich keinesfalls in diese Verbrechen verwickelt, sondern wäre im Gegenteil beinahe ein weiteres Opfer der Verschwörung der Angeklagten geworden.«
    »Was hast du getan, als du sahst, dass Orris die jungen Leute jagte?«, fragte Odinan.
    »Nun«, antwortete Sartol und strengte sich an, die richtige Mischung aus Trauer, Empörung und Feindseligkeit in seine Stimme zu legen, »wie ich

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